Kleiner Wiesenknopf

Unscheinbares Würzkraut am Wegrand

Im Hausgarten ist der Kleine Wiesenknopf ( Sanguisorba minor ) – gemeinhin auch Pimpinelle genannt – ein dankbarer Beetbewohner: Das Würzkraut ist pflegeleicht, hat geringe Ansprüche an den Standort, vermehrt sich selbständig, kommt von Jahr zu Jahr verlässlich wieder und kann sogar in milden Wintermonaten noch geerntet werden.

„Eigentlich ist es ein Jammer, dass der Kleine Wiesenknopf vielerorts noch weitgehend unbekannt ist“, bedauert Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst. „Sein Geschmack überrascht mit einer Mischung aus Salatgurke und Walnuss und ist eine wunderbare Bereicherung besonders in der frischen Küche.“

In Hessen, vor allem im Offenbacher Raum, hat der Kleine Wiesenknopf seine Domäne. Hier ist er außer im privaten Garten, auf Trockenrasen und an Wegrändern auch auf Wochenmärkten und im Gartenfachhandel gut erhältlich. Das verdankt das zarte Würzkraut der Tatsache, dass es ein unverzichtbarer Bestandteil in der klassischen Mischung für die Frankfurter Grüne Soße ist.

Doch auch in anderen Soßen und Dips, im Salatdressing, dem Kräuterquark, der Kräuterbutter oder dem Brotaufstrich macht der Kleine Wiesenknopf eine gute Figur. Ideale Partner sind Gemüse aller Art.

Geerntet werden die Stängelchen mit den zarten, gefiederten Blättern aus der Mitte der Rosette. Die äußeren, älteren Pflanzenteile sind eher zäh und leicht bitter. Das liegt an den reichlich enthaltenen Gerbstoffen.

Die sensiblen Blätter sollten immer rasch verarbeitet werden. Beim Säubern ist Fingerspitzengefühl gefragt. Meist reicht es, die Stiele mit den Blättchen in eine Schale mit Wasser zu tauchen und mit Küchenpapier abzutupfen. Dann werden die Blättchen abgezupft und gehackt. Da das Aroma beim Erhitzen schnell verfliegt, kommt das Würzkraut immer erst nach dem Kochen in die Soße oder Suppe.

Auch in der Heilkunde hat der Kleine Wiesenknopf bereits seit der Antike einen festen Platz. Dort wird ihm eine blutstillende, entzündungshemmende, harntreibende Wirkung zugeschrieben.
Eva Neumann, www.aid.de

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