Olivenöl als Schmerzhemmer

Gute Nachrichten für Olivenöl-Liebhaber haben Forscher der University of the Sciences in Philadelphia: Sie haben im Bestandteil Oleocanthal einen Wirkstoff gegen Schmerzen gefunden, der ähnlich wirkt wie Ibuprofen. Bereits 50 Gramm öl pro Tag reichen aus, um gegen Schmerzen zu wirken, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Nature http://www.nature.com .
„Die Dosis wird zwar nicht ausreichen, um Kopfschmerzen wegzubringen, dennoch entstehen daraus einige langfristige Vorteile“, so Paul Breslin vom Monell Chemical Senses Center an der Universität von Philadelphia, der den Effekt entdeckt hat. Oleocanthal ist zwar mit Ibuprofen in keiner Weise strukturverwandt, allerdings wirken beide Stoffe auf die Schmerzwege, dem so genannten Prostaglandin-System. Darüber hinaus haben Forscher auch festgestellt, dass Olivenöl sogar als Krebsvorsorge herhalten kann.

Breslin hat allerdings festgestellt, dass nicht jedes Olivenöl gleich viel Oleocanthal enthält: „Die meisten Supermarkt-Olivenöle haben relativ wenig davon“, so der Forscher. Ausnahmen bilden die so genannten „Extra-Vergine-Typen“ – das sind jene Öle, die in der EU „Nativ-Extra“ bezeichnet werden. „Dabei handelt es sich um die höchste Qualitätsstufe“, erklärt Dieter G. Oberg von der Informationsgemeinschaft Olivenöl http://www.olivenoel-info.net und dem deutschen Olivenölpanel. Insgesamt werden in Europa vier Olivenöl-Güteklassen voneinander unterschieden: „Natives-Olivenöl-extra“ und „Natives Olivenöl“ werden direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen. „Olivenöl“ bestehend aus raffiniertem Olivenöl und nativem Olivenöl. „Entspricht das gepresste Olivenöl nicht den Anforderungen für native Olivenöle, wird es raffiniert – wie die meisten Pflanzenöle – und wieder mit würzigem Olivenöl vermischt“, so der Fachmann. „Aus dem Restöl des gepressten Olivenbreis wird in einem völlig anderen Herstellungsverfahren Oliventresteröl hergestellt, das auch als solches auf dem Etikett bezeichnet werden muss.“

„Native Olivenöle kommen quasi vom Baum in die Flasche: nach der Ernte werden sie zermahlen, gepresst, zentrifugiert und gefiltert“, erklärt Oberg. „Die nativen, kaltgepressten Öle werden seit langem auch in der Ernährungslehre der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM verwendet“, führt Andreas Bayer, Rektor der Wiener TCM-Privatuniversität http://www.tcm-university.edu aus. Die Ernährungslehre sieht in den Ölen einen Stimmungsbeleber, der auf Herz, Lunge, Wirbelsäule und Blase wirkt. „Olivenöl stärkt das Qi und das Blut“, erklärt Bayer im pressetext-Interview. Bayer verweist auch darauf, dass das Olivenöl entzündungshemmend wirkt und sich positiv auf das Herz auswirkt. Auch in der ayurvedischen Medizin kennt man Anwendungen mit Olivenöl. Wolfgang Weitlaner

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