SCHNÄPPCHENPORTALE

Reiseangebote zu Vorzugspreisen hat jeder gern: Wer keine Lust auf zeitraubende Internetrecherchen hat, nimmt zunehmend die Hilfe von Schnäppchenportalen wie Urlaubsguru, Reisehugo, Triptroll oder Urlaubshamster in Anspruch. Die Urlaubswelt neu erfinden können diese Portale allerdings nicht. Zu diesem Ergebnis kommen die Redakteure der Zeitschrift REISE & PREISE (www.REISE-PREISE.de), die aktuell die neun wichtigsten Internet-Schnäppchenverwerter auf Herz und Nieren getestet haben.

»Zaubern können sie alle nicht«, so das ernüchternde Fazit von Chefredakteur Oliver Kühn. So fanden die Tester heraus, dass ein Großteil der auf den Portalen beworbenen Urlaubsschnäppchen zu identischen Preisen überall im Netz verfügbar ist. Je günstiger die Angebote, je beliebter die Zielgebiete, desto schneller waren sie vergriffen. Echte Preisknüller waren meist schon am zweiten Tag ausgebucht, nicht zuletzt deshalb, weil auch Reisebüros über die Reservierungssysteme Zugriff auf die Angebote haben. Unseriös, so REISE & PREISE, wird es immer dann, wenn die Portalbetreiber mangels »Lockvogel-Angeboten« die Ab-Preise von Ryanair & Co. mit beliebigen Billigangeboten der Hotelportale kombinieren und daraus »Pseudo-Pauschalreisen« stricken, etwa »4 Tage Mallorca im guten 3-Sterne-Hotel inklusive Flug für nur € 107«. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Pauschalreise – der Kunde muss die Bausteine auf den Homepages der Anbieter mühsam zusammensuchen und einzeln buchen. »Wenn keine direkten Links zu den Angeboten gefunden werden, sind die besten Tipps nichts wert«, zeigt sich Oliver Kühn von der Vorgehensweise einiger Portale enttäuscht.

Dennoch treffen die Online-Billigheimer offenbar den Nerv passionierter Schnäppchenjäger der »Generation Facebook«. Die Urlaubspiraten bringen es mittlerweile auf rund 2.800.000 Likes, Mitbewerber Urlaubguru auf 1.600.000 Fans. Die wahren Stärken der Portale liegen nach Ansicht der Tester weniger im Bereich der Pauschalreisen, sondern vielmehr bei den Aktionspreisen der Hotelbranche in europäischen Großstädten und insbesondere in heimischen Gefilden. »Innerhalb Deutschlands lässt sich manch ein Hotel-Deal unter Dach und Fach bringen«, so Kühn. »Bei den Flugangeboten indes haben wir kaum etwas Brauchbares finden können«.

Während die meisten Portale eine kleine Vermittlungsprovision erhalten oder für die Weiterleitung der User entlohnt werden, geht Marktführer Travelzoo ganz andere Wege. Das amerikanische Unternehmen platziert auf seiner Webseite und im Newsletter Angebote von Veranstaltern, Hoteliers und Onlineportalen und lässt sich das von den Anbietern bezahlen. Daher stuften die Tester die Website im Schlussresümee dann auch eher als Präsentations-Plattform für Reiseanbieter denn als Schnäppchen-Portal ein.

Vier der neun getesteten Portale erhielten die Note »gut«, drei schnitten mit »befriedigend« ab, zwei mit »ausreichend«. Ein Portal kam nicht über ein »mangelhaft« hinaus. Nachgelesen werden können die Testergebnisse in der neuen Ausgabe von REISE & PREISE, die jetzt im Zeitschriftenhandel erschienen ist.

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