Jardin de Jade

Gerade von einer drei Wochen Tour aus Singapur und Taiwan kommend (Berichte folgen), besuchen wir auf dem Weg nach Hause Hong Kong. Da wir im Dim Sum Laden „Fook Lam Moon“ – ein Stern – keinen Tisch bekommen haben, gehen wir in das ebenfalls Ein-Sterne-Restaurant Jadegarten (Jardin de Jade), ebenfalls in Wan Chai.

Das Jardin de Jade ist ein riesiges Restaurant im Keller eines Shopping Centers mit ca. 150 Plätzen. Der freundliche Kellner erklärt uns, das sich in Rotchina weitere 22 Filialen befinden.
Die Restaurantkette ist auf Zhejianger und Shanghaier Küche spezialisiert. Da ich in Zhejiang in der Regel lieber kantonesich und in Shanghai oft japanisch oder taiwanesich esse, war ich recht gespannt. Bisher empfand ich die Küche der Region als sehr schwer und fettig. Aber vielleicht ist es ja in Hong Kong anders, da es hier so viel hochwertige Konkurrenz gibt.

Das Restaurant ist leicht gehoben chinesisch eingerichtet, der Kellner sehr nett und gut englisch sprechend. Ein riesiger Weinkühlschrank trennte die Gasträume. Im Weinkühlschrank sah es extrem unaufgeräumt aus. Allmögliches wurde da gekühlt.

Wir tranken den chilenischen Hauswein (ca. 6 Euro/Glas), den einzigen Offenen.
Wir starteten mit dem geschmorten Schweinefleisch und Tofuhaut. Ein schmackhafter Start in einer schweren dunklen Sauce. Aber auch nichts, was einen vom Hocker haute.
Gleichzeitig kam die halbe Ente, die in Jasmin Tee geräuchert wurde. Zur Ente gibt es „Brötchen“, in die man die Entenstücke packt und dann thailändische, süsse Chilisauce draufstreicht (so etwas: www.bosfood.de/shop-detail/kategorie/asia-ethno-food/subkategorie/asiatische-saucen/produkt/chili-sauce-suess-yeos-300-ml.html ).
Die Ente war teilweise knusprig und insgesamt perfekt auf den Punkt gegart. Auch ein leckeres Gericht. Das „Brötchen“ trocken, aber mit der süssen Chilisauce schmackhaft. Sterneküche? Da gab es bei 1000en unserer Leser bessere Ente zu den Festtagen!

Als nächstes kamen die sehr teuren Gemüse: Spargel und geschmortes Gemüse mit Matsutaken Pilzen. Das geschmorte Gemüse war Spinat, der mich an den Kindergarten erinnerte und der daran Schuld war, dass ich jahrelang keinen Spinat mehr aß! Die wenigen Matsutake Pilzstücke waren äußerst langweilig. Dabei kostet das Kilo dieses seltenen Wildpilzes aus Japan bis zu 2000 Euro! Wir haben den Spinat fast komplett stehengelassen und die Hälfte der Pilze.
Der grüne Spargel in Pfeffersauce war okay, aber auch nichts, für das man einen Umweg machen würde.

Als nächstes kamen – auf besondere Empfehlung des Kellners – Shanghaier Dim Sums. Nun waren wir dreimal kurz vorher im Din Tai Fung in Taipeh (siehe unsere alten Fotos: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151483674433124.1073741834.168996673123&type=3 ), den für mich besten Spezialisten für Dumplings. Die Shanghaier waren dann auch ein Reinfall. Weder der Teig war lecker, noch die Brühe und noch weniger das Schweinefleisch. Sehr schade.
Zusammen mit einem Jasmintee und den beiden Gläsern Wein zahlten wir ca. 95 Euro.

Fazit: Lohnt sich nicht, extra dahin zugehen. Sicher ein ordentlicher Chinese, aber Michelin Niveau sah ich da nicht. Vielleicht haben wir auch nur die falschen Gerichte bestellt? Oder war der Küchenchef nicht da? Auch etwas teuer für die Qualität in Hongkong.

www.openrice.com/en/hongkong/restaurant/wan-chai-jardin-de-jade/47071

Unsere Fotos vom Besuch:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10152719327498124.1073741919.168996673123&type=3

Tag 2 besuchten wir das Fook Lam Moon: https://gourmet-report.de/artikel/346034/Fook-Lam-Moon-Wan-Chai-Hong-Kong/

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