Hülsenfrüchte im Sommer

Von Tofu bis Miso – die Vielfalt der Sojaprodukte

Die Sojabohne und ihre Produkte wie Tofu, Miso und Tempeh werden auch in Deutschland immer beliebter. Die rundlich-ovalen Samen haben je nach Sorte unterschiedliche Größen und Farben. In Deutschland wird in erster Linie die gelbe, getrocknete Variante genutzt. Die Hülsenfrüchte enthalten hochwertiges Eiweiß, wertvolle ungesättigte Fettsäuren, Eisen, B-Vitamine und Ballaststoffe.

Sojabohnen können verwendet werden für Bratlinge, Eintöpfe, Salate oder als Gemüse. Eine größere Bedeutung haben aber aus Sojabohnen hergestellte Produkte. Das hellgelbe Sojaöl hat einen relativ neutralen Geschmack und wird für Salate, aber auch zum Dünsten und Braten verwendet. „Shoyu“ und „Tamari“ sind würzige, salzige Soßen auf der Basis von fermentierten Sojabohnen – teilweise gemischt mit Weizen oder Reis. Aufgrund des intensiven Geschmacks sind sie in erster Linie als Würzmittel zum Kochen beliebt. Der Sojadrink wird aus Sojabohnen und Wasser gewonnen. Er schmeckt süßlich-mild und lässt sich ähnlich wie Milch verwenden. Für Kuhmilchallergiker ist er eine wertvolle Alternative, enthält aber deutlich weniger Kalzium.

Die Sojabohnenpaste Miso wird durch Zugabe verschiedener Mikroorganismen wie Schimmelpilze, Hefen und Milchsäurebakterien fermentiert. Die traditionelle Herstellung kann mehrere Jahre andauern. Miso dient als Grundlage für Suppen und Soßen. Tofu ist die japanische Bezeichnung für Sojaquark und entsteht aus geronnener Sojamilch. Er hat aber eine festere Konsistenz als Quark aus Kuhmilch und nur wenig Eigengeschmack. Tofu schmeckt gewürfelt im Salat oder gebraten als Beilage, in Füllungen und Aufläufen. Tempeh sieht ähnlich aus wie Tofu, hat aber ein Aroma wie Edelpilz-Käse. Für Vegetarier sind Sojaprodukte ein beliebter Fleischersatz.

Die Sojabohne ist eine der ältesten Kulturpflanzen und stammt ursprünglich aus Ostasien. Heutzutage wird sie vor allem in den USA, Brasilien und Argentinien angepflanzt. In Europa gewinnt die Pflanze in Italien an Bedeutung, aber auch in Deutschland wächst die Anbaufläche. 2012 wurden auf etwa 5.000 Hektar Sojabohnen angebaut, 2014 waren es bereits rund 10.000 Hektar und 2015 sind es allein in Bayern und Baden-Württemberg rund 11.000 Hektar. Der heimische Anbau wird im Rahmen der BMEL-Eiweißpflanzenstrategie gefördert.
Heike Kreutz, www.aid.de

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