Karneval ohne Kater

Gut essen, viel Wasser und kein Durcheinander

Für Karnevalsfans bringt die fünfte Jahreszeit manch eine feucht-fröhliche Party oder Sitzung mit sich. Oft folgen am nächsten Tag stechende Kopfschmerzen, großer Durst, Übelkeit und Schlappheit – eben Katzenjammer pur. Sicher verhüten lässt der sich nur durch Abstinenz. Doch wenn es ein oder zwei Gläser mehr werden, lässt sich das Übel mit ein paar Tricks wenigstens mildern.

„Eine ganz wichtige Grundregel ist: Trinken Sie nie auf leeren Magen“, sagt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst, Bonn. Eine gute Grundlage für die Party ist eine leichte Mahlzeit aus ballaststoffreichem Gemüse und Rohkost mit Kartoffeln, Getreide, Reis oder Nudeln. „Sie sorgt dafür, dass der Alkohol nicht so schnell ins Blut und damit in den gesamten Körper gelangen kann. Außerdem kann ein Teil des Alkohols so bereits im Magen durch Enzyme abgebaut werden.“ Fettreiche Krapfen dagegen sind vielleicht lecker, aber weniger empfehlenswert: Sie belasten den Magen zusätzlich.

Alkohol wirkt auch Harn treibend. Mit dem Wasser entzieht er dem Körper jedoch auch lebenswichtige Mineralien. So bringt er das Flüssigkeits- und Mineraliengleichgewicht aus dem Lot und stört den Stoffwechsel insgesamt. „Das lässt sich verhindern, wenn man zwischendurch immer mal wieder ein Glas Mineralwasser oder Apfelschorle trinkt“, rät Harald Seitz. Damit wird gleichzeitig der Alkoholkonsum begrenzt.

Das Kater-Risiko hängt vor allem natürlich von der konsumierten Alkoholmenge ab. Je mehr Alkohol in kurzer Zeit getrunken wird, umso weniger kommt der Körper mit dem Abbau hinterher. In der Leber entsteht ein Rückstau an Acetaldehyd. Dieses Abbau-Zwischenprodukt ist giftig und hauptsächlich für den Kater verantwortlich. Daneben spielt auch die Art des Alkohols eine Rolle. Kohlensäure oder Glukose beispielsweise können die Beschwerden verstärken, weil sie den Acetyldehyd-Abbau hemmen. Und: Je mehr sogenannte Fuselalkohole (Nebenprodukte beim Gärungsprozess) ein Getränk enthält, umso größer ist die Gefahr, dass es einen heftigen Brummschädel gibt. Diese Stoffe stecken vor allem in dunklem Alkohol und in minderwertigen Produkten. „Generell sollte man möglichst bei einer Alkoholsorte bleiben“, ergänzt Seitz. Unterschiedliche Getränke mit unterschiedlichen Wirkstoffen überfordern den Körper.

Spätestens wenn sich die ersten Symptome bemerkbar machen, sollte man dem strapazierten Stoffwechsel Ruhe gönnen. Dem Katzenjammer am nächsten Morgen begegnet man am besten mit einem ordentlichen, mineralstoffhaltigen Frühstück – zum Beispiel mit sauren Gurken, Matjes, Gemüsebrühe oder Früchtemüsli -, mit ausreichend nicht-alkoholischer Flüssigkeit und anschließend viel Bewegung an der frischen Luft.
Eva Neumann, www.aid.de

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