Die Steckrübe mit dem süßlichen, fein-herben Geschmack ist lange – zu Unrecht – in Vergessenheit geraten. Früher waren die delikaten Knollen die Nahrungsgrundlage für die ärmere Bevölkerung. Im ersten Weltkrieg ernährten sich die Menschen zeitweise fast ausschließlich von Steckrüben. Selbst Marmelade und Kaffeeersatz wurden aus dem Wurzelgemüse hergestellt.
Dank ihrer Vielseitigkeit in der Küche ist sie aber auch wieder modern geworden. Traditionell genießt man das Wurzelgemüse in einem deftigen Eintopf mit Kartoffeln, Möhren und geräuchertem Fleisch. Es ist aber auch in einer cremigen Suppe, im Püree, im Auflauf und auf dem Flammkuchen ein Genuss. Wer eine leichte Beilage zu Fleisch und Fisch servieren möchte, kann die Rübe gewürfelt garen und nur mit Muskatnuss würzen. Für vegetarische Schnitzel werden die Knollen in Scheiben geschnitten, vorgegart, mit Semmelbröseln paniert und knusprig angebraten. Steckrüben lassen sich auch wunderbar mit anderem Wintergemüse wie Kartoffeln, Möhren, Kohlrabi und Sellerie kombinieren.
Vor der Zubereitung wird die Rübe gründlich gewaschen und geschält und der Stielansatz abgeschnitten. Dann lässt sie sich je nach Rezept in Scheiben, Stifte oder Würfeln schneiden bzw. raspeln. Die optimale Kochzeit liegt je nach Größe bei 30 bis 40 Minuten. Bei zu langen Garzeiten gehen wichtige Nährstoffe verloren und das Gemüse entwickelt einen unangenehm kohlähnlichen Geschmack.
Die Steckrübe ist eine Kreuzung aus Rübsen ( Brassica rapa ) und Gemüsekohl ( Brassica oleracea ). Die ideale Rübe ist rundlich und etwa 1,5 kg schwer. Für die Küche werden Sorten mit gelbem Fleisch bevorzugt, während weißfleischige Sorten meist als Viehfutter verwendet werden. Die Rübe hat einen relativ hohen Zuckergehalt, der für den feinsüßlichen Geschmack sorgt. Auch wertvolles Eiweiß, ätherische Öle, Kalium, Kalzium, Magnesium und die Vitamine B1, B2 und C sowie Beta-Carotin sind enthalten.
Zu finden sind Steckrüben auf dem Wochenmarkt, in Hofläden und im gut sortierten Supermarkt. Beim Einkauf sollten Sie kleinere Exemplare mit einer glatten Schale bevorzugen, da sie meist zarter und frischer schmecken. Das Fleisch sollte nach dem Aufschneiden nicht holzig sein und keine Wurmstiche haben. Im Gemüsefach des Kühlschranks bleibt die Steckrübe einige Tage frisch.
Heike Kreutz, www.aid.de