Insgesamt 107 Restaurants in den Niederlanden tragen 2016 einen Michelin-Stern. Mit einer Rekordzahl von 20 Sternen, verteilt auf 15 Restaurants, ist die Hauptstadt Amsterdam Spitzenreiter bei der begehrten Auszeichnung für Topgastronomie. Rotterdam folgt seit diesem Jahr mit zehn Sternen. Dies wurde jetzt bei der offiziellen Verleihung der Michelin-Sterne für die Niederlande in Amsterdam bekanntgegeben. Sieben Küchenchefs schweben neu im „Sternenhimmel“.
Einzigartig für Europa ist, dass die Niederlande in diesem Jahr keinen einzigen Stern verloren haben, es kamen sogar acht Sterne hinzu. Michelin selbst spricht von einer außergewöhnlichen Situation und lobt die Niederlande für die Stabilität in der Gastronomie.
Wie in Amsterdam bekanntgegeben wurde, können sich 85 von den insgesamt 107 Sterne-Restaurants in den Niederlanden mit einem Michelin-Stern schmücken. Das Restaurant De Groene Lantaarn in Zuidwolde (Provinz Drente) rückt in die Zwei-Sterne-Kategorie auf. Damit gibt es nun 20 niederländische Zwei-Sterne-Häuser. Die Zahl der Drei-Sterne-Häuser bleibt mit zwei unverändert.
Eigenes Menü in Zusammenarbeit mit dem Koch
Zu den Dreisterne-Restaurants in den Niederlanden zählen weiterhin „De Leest“ in Vaassen (Gelderland) und „De Librije“ in Zwolle (Provinz Overijssel). Das Restaurant „De Librije“ ist dieses Jahr vom alten Kloster in den Innenhof des „Librije‘s Hotel“ im ehemaligen Gefängnis von Zwolle umgezogen. Dafür geht das 2-Sterne Restaurant „Librije‘s Zusje“ nach Amsterdam. Die Küche unter der Leitung von Chefkoch Jonnie Boer zeichnet sich besonders durch ihre Bodenständigkeit in der Produktwahl und zugleich durch Experimentierfreudigkeit in der Zusammenstellung aus. Authentische regionale Produkte werden im Zusammenspiel mit neuen Kochtechniken ausprobiert: „Nach 20 Jahren entfernen wir uns von der traditionellen Menüwahl und geben Gästen die Möglichkeit, ihr eigenes Menü zusammenzustellen“, so Boers Credo. Besonders beliebt sind seine Librije-Mini-Menüs. Die von den Gästen selbst gewählten, saisongerechten Zutaten komplettiert der Koch mit regionalen Produkten und seinem Erfahrungsschatz – und gestaltet so individuelle Gerichte.
In einer alten Schusterei am Rande des Waldgebiets Veluwe begannen Jacob Jan Boerma und Kim Veldman 2002 mit dem Aufbau ihres Restaurants „De Leest“. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich daraus ein modernes Lokal, in dem nationale und internationale Gastronomen regelmäßig ein- und ausgehen.
2-Sterne-Neuling setzt auf Nachhaltigkeit
Der Neuling im Zweisterne-Bereich ist das Restaurant „De Groene Lantaarn“ aus Zuidwolde in der Provinz Drente. Hier werden hauptsächlich Bio-Produkte aus der Region verarbeitet. Viele Zutaten werden auch in eigenen Gärten angebaut. Die Produktpalette wird trotzdem von der Kulinarik der ganzen Welt beeinflusst und das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgewogen.
Neue Aufsteiger in die Sterneklasse
Im ganzen Land freuen sich Restaurantbesitzer über ihren ersten Stern: Friesland, Noordbrabant, Overijssel, Gelderland und Südholland sind dabei. In diesen Provinzen konnten die Restaurants „Bilderberg Landgoed Lauswolt De Heeren van Harinxma“ in Beetsterzwaag, „Strandlodge“ in Winterswijk, „Restaurant De Zwarte Ruijter“ in Holten, „Restaurant Aan de Zweth“ in Schipluiden, „Restaurant Zarzo“ in Eindhoven, „Restaurant Joelia“ in Rotterdam und „Hotel Restaurant Landgoed Het Roode Koper“ in Leuvenum überzeugen.
Zwei Beispiele für Restaurants, die zum ersten Mal einen Stern erhalten haben, sind „Restaurant Joelia“ in Rotterdam und „Restaurant De Zwarte Ruijter“ in Holten. Nach nur neun Monaten erhielt „Restaurant Joelia“, welches sich im Hilton Hotel Rotterdam befindet, den ersten Michelin-Stern. Besitzer Mario Ridder ist darauf sehr stolz und nennt den Erfolg „eine fantastische Teamleistung“. Die Jury selbst lobt: „Joelia beweist, dass Raffinesse nicht komplex sein muss. Die Gerichte sind kreativ, dafür aber nicht zu stark bearbeitet und dienen einem Ziel: dem Kreieren von Harmonie aus Düften und intensivem Geschmack.“
De Mönnink, Chefkoch von „Restaurant De Zwarte Ruijter, freut sich, nun zu den besten Restaurants zu gehören: „Als es bekannt wurde, war ich sowohl überrascht als auch sehr glücklich. Nun gehören wir echt dazu.“ Produkte aus der Region, möglichst aus biologischem Anbau, stehen auf der Speisekarte. Zudem kann man durch die offene Küche beobachten, wie kulinarische Kunstwerke gezaubert werden.
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