Toni Robertson ist Küchenchefin im Peninsula Chicago.
Erstmals in der Geschichte der renommierten Hotelgruppe hält eine Frau das kulinarische Zepter eines Peninsula Hotels in der Hand: Toni Robertson zeichnet ab sofort als Executive Chef für die Gastronomie im Peninsula Chicago mit drei Restaurants, Bankettservice, In-Room-Dining und einem 111-köpfigen Küchenteam verantwortlich. Mit ihrer Ernennung kehrt Chef Toni in die Stadt zurück, wo ihre rasante Karriere vor 30 Jahren begann.
Als Klassenbeste des Culinary and Hospitality Institute of Chicago, standen der in Burma geborenen Robertson alle Türen offen, obwohl sie ursprünglich einen ganz anderen Berufsweg verfolgte. Als Teenager in die USA emigriert, trat Robertson nach ihrem Schulabschluss der Sanitätstruppe der US Air Force bei, wo sie viele Jahre nahe der französischen Grenze in Deutschland stationiert war. Von hier aus bereiste sie halb Europa. „Die Zeit bei der US Air Force legte nicht nur den Grundstein zu meiner späteren Berufung, sondern diente auch als kulinarischer Trainingsplatz“, sagt Chef Toni rückblickend. „An meinen freien Wochenenden versuchte ich, all die raffinierten Gerichte nachzukochen, die ich auf meinen Reisen kennengelernt hatte“, erzählt sie.
Vom Chicagoer Institut führte ihr Weg direkt in die Küchen renommierter internationaler Hotelgruppen: das Ritz Carlton in Chicago, St. Regis in Los Angeles sowie die Mandarin Oriental Hotels in San Francisco, New York und Singapur sind nur einige Stationen ihrer Laufbahn. Seit nunmehr 24 Jahren fungiert Robertson in der Position des Executive Chefs. Ihren Erfolg in dieser männerdominierten Branche führt sie nicht zuletzt darauf zurück, sich selbst nie als „weiblichen Küchenchef“ definiert zu haben. „Hier hat mich der Militärdienst geprägt“, erläutert Robertson. „Unabhängig vom Geschlecht trägt jeder in der US Air Force ein hohes Maß an Verantwortung. Was zählt ist die Aufgabe. Dies habe ich für meinen Führungsstil in der Küche adaptiert.“
Toni Robertson, Exec.-Chef (© Peninsula-Chicago)
Schon als Kind liebte es Robertson, auf den Markt zu gehen: „Ich erinnere mich noch immer an die Aromen und Farben und daran, dass ich lieber meiner Großmutter half, das Essen zuzubereiten, als mit Freunden zu spielen. Wann immer ihre Zeit es zulässt, besucht Chef Toni lokale Märkte und Produzenten, tauscht sich mit Händlern und Züchtern aus. Für ihre Gerichte verwendet Robertson nur die frischesten und besten Produkte, die sie fein aufeinander abstimmt, sodass sie in Geschmack und Textur perfekt miteinander harmonieren. Wie ein Komponist arrangiert sie ihre Menüs. Eine Idee, ein Duft oder ein Geschmack kommen ihr in den Sinn. Danach finden die Ingredienzen nahezu wie von selbst zueinander, wie bei einem Musiker, dessen Werk einzelne Noten und Akkorde prägen. „Dabei sind nicht nur der Geschmack, sondern auch Farbe und Textur ausschlaggebend“, erläutert Robertson. „Ich benötige nur wenige Anläufe, bis das fertige Gericht steht, dann sind meine Sous Chefs und Köche gefragt: die beste Idee taugt nämlich nichts, wenn sie technisch zu kompliziert und vor allem zeitlich in einer geschäftigen Hotelküche nicht umzusetzen ist.“
Immer auf der Suche nach neuen Geschmacks-Kombinationen, bietet sich Robertson in der Food-Metropole Chicago ein schier unerschöpfliches Potpourri an ethnischen Einflüssen und kultureller Vielfalt. So musste sie nicht lange überlegen, bevor sie dem Ruf von Peninsula folgte. „Ich könnte nicht glücklicher sein“, freut sich die passionierte Marathonläuferin über ihre neue Aufgabe. „Zum einen lebt meine Familie in Chicago, zum anderen wurde mir die Möglichkeit geboten, für eines der besten Häuser der Stadt tätig zu sein.“ Und so verfolgt Toni Robertson ein hehres Ziel: „Ich möchte jedem Gast ein unvergessliches Erlebnis für Auge und Gaumen bereiten. Jedes Gericht soll in Erinnerung bleiben.“