Von Hannover kommend auf der A7 in Richtung Süden fährt man, so ungefähr 10 km vor Göttingen, an Nörten-Hardenberg vorbei. Ich weiß, vorbeifahren klingt jetzt nicht sehr nett, leider ist es mir in den meisten Fällen so ergangen. Kaum vermag ich zu sagen, wie oft ich hier schon unterwegs war.
Bei meiner letzten Vorbeifahrt war allerdings alles etwas anders. Ein Besuch des BurgHotels war für die nächste Woche bereits eingeplant und so hielt ich Ausschau nach der Burgruine, die von der Autobahn aus leicht zu erkennen ist. Im Schatten der Burgruine liegt das bereits erwähnte Hotel, ein Haus der FEINEN PRIVATHOTELS. Das Hotel wurde im Februar 2018 Mitglied der Hotelvereinigung, passen doch Philosophie und Gästekreis so perfekt zu den FEINEN PRIVATHOTELS.
Nun war es endlich soweit. Diesmal verließen wir die Autobahn an der Abfahrt Nörten-Hardenberg und bogen kurz darauf auf den Parkplatz vor dem Hotel ein. Das Fachwerkensemble fiel uns sofort ins Auge. Das Hotel Sonne Frankenberg, über das ich erst kürzlich berichtet hatte, war ebenfalls ein Fachwerkhaus.
Der Empfang an der Rezeption war überaus freundlich, ganz so wie wir es in den FEINEN PRIVATHOTELS gewohnt waren. Auch die Hoteldirektorin Isabelle Rosentreter begrüßte uns herzlich. Sie ist eine von zwei Hoteldirektoren des Hauses. Jörg Wedegärtner lernen wir vielleicht beim nächsten Besuch kennen.
Mit Hotelier, Geschäftsführer und Gesellschafter Georg Rosentreter, der mit Carl Graf von Hardenberg die Hotelbetriebsgesellschaft FREIGEIST & FRIENDS gegründet hat, waren wir für den nächsten Tag für ein Interview verabredet. Wenige Tage nach dem Erscheinen dieses Berichts werden wir das Interview an gleicher Stelle veröffentlichen.
Das Hotel verfügt über 42 individuell und geschmackvoll eingerichtete Zimmer und Suiten. Von einer großen Terrasse konnten wir direkt auf den Reitplatz und die Kornbrennerei blicken. Die Kornbrennerei ist zwar vom Hotel unabhängig, gehört aber zum Gräflichen Landsitz. Seit der Gründung im Jahr 1700 prangt das Wappentier der Familie der Grafen von Hardenberg als Gütesiegel auf den Flaschen: ein Keilerkopf.
Entspannung und Wellness findet der Gast im BurgSpa. Verschiedene Saunen, Whirlpools und Massagen warten u.a. auf die Gäste. Leider hatten wir hierfür nicht ausreichend Zeit.
Die historische Burgruine, deren Ursprünge bis ins zehnte Jahrhundert zurück reichen, ist eine Anlaufstelle für Hochzeiten. Und tatsächlich befindet sich ein Standesamt in dem alten Gemäuer. Ein Gewölbekeller im Vorderhaus ist die Heimat der Außenstelle des Standesamtes Nörten-Hardenberg. Umgeben von Sandsteinmauern bietet der Raum ausreichend Platz für romantische Hochzeiten. Davon konnten wir uns nach einem kleinen, wenn auch etwas schweißtreibendem, Spaziergang überzeugen.
Nach der kleinen Anstrengung wird man mit einem herrlichen Rundblick auf das Ensemble des Hotels, den Reitplatz und die Kornbrennerei entschädigt.
Natürlich kommen auch die Freunde des Golfsports nicht zu kurz.
Nur ein paar Minuten vom BurgHotel entfernt liegt das Hardenberg GolfResort mit seinen drei Plätzen: dem Göttingen Course, dem Niedersachsen Course und dem Public Course. Auf dem Niedersachsen Course gibt es eine interessante Besonderheit. Dort findet man ein Insel-Grün in Form eines Keilerkopfes.
Nun komme ich endlich zu einem meiner Lieblingsthemen, der Kulinarik.
Bei unserem Besuch gab es noch im Innenhof der Kornbrennerei die Hardenberg KeilerSchänke. Während Sie diese Zeilen lesen, ist die KeilerSchänke längst Geschichte und in eine Eventlocation umfunktioniert worden. Das neue Hardenberg Casino bietet Raum für 40 bis 200 Personen, die dort große Feste feiern können.
Auch im Restaurant Novalis wurden entscheidende Veränderungen vorgenommen. Namensgeber des Restaurants ist Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg (1772 – 1801), ein Vorfahre des heutigen Grafen. Er nannte sich „Novalis“ und hinterließ trotz seines frühen Todes ein beachtliches Werk aus Essays, Dichtungen und Aufzeichnungen zu Ästhetik, Geschichte, Philosophie und vieles mehr.
Küchenchef Bastian-Alexander Rau bleibt dem Restaurant erhalten und hat die Speisekarte erstmals um ein veganes Menü erweitert. Dies ist zweifelsohne eine sehr zeitgemäße Entwicklung, vermutlich aber auch eine Herausforderung. Oder wie der Namensgeber des Restaurants Novalis so treffend formulierte: „Neigungen zu haben und sie zu beherrschen, ist rühmlicher als Neigungen zu meiden“.
Was allerdings bleibt ist die Tatsache, dass im Novalis weiterhin hochwertige Produkte, frische Kräuter und ein ausgezeichnetes Kochhandwerk die Gäste begeistern werden.
Das BurgHotel ist auch ein sehr guter Ausgangspunkt für die Erkundung einiger Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes in Niedersachsen. Nach gut 50 Kilometern erreicht man das Fagus-Gropius-Werk in Alfeld. Das vom Architekten und Bauhausgründer Walter Gropius erbaute Fabrikgebäude ist sogar noch heute in Betrieb.
Knapp 70 Kilometer von Hardenberg entfernt befindet sich die Stadt Goslar.
Die Altstadt von Goslar mit ihren rund 1500 Fachwerkhäusern wurde längst zum Weltkulturerbe erklärt.
Diese und weitere Ausflugsziele warten auf die neugierigen Gäste. Doch wer sich wie wir einen entspannten und erholsamen Aufenthalt in einem Haus der FEINEN PRIVATHOTELS gönnt, welches Ruhe, Romantik und Genuss unter einem Dach vereint, wird kaum das Haus verlassen wollen.
Zum Internetauftritt des Hotels kommen Sie mit diesem Link: https://www.burghotel-hardenberg.de
Dieser Bericht erschien zuerst bei Bernhard Steinmann http://www.bsteinmann-gourmet-unterwegs.de