Der Euro ist auf Talfahrt und lässt so manches Reiseziel auch finanziell in weite Ferne rücken. Insbesondere amerikanische und asiatische Länder haben sich für deutsche Urlauber deutlich verteuert. Welche Regionen dennoch die Reisekasse schonen und wie sich im Vergleich die Großstädte in Deutschland entwickeln, zeigt das Preisbarometer des internationalen Buchungsportals HOTEL DE.
Wer dieses Jahr in die USA reisen möchte, sollte deutlich früher anfangen zu sparen und die Reisekasse kräftig aufstocken. Denn gegenüber dem US-Dollar verlor die Einheitswährung innerhalb eines Jahres zeitweise rund 30 %. Somit verteuern sich – andere Faktoren außen vorgelassen – beispielsweise Eintrittskarten, Hotelzimmer oder Restaurantbesuche in den USA für Euro-Touristen um nahezu ein Drittel.
Andere Reiseziele sind ebenfalls deutlich teurer geworden. Insbesondere in asiatischen Ländern müssen Reisende gegenüber dem Vorjahr wesentlich mehr auf den Tresen legen. Dies belegt auch das Hotelpreisbarometer von HOTEL DE, das die Entwicklung der Übernachtungskosten in bedeutenden Metropolen zeigt. So stiegen die durchschnittlichen Zimmerpreise vor allem in Hong Kong um 31,71 % auf 188,57 Euro und in Shanghai um 22,49 % auf 112,80 Euro. Auch in Singapur (plus 8,37 % auf 166,66 Euro) und Seoul (plus 10,60 % auf 153,62 Euro) müssen Touristen aus der Euro-Region dieses Jahr tiefer in die Taschen greifen. Lediglich die Hotellerie in Tokio schont die Reisekasse ihrer Gäste (minus 4,09 % auf 138,09 Euro).
Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für ausgewählte internationale Metropolen (Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)*
Stadt März 2015 März 2014 Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %
1. New York 208,80 146,81 42,23
2. Sydney 194,69 182,30 6,80
3. Hong Kong 188,57 143,17 31,71
4. Singapur 166,66 153,78 8,37
5. Seoul 153,62 138,90 10,60
6. Rio de Janeiro 141,76 126,88 11,73
7. Tokio 138,09 143,97 -4,09
8. Shanghai 112,80 92,09 22,49
9. Buenos Aires 107,99 95,69 12,86
10. São Paulo 105,57 104,11 1,40
Starke Preisnachlässe in nördlichen Metropolen
Während bei Fernzielen fast durchweg hohe Aufschläge zu verzeichnen sind, können viele europäische Destinationen dagegen mit niedrigeren Reisekosten punkten.
Insbesondere Skandinavien ist ein heißer Reisetipp. „Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir in den nordischen Ländern deutlich geringere Zimmerpreise. Die momentan gegenüber dem Euro schwächeren skandinavischen Währungen vergünstigen den Urlaub zusätzlich“, erklärt Ralf Priemer, Vorstand der HOTEL DE AG. Sogar in den großen nordischen Metropolen sind die Hotelpreise deutlich gesunken. Im norwegischen Oslo verringerte sich der Durchschnittspreis um 13,28 % auf 128,59 Euro, im finnischen Helsinki um 12,48 % auf 128,70 Euro. Auch Stockholm (138,62 Euro) und Kopenhagen (131,36 Euro) locken mit Preisnachlässen.
Wer besonders viel Hotel fürs Geld möchte, der gönnt sich einen Urlaub in Tschechien. Gerade mal halb so teuer wie Stockholm präsentiert sich beispielsweise die Prager Hotellerie. Mit durchschnittlich 65,03 Euro können Urlauber in keiner anderen europäischen Hauptstadt günstiger übernachten.
Wen es eher gen Süden zieht, der sollte insbesondere Athen (minus 11,78 % auf 71,76) und Rom (minus 4,97 % auf 92,27 Euro) ins Visier nehmen. In Madrid haben sich Hotelzimmer dagegen um rund 14 % verteuert, dennoch sind Übernachtungen mit durchschnittlich 81,98 Euro hier noch vergleichsweise günstig.
Ergebnisse des Hotelpreisbarometers für europäische Hauptstädte
(Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)*
Stadt März 2015 März 2014 Vgl. März 2015 zu
März 2014 in %
1. London 154,45 140,48 9,94
2. Bern 150,43 138,18 8,87
3. Stockholm 138,62 149,10 -7,03
4. Kopenhagen 131,36 136,63 -3,86
5. Brüssel 129,69 127,33 1,85
6. Paris 129,12 128,21 0,71
7. Helsinki 128,70 147,06 -12,48
8. Oslo 128,59 148,28 -13,28
9. Amsterdam 113,83 121,66 -6,44
10. Moskau 111,65 143,51 -22,20
11. Rom 92,27 97,10 -4,97
12. Wien 88,51 87,37 1,30
13. Berlin 86,49 83,47 3,62
14. Madrid 81,98 71,86 14,08
15. Warschau 79,70 79,61 0,12
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