Im Durchschnitt wird knapp sechseinhalb Stunden pro Woche gekocht – laut einer internationalen GfK-Umfrage in 22 Ländern. Die Deutschen stehen im Schnitt eine Stunde weniger in der Küche. Italiener und Südafrikaner legen beim Kochen die größte Leidenschaft an den Tag. Für die Studie befragte GfK mehr als 27.000 Verbraucher ab 15 Jahren.
Die Deutschen verbringen im Durchschnitt knapp fünfeinhalb Stunden pro Woche mit Kochen (nicht berücksichtigt sind Personen, die überhaupt nicht kochen). Das Klischee über die klassische Rollenverteilung von Frauen und Männern trifft hier voll zu: Frauen stehen mit sechseinhalb Stunden im Gegensatz zu Männern mit etwas über vier Stunden pro Woche länger am Herd. Vor allem ältere Verbraucher nehmen sich fürs Kochen mehr Zeit. Die 50 bis 59-Jährigen und die Befragten ab 60 Jahren stehen im Durchschnitt mehr als sechs Stunden pro Woche in der Küche. Befragte im Alter von 15 bis 19 und von 20 bis 29 Jahren hingegen etwas über vier Stunden.
Die deutschen Verbraucher liegen damit unter dem Durchschnittswert aller untersuchten Länder. Er liegt bei knapp sechseinhalb Stunden pro Woche. Im direkten Ländervergleich belegt Deutschland damit den viertletzten Platz. Nur Brasilianer (5,2 Stunden), Türken (4,9 Stunden) und Südkoreaner (3,7 Stunden) verbringen noch weniger Zeit mit Kochen.
Kochen „just for fun“
Die internationale GfK-Umfrage zeigt außerdem, wie häufig Befragte rein aus Spaß kochen. Insgesamt 30 Prozent der befragten Verbraucher rund um den Globus gaben an, das wenigstens einmal in der Woche zu tun. In Deutschland liegt der Wert bei 36 Prozent. International kocht etwas mehr als ein Viertel sogar jeden Tag oder an der Mehrheit der Tage aus reinem Vergnügen. Unter den deutschen Befragten gilt dies für rund ein Fünftel. Diese Ergebnisse sind vor allem für Unternehmen interessant, die Produkte rund ums Kochen anbieten.
Udo Jansen, GfK-Experte für den Bereich Elektrokleingeräte, erklärt: „Diese Studie liefert wertvolle Erkenntnisse für Unternehmen, die Nahrungs- und Kochprodukte oder auch Dienstleistungen anbieten – vor allem, wenn sie beispielsweise mit unseren weltweiten Daten zu den Umsatzentwicklungen für elektrische Küchenhilfen kombiniert werden. So sehen wir eine steigende Nachfrage für elektrische Küchenmaschinen in Indien, Indonesien und Italien. Diese Kombination aus Verbraucherverhalten und tatsächlichen Verkaufstrends ist unschlagbar, wenn es um die Frage geht, welche Märkte und Verbrauchersegmente die größten Möglichkeiten für unsere Kunden bieten.“
Kochen mit Wissen und Erfahrung
Rund 26 Prozent der deutschen Verbraucher sagen über sich selbst, dass sie umfangreiches Wissen und Erfahrung haben, wenn es um Lebensmittel und Kochen geht. Frauen liegen mit 30 Prozent auch bei dieser Aussage vorne (Männer: 23 Prozent). Ein Blick auf die unterschiedlichen Altersgruppen zeigt, dass vor allem Befragte von 50 bis 59 Jahren dieser Meinung sind (33 Prozent), gefolgt von der Generation der 20 bis 29-Jährigen (29 Prozent). Die Gruppe der 40 bis 49-Jährigen hingegen denkt das nur zu knapp einem Viertel. Und auch nur 22 Prozent der 30 bis 39-Jährigen stimmen dieser Aussage zu.
Über alle Länder hinweg betrachtet, verfügen 29 Prozent der Befragten über umfangreiches Wissen und Erfahrung beim Kochen sowie im Bereich der Lebensmittel. Vor allem Südafrikaner und Inder führen die Länderliste an. Etwa die Hälfte der Befragten dort stimmt dieser Aussage zu beziehungsweise stark zu (Südafrika: 50 Prozent, Indien: 48 Prozent). Deutschland liegt mit 26 Prozent im Mittelfeld. Spanien, Frankreich, Russland und Australien bilden mit jeweils 20 Prozent zusammen mit Belgien (19 Prozent) und Südkorea (13 Prozent) das Ende der Skala.
Kochen mit Leidenschaft
Wenn es um die Leidenschaft beim Kochen geht, belegen die Deutschen ebenfalls einen Platz im Mittelfeld. Rund 26 Prozent der Befragten geben an, Leidenschaft für Lebensmittel und für das Kochen zu haben. Während das bei 28 Prozent der Frauen der Fall ist, liegt der Anteil der Männer bei 24 Prozent. Besonders leidenschaftlich, wenn es um das Thema Kochen und Lebensmittel geht, ist die Generation der 50 bis 59-Jährigen (30 Prozent) und die der 20 bis 29-Jährigen (29 Prozent). Dicht gefolgt von den Befragten im Alter von 30 bis 39 Jahren mit 28 Prozent. Weniger leidenschaftlich schätzt sich hingegen die Altersgruppe der 40 bis 49-Jährigen ein. Sie bilden mit 19 Prozent das Schlusslicht.
Im internationalen Ländervergleich landen die Italiener auf dem ersten Platz. Rund 43 Prozent bekunden hier Leidenschaft für das Kochen. Aber auch viele Verbraucher in Südafrika (42 Prozent), Indonesien und Mexiko (jeweils 40 Prozent) sowie Indien (39 Prozent) behaupten das von sich. Weniger Leidenschaft für Lebensmittel und für das Kochen gaben Befragte dagegen in Polen und Schweden (jeweils 21 Prozent), Belgien (20 Prozent), Russland (19 Prozent) sowie Südkorea (13 Prozent) an. Rund um den Globus ist die Zustimmung bei Frauen größer als bei Männern: 37 Prozent der weiblichen Verbraucher haben eine Leidenschaft für das Kochen und Lebensmittel. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der Männer bei 27 Prozent.