Deutsche Sterneküche im Internet

In der deutschen Spitzengastronomie wird nicht nur gut gekocht: Auch was die Nutzung digitaler Kommunikationskanäle angeht, sind die Top-Restaurants ganz vorn. Das ergab eine Untersuchung von resmio, der Lösung für Restaurantmanagement und -marketing, in der die Online-Aktivitäten aller 290 im Guide Michelin 2016 verzeichneten deutschen Sternerestaurants analysiert wurden.

Das wichtigste Ergebnis: Das Bewusstsein für die Bedeutung einer Online-Präsenz ist groß. 98,0 Prozent der Top-Restaurants verfügen über eine eigene Website. Davon betreiben 46,6 Prozent eine eigene Seite, 51,4 Prozent sind als Unterseite, beispielsweise auf der Website eines angeschlossenen Hotels zu finden. Dass eine Website für die meisten Gastronomen von großer Bedeutung ist, zeigt auch eine begleitende Umfrage von resmio unter 130 deutschen Restaurantinhabern. 94,4 Prozent betrachten die eigene Internetpräsenz als wichtig oder sehr wichtig.  Auch unterwegs soll die Webseite gut erreichbar sein: In der Umfrage gaben 80,2 Prozent an, ihre Website sei für mobile Endgeräte optimiert.

Am Wichtigsten ist den Gastronomen, dass ihre Speisekarte online zu finden ist. Diese ist bei 91 Prozent der untersuchten Sternerestaurants verfügbar. Auch die Reservierung über die Website ist längst Standard: 79,7 Prozent der Sternerestaurants ermöglichen die Tischreservierung per Internet, 63,5 Prozent bieten ein Online-Reservierungstool an, bei weiteren 16,2 Prozent lässt sich der Tisch zumindest per E-Mail bestellen. Es ist jedoch genau dieser Service, der sich bei den Gästen noch durchsetzen muss. Die begleitende Umfrage von resmio zeigt: Die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie maximal zehn Prozent aller Reservierungen online erhalten. Lediglich bei 8,8 Prozent sind es mehr als die Hälfte.

Verbesserungspotenzial gibt es in der Sternegastronomie noch bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Online-Auftritte. Grundlegende Standards, wie eine Anfahrtsbeschreibung bzw. ein Lageplan lässt sich nur bei zwei Dritteln (66,6 Prozent) der Restaurants finden. Eine Bildergalerie gibt es bei lediglich 63,8 Prozent, eine Vorstellung von Küchenchef oder Team – in der Sterneküche besonders wichtig – bei weniger als der Hälfte (47,6 Prozent).

Auch als Instrument zur langfristigen Kundenbindung wird die Website noch zu selten genutzt. So bieten lediglich 32,1 Prozent der Sternerestaurants auf ihrer Website Geschenkgutscheine an, Newsletter können nur bei 29,0 Prozent abonniert werden. Auch aktuelle Meldungen oder Angebote finden sich lediglich bei 27,6 Prozent der untersuchten Restaurants.

Nachholbedarf hat die deutsche Spitzengastronomie auch noch bei der Nutzung sozialer Medien: Während immerhin mehr als die Hälfte der Sternerestaurants (59,7 Prozent) über ein aktuelles Facebook-Profil verfügt, sind nur 12,4 Prozent auf Twitter vertreten, bei Instagram und Pinterest sind es sogar nur jeweils drei Prozent.

„Das Internet spielt für Restaurants eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Gäste zu gewinnen und mit bestehenden Gästen im Kontakt zu bleiben. Ein wichtiger Aspekt ist es dabei auch, die Tischreservierung möglichst einfach zu gestalten“, sagt Yasha Tarani, Mitgründer und Geschäftsführer von resmio. „Auch wenn die Bedeutung der Onlinepräsenz längst erkannt wurde, zeigen unsere Analyse und die begleitende Umfrage, dass das Potenzial längst nicht ausgeschöpft ist. Die deutsche Spitzengastronomie ist jedoch auf einem guten Weg und kann der gesamten deutschen Gastronomie als Beispiel dienen.“

Wilder Ritter aus Durbach ist deutscher „Digitalisierungsmeister”
Im Zuge der Digitalisierungsanalyse hat resmio auch die Sternerestaurants ermittelt, die Internet und soziale Medien am stärksten nutzen. So wurden für Features, Inhalte und Kanäle jeweils Punkte vergeben und anhand dieser eine Top 10 sowie der deutsche „Digitalisierungsmeister” ermittelt. Gesamtsieger wurde das Restaurant “Wilder Ritter” aus dem baden-württembergischen Durbach mit 39 von 41 möglichen Punkten. Bestes Zwei-Sterne-Restaurant wurde das Seven Seas in Hamburg, unter den Häusern mit drei Sternen schnitt das Vendôme in Bergisch Gladbach am Besten ab.

Dies sind die Top 10 der deutschen Sternerestaurants im Internet:
1.    Wilder Ritter, Durbach, Baden-Württemberg (1 Stern) – 39 Punkte
2.    Rugard’s Gourmet, Binz, Mecklenburg-Vorpommern (1 Stern) – 37 Punkte
3.    Seven Seas, Hamburg (2 Sterne) – 34 Punkte
4.    Vendôme, Bergisch Gladbach, Nordrhein-Westfalen (3 Sterne) – 33 Punkte
       Apicius, Bad Zwischenahn, Niedersachsen (1 Stern) – 33 Punkte
       Ole Deele, Burgwedel, Niedersachsen (1 Stern) – 33 Punkte
       Jens Jacob Das Restaurant, Saarbrücken, Saarland (2 Sterne) – 33 Punkte
8.    Fischers Fritz, Berlin (2 Sterne) – 32 Punkte
       reinstoff, Berlin (2 Sterne) – 32 Punkte
       Kastell, Wernberg-Köblitz, Bayern (2 Sterne) – 32 Punkte
       Da Vinci, Koblenz, Rheinland-Pfalz (1 Stern) – 32 Punkte
       kochZimmer, Beelitz, Brandenburg (1 Stern) – 32 Punkte
       Le Jardin de France, Baden-Baden, Baden-Württemberg (1 Stern) – 32 Punkte

www.resmio.de

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