Expertentipp Food-Pairing

Partnersuche in der Küche: Food-Pairing

Nicht nur im wahren Leben, auch beim Verzehr von Speisen und Getränken muss „die Chemie stimmen“. Die Kunst, einzelne Zutaten zu wohlschmeckenden Partnern auf den Tellern zu machen, nennt man Food-Pairing. Dabei können die Aromen einzelner Nahrungsmittel, die auf den ersten Blick nicht zusammen passen – herzhafter Bacon und süße Schokolade beispielsweise – miteinander harmonieren und sich gegenseitig verstärken. Excellence-Koch Alo Theis von der Kochschule Kochbar Berlin erklärt in den Küchentrends, wie sich Nahrungsmittel-Paare wissenschaftlich berechnen lassen. Außerdem zeigt er, welche modernen Zubereitungstechniken es gibt und wie Food-Pairing unseren Alltag bereichern kann. Geschmacksexplosionen sind garantiert!

Harmonie und Spannung: Das System Food-Pairing

Welche Nahrungsmittel-Paare gut zusammen passen, lässt sich wissenschaftlich berechnen. Insgesamt gibt es sieben Aromapaare – von fruchtig und säuerlich, über holzig, herb, bis hin zu röstartig, erdig. „Wenn Zutaten mindestens in einer dominanten Aromastruktur übereinstimmen, bilden sie ein harmonisches Paar“, erklärt Alo Theis. So wie Milch, Butter, Ei und Getreide. Sie teilen bis zu 50 Aromastoffe. Zu viele der ähnlich duftenden Aromen hingegen sorgen für Langeweile, wie im Fall von Spargel und Butter. Hier können Food-Fans eine gewisse Spannung erzeugen, indem sie das Spargelwasser mit Zitronensaft verfeinern.

Moderne Zubereitungstechnik „Sous-vide“
Längst werden Speisen nicht mehr zwingend am Herd zubereitet. Um Zutaten bei möglichst niedriger Temperatur möglichst schonend zu garen, bereiten die Köche von heute Fisch, Fleisch und Gemüse mit Hilfe der „Sous-vide“-Methode zu. Dabei garen sie die Zutaten im Wasserbad, verschweißt in einer Vakuumverpackung. „Das hat den Vorteil, dass keinerlei Flüssigkeit entweichen kann, wodurch kein wertvolles Aroma verloren geht“, weiß Theis. Außerdem lässt sich die Temperatur des Wassers präzise kontrollieren, sodass eine perfekte Gartemperatur eingehalten werden kann.

Die Alltagstauglichkeit von Food-Pairing
Dank Food Pairing werden neue, kreative Geschmackswelten eröffnet: Rindfleisch mit Popcorn, Erbsen-Kartoffelbrei mit Marmelade oder Schokomousse mit Röstzwiebeln. Die Idee funktioniert aber nicht nur bei exotischen Gerichten. Sie lässt sich auch auf Alltagsprodukte anwenden. „Um Nudeln mit Tomatensauce eine besondere Note zu verleihen, brauch man sie nur mit etwas Orangenschale und Zitronenabrieb aufpeppen“, empfiehlt Theis. Ebenfalls sehr delikat die Kombination aus Lammfleisch und Erdbeere, Kartoffel und Muskat oder Feige und Basilikum.

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