Weinzentrale Dresden blickt zurück
Für einen neu gewählten amerikanischen Präsidenten sind die 100 Tage nach Amtsantritt oft die wichtigsten. Danach werden die bisherigen Erfolge evaluiert, oft ist außerdem eine grobe Richtung zu erkennen, wohin es in den nächsten vier Jahren gehen soll. Auch die Weinzentrale von Jens Pietzonka hat jetzt gut drei Monate ihre Türen in der Dresdner Neustadt geöffnet, und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Der Feinschmecker zählt sie zu den 40 besten Weinbars in Deutschland, und auch in den Gault&Millau 2016 wurde sie aufgenommen. Für die Zukunft ist die Richtung klar: weiter aufwärts.
Schon vor der Eröffnung am 24. August 2015 waren die Erwartungen an das neue Projekt des zweimaligen Sommeliers des Jahres Jens Pietzonka groß. Jetzt, ein gutes Vierteljahr, nachdem der Barchef seine Gäste offiziell in der neuen Bar begrüßt hat, ist es Zeit für einen ersten Rückblick. Die Bilanz: viele Weine, viele zufriedene Gäste und schon nach wenigen Wochen viele Auszeichnungen. Im Gault&Millau 2016 wird die Weinzentrale als „Einfach gut“ empfohlen, und auch für den Feinschmecker gehört sie 2015 zu einer der 40 besten Weinbars Deutschlands. Das freut den Chef Pietzonka: „Schon so kurze Zeit nach der Eröffnung so eine Anerkennung zu erhalten, ist ein großes Lob für mein Team und mich.“
Auch die Gäste in der Hoyerswerdaer Straße 26 stimmen dem offiziellen Urteil zu. „Die rund 40 Sitzplätze sind so gut wie immer ausgebucht, und das bunt gemischte Publikum mit Studenten, Einheimischen und Politikern ist in Dresden fast einmalig“, sagt Jens Pietzonka. Genug hat er aber noch lange nicht, und die nächsten großen Events werfen schon ihre Schatten voraus. Am 18. Dezember 2015 wird die Weinzentrale vom Deutschen Weininstitut (DWI) zur Riesling Lounge ernannt, damit ist sie die erste ihrer Art in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Dieser Titel wird Lokalitäten in verschiedenen deutschen Großstädten verliehen, die eine besondere Auswahl an deutschen Weinen im Portfolio haben. Ziel des DWI ist es, mit dieser Kooperation vor allem Menschen, die nicht in typischen deutschen Weinregionen leben, auf lockere, unkomplizierte Art, an die Erzeugnisse aus den Weinkellern des Landes heranzuführen. Genau das ist auch der Leitsatz der Bar von Pietzonka: die Gäste nicht belehren, sondern lieber Erfahrungen teilen und so die Weinwelt ein Stück entspannter machen.
Für das kommende Jahr gibt es in der Weinzentrale schon viele Pläne. Von Januar bis März 2016 wird es nächtliche Lesungen mit unterschiedlichen Autoren des Dresdner Verlagshauses geben, unter anderen werden Romanautor Francis Mohr und Popliterat Mike Altmann die Weinbar besuchen. Ein Comeback feiern im nächsten Jahr auch die beliebten Palettenparties. Schon vor der offiziellen Eröffnung und noch ohne Tresen und Mobiliar hatte Jens Pietzonka zum Start ins Dresdner Nachtleben auf die Baustelle eingeladen. Dabei gab es vier bis fünf unterschiedliche Weine, Musik und Knabbereien. Alle Pläne verrät der Barchef natürlich noch nicht, dass sich die Gäste aber auf die nächsten 100 Tage und mehr freuen können, steht bereits fest.