Auf den Spuren von Schweizer Käse

Gerichte mit Geschichte

Was haben das Emmental, Mönche im Schweizer Jura und ein märchenhaftes Schloss in Gruyères gemeinsam? Sie alle sind Ursprung für Legenden, die sich um die Entstehung und Namensgebung traditioneller Schweizer Käsesorten wie Le Gruyère AOP, Tête de Moine AOP und Schweizer Emmentaler AOP ranken.

Die Geschichten zum Namen der weltbekannten Sorten werden ebenso über Generationen weitergegeben wie die jahrhundertealten Rezepturen der Köstlichkeiten. Jedes der weltbekannten Schweizer Originale hat seine ganz eigene, oft charmante und wissenswerte Ursprungsgeschichte. Eines haben aber alle 600 Sorten gemein: Sie sind das Ergebnis von gelebtem Handwerk. Hergestellt in kleinen Dorf- und Alpkäsereien auf Basis bester Rohmilch und frei von jeglichen Zusätzen steht jede Spezialität für reine Natürlichkeit – heute wie vor 900 Jahren.

Mönche, nächtlicher Heißhunger und würzige Käserosetten – Die Legende des Tête de Moine AOP
Je länger Geschichten und Traditionen zurückliegen, desto mehr Legenden kursieren in der Regel. Auch über die Schweizer Käsespezialitäten haben sich über die Jahre verschiedene Erzählungen weit über die Heimat hinaus verbreitet. Ein besonders schönes Beispiel hierfür bietet Tête de Moine AOP, dessen Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Seinen Namen verdankt der „Mönchskopfkäse“ seinen Erfindern, den Mönchen vom Kloster Bellelay im Schweizer Kanton Jura. Sie sollen für seine besondere Servierform verantwortlich sein. Im Gegensatz zu anderen Käsesorten wird der zylindrische Laib nicht geschnitten, sondern in weltweit einzigartigen Rosetten serviert. Wenn die Mönche in der Nacht der Hunger plagte, schlichen sie sich in die Küche und schabten mit einem scharfen Messer nur eine dünne Schicht vom Käse ab, damit der heimliche Genuss möglichst unbemerkt blieb. Dabei fiel ihnen auf, dass der Käse seinen Geschmack erst in dieser Form richtig entfaltet. Bis heute wird Tête de Moine AOP, die Delikatesse aus silofreier Bergrohmilch, in feine Rosetten geschabt serviert.

Weit in die 80er Jahre hinein wurde der Käse mit einem Messer geschabt. Nicolas Crevoisier erfand die Girolle, mit der sich die Käserosetten kinderleicht drehen lassen. Zur Entstehung des praktischen Werkzeugs gibt es eine weitere Geschichte: Da der Käse die Menschen im religiös geprägten Jura an die Tonsur der Mönche erinnerte, wollten sie den „Mönchskopf“ nicht in der Mitte durchbohren. Deshalb entwarfen sie zunächst Vorrichtungen, bei denen das Käsemesser zum Abschaben von oben herabgesenkt werden konnte.

In den Klosterschriften taucht der „Mönchskopfkäse“ erstmalig 1570 auf, nur wenige Jahrzehnte nach der Dokumentation von Sbrinz AOP und kurz vor der ersten Ursprungsdeklaration von Le Gruyère AOP. Alle drei Spezialitäten werden allerdings schon früher namentlich erwähnt. So reicht der Ursprung des außergewöhnlichen Käses aus der malerischen Region Gruyère in der französischsprachigen Westschweiz inzwischen fast 1000 Jahre zurück.

Schweizer Käse – Wiege des guten Geschmacks
Bei aller Tradition zählt bei allen Schweizer Käsesorten natürlich vor allem eins: unverkennbarer Geschmack. Die Basis dafür bleibt auch im Wandel der Zeit das Fingerspitzengefühl der Käsermeister, viel Liebe zum Produkt, Zeit zum Reifen und frische Rohmilch von regionalen Landwirten. So sorgt Le Gruyère AOP für fruchtig-kräftige Aromen und Sbrinz AOP für vollmundig-mürben Genuss, während der einzigartig blumige Tête de Moine AOP nicht nur mit seinem zarten Schmelz ein besonderes Geschmackserlebnis garantiert, sondern in schöne Käserosetten gedreht auch das Auge verwöhnt. Würziger Appenzeller, die Weichkäsespezialität Tomme Vaudoise, zartschmelzender Raclette oder nussig-würziger Schweizer Emmentaler AOP – jede einzelne Sorte steht für exklusiven Käsegenuss seit vielen Generationen.

www.schweizerkaese.de

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