Für die Berliner Mitglieder der internationalen Genießer-Bewegung SLOW FOOD gilt seit zwei Monaten das Motto: “Rauchfrei genießen.” Bei gastronomischen Events und geselligen Zusammenkünften haben die 320 Mitglieder des Hauptstadt-Conviviums in den letzten Wochen widerspruchslos auf das Rauchen verzichtet.
“Vor allem die Raucher selbst haben das sanft angemahnte Rauchverbot begrüßt, weil sie genau wissen, dass sie die anderen Genießer belästigen würden”, stellt der Vorsitzende von Slow Food Berlin, Ulrich Rosenbaum fest. Auch aus dem Kreis der anderen 60 örtlichen Tafelrunden von Slow Food Deutschland gebe es positive Rückmeldungen.
In Italien, dem Mutterland der Slow-Food-Bewegung, wird das Rauchverbot in Restaurants mittlerweile respektiert. Erstmals wird es im Oktober 2006 auf der alle zwei Jahre stattfindenden Weltmesse des guten Geschmacks, dem “Salone del Gusto” in Turin, auch keine Geschmackslabors mit Zigarren mehr geben, die früher zum Repertoire gehörten.
Rosenbaum: “Zwang passt nicht zu Slow Food, aber die freiwillige Selbstverpflichtung des deutschen Gaststättengewerbes wird nicht ausreichen. Die Mehrzahl der vom DEHOGA genannten hundertprozentigen Rauchfrei-Restaurants gehört einer einzigen Café-Kette an.”