Helsinki-Boom in der Touristik-Branche

Wegen der zunehmenden Anzahl von Billigairlines sind kurze Städtereisen populär geworden. Die „City Breaks“ gehören zu den am schnellsten wachsenden Sektoren der Reisebranche. Laut Angaben der Reed Travel Exhibitions, Organisator von World Travel Market in London – einer der wichtigsten Events in der Branche – hat sich die Anzahl der Städtereisen zwischen 2000 und 2004 verdoppelt. Heute bilden sie einen Anteil von 38 Prozent am gesamten europäischen Fremdenverkehr.

Zu den beliebtesten Zielorten zählen u. a. Paris, Berlin, Rom, Athen und Mailand. Auch die schöne und vor allem sichere Hauptstadt Finnlands entwickelt sich zurzeit zu einem attraktiven Städtereiseziel. Helsinki ist trendy. Aus diesem Grund wurde Helsinki als erster Veranstaltungsort der internationalen Verkaufsausstellung sowie des Businessforums der Städtereisen, „City Break 2006“, ausgewählt. Vom 12. bis 14. Juni tagen dort mehr als 500 Reisefachleute.

Zukünftig wird die Veranstaltung jährlich in wechselnden Metropolen zusammen mit der Sommerkonferenz der European Cities Tourism (ECT) organisiert

„Reed Travel Exhibitions hat uns angesprochen“, erzählt Kari Halonen, Marketingdirektor des Tourismus- und Kongressamts von Helsinki. „Sie wollten mit der ECT eine neue Veranstaltung für die blühende Städteurlaubsbranche schaffen. Und wir sind auf diesem Gebiet sehr beliebt. Auch Leute aus Asien oder den USA, die wegen Paris oder London nach Europa reisen, machen einen Stop im exotischen Helsinki“, sagt Halonen.

Helsinki erwartet einen belebten Touristensommer
„Die Sommersaison dauert bei uns von Anfang Mai bis Ende September. In dieser Zeit übernachten rund 900.000 Reisende in Helsinki. Dieses Jahr erwarten wir ein Wachstum von vier Prozent der ausländischen Touristen und dazu ein Wachstum von zwei Prozent der einheimischen Besucher. Damit könnte die Grenze von einer Million Übernachtungen im Sommer überschritten werden“, meint Halonen.

Darauf deuten die Besucherstatistiken seit November 2005 und besonders die belebte Frühlingssaison 2006 von Januar bis März hin. „Der Jahresbeginn war besser als je zuvor. Bis Ende März übernachteten in Helsinki 40.000 Besucher mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs – darunter viele Geschäftsreisende. Die durchschnittliche Dauer eines Besuchs betrug rund zwei Nächte“, so Kari Halonen.

Bisher waren die erfolgreichsten Jahre des Fremdenverkehrs in Helsinki 1995 als Finnland der Europäischen Union beitrat. Danach im Jahr 1999 als Finnland zum ersten Mal den EU-Ratsvorsitz innehatte und 2000, das Kulturhauptstadtjahr von Helsinki. Ab Juli 2006 hat Finnland wieder den EU-Vorsitz.

Helsinki bietet Exotik, Schönheit und Sicherheit
Jährlich besuchen rund 10 Millionen Gäste Helsinki; davon sind circa 75 Prozent Tagesbesucher. Auch die internationalen Kreuzfahrtschiffe haben Helsinki in den letzten Jahren entdeckt: Diesen Sommer werden mehr als 250.000 Tagesgäste über die Landungsbrücken in die finnische Hauptstadt kommen. Es werden mehr Besucher aus Großbritannien, Russland, Deutschland, den USA, Schweden, Italien, China und Frankreich erwartet.

Was macht Helsinki so beliebt? Kari Halonen hat eine Antwort: „Helsinki ist eine skandinavische Stadt, aber mit einem charmanten slawischen Zug. Es unterscheidet sich bewusst von Städten wie Stockholm, Kopenhagen, Oslo oder Tallinn. Wir sind eine faszinierende Mischung zwischen Ost und West.“

Und er setzt fort: „Das neoklassische Zentrum mit dem Dom ist wie ein kleines Sankt Petersburg, nur vollkommen sicher. Die Seefestung Suomenlinna vor Helsinki ist von Einflüssen aus Schweden und Russland geprägt, da Finnland in der Geschichte ein Teil der beiden Länder war. Die finnische Küche hat ebenfalls Impulse aus dem Osten und Westen bekommen.“

Für Besucher empfiehlt Halonen zunächst einen Ausflug in die Seefestung Suomenlinna, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Nach dem Gibraltar des Nordens könnte man eine Schifffahrt ins idyllische Inselrestaurant machen. Abends vielleicht in einen Club, Heavymetal-Karaoke singen oder in die Saunabar. „Ein absolutes Highlight ist das Designviertel in Helsinki. Es ist Nummer eins in ganz Skandinavien und dort befindet sich auch das erste Design-Hotel Klaus K.“

Das einzige, was Halonen bezüglich der Besucherwelle Sorgen macht, ist das steigende Preisniveau, besonders die Hotelzimmerpreise betreffend. Das Problem dürfte aber bald gelöst sein – in Helsinki werden 2007 vier neue Hotels eröffnet. Damit erhöht sich die jetzige Kapazität von 7.000 Betten in der finnischen Hauptstadt um 400.

www.citybreakexpo.com
www.visithelsinki.fi
www.bestofhelsinki.fi

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