Warum Bio-Eier teurer sein müssen

Ostern naht, und mit dem Fest das Ei. Neben der Frage nach Haltbarkeit und Zubereitung steht auch die Herkunft immer wieder im Blickpunkt. Bio oder konventionell? Nach wie vor sind Bio-Eier teurer als Eier aus konventioneller Haltung. Trotzdem gehören Bio-Eier mit knapp 14 Prozent Umsatzanteil nach wie vor zu den Produkten mit dem höchsten Bio-Anteil am jeweiligen Gesamtmarkt.

Der höhere Preis hat einen einfachen Grund. Neben den Kosten für die Aufzucht der Legehennen, dem höheren Flächen- und Personalbedarf sind es vor allem die Kosten für die Futtermittel, die zu Buche schlagen. So sind Getreide und Hülsenfrüchte in Bioqualität wesentlich teurer als entsprechende Produkte aus konventionellem Anbau. Und gentechnisch verändertes Sojaschrot als preiswerter Eiweißträger kommt nicht in Frage, da Gentechnik im Ökolandbau generell verboten ist.

Die ökologische Haltung von Legehennen erfordert vom Landwirt zudem ein ausgeklügeltes Management. Im Vordergrund steht das natürliche Verhalten der Hühner. Sie müssen einen Auslauf ins Freie haben und ständig Frischluft und viel Tageslicht bekommen. Darüber hinaus muss jedes Huhn Raum zum Ruhen, Laufen, Picken, Scharren, Staub- und Sandbaden haben. Die artgerechtere Haltung und Fütterung, die Hygiene sowie die regelmäßige Beobachtung der Tiere erfordern einen höheren Aufwand.

Eier aus ökologischer Legehennen-Haltung sind durch Hinweise wie „aus ökologischer Erzeugung“, „Bio“ oder „Öko“ gekennzeichnet. Im Erzeugercode – dem Herkunftsstempel – tragen sie als erste Ziffer eine „0“. Wer in Biomärkten einkauft, findet im Sortiment nur Lebensmittel aus Öko-Produktion, somit auch die Eier. Verpackungen im Lebensmitteleinzelhandel mit Bildern von freilaufenden Hühnern oder die Bezeichnung „aus kontrollierter Haltung“ sind keine bindenden Informationen sondern reine Werbung.

Ob Bio-Hühner letztlich „glücklicher“ sind, darüber streiten sich Wissenschaftler übrigens seit Jahrzehnten. Die Bedürfnisse der Tiere können nicht nach menschlichen Maßstäben gemessen werden. So entsprechen die für den Menschen angenehmen Vorstellungen von freilaufenden Hühnern auf der grünen Wiese in frischer Luft nicht unbedingt den Bedürfnissen der Tiere: Hühner sind ursprünglich Waldbewohner und leben nicht auf großen Grasflächen. Sie brauchen Bäume oder andere Unterstellmöglichkeiten, die ihnen Schutz vor Feinden wie Greifvögeln, Füchsen oder Mardern bieten – was bei den heutigen Haltungssystemen mit Freilauf selbstverständlich berücksichtigt wird.
Heike Stommel, www.aid.de

Weitere Informationen – zum Beispiel, warum Eier so gesund sind und woran Sie ein frisches Ei erkennen können – finden Sie auf was-wir-essen.de in der Rubrik „Tipp der Saison“.

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