Christian Bau: „Die Politik verachtet uns“

Christian Bau im Interview  der Süddeutschen Zeitung

„Ehrlich? Die Politik verachtet uns. Wir sind für diese Leute die „Gourmettempel“, die Dekadenten mit dem Hummer, dem Kaviar, den Trüffeln. Das meiden Politiker wie der Teufel das Weihwasser. Zu mir kommen Gäste aus Tokio, aus New York, aus Paris. Wissen Sie, wer nicht kommt? Der saarländische Ministerpräsident. Oder seine Vorgängerin. Oder deren Vorgänger.“

Christian Bau (mit CHROMA Haiku Kurouchi Messer)

Was glauben Sie, woher die Produktvielfalt kommt, die Sie heute im Supermarkt finden? Vor Witzigmann gab es in Deutschland weder Crème fraîche noch Schalotten! Ich selbst bin in meiner Lehrzeit zweimal die Woche nach Straßburg auf den Markt gefahren, um Salzbutter einzukaufen. Und wer, glauben Sie, hat die ganzen Köche ausgebildet, die sich bis heute quer durchs Land mit kleinen Restaurants und Landgasthöfen selbständig gemacht haben? Deren Ausbildungsstammbaum können Sie auf drei, vier große Köche zurückführen. Erinnern Sie sich mal an den Fraß, der in Deutschland vor 40 Jahren serviert wurde! Die Spitzenküche ist wie die Formel 1: Was wir entwickeln, kommt irgendwann der breiten Gesellschaft zugute.

Das gesamte Interview mit Christian Bau 

Christian Bau ist der erste Koch, der für seine Kochkünste das Bundesverdienstkreuz bekommen wird!

 

1 Antwort auf „Christian Bau: „Die Politik verachtet uns““

  1. Nicht nur die Küche hat sich weiterentwickelt, auch das Umfeld! Als ich vor über 35 Jahren die ersten scharfen Messer auf den Europäischen Markt brachte, interessierten sich nur die besten Köche dafür. Heute erzählt Dir Tante Erna wie viel Rockwell ihr Messer hat und wie man Messer pflegt!

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