Dos und Don’ts beim Champagnergenuss

Wenn es um die Lagerung, das Servieren und die feinen Unterschiede beim Champagner geht, ist selbst der enthusiastischste Genießer schnell überfragt. Welcher Champagner kommt bei sechs, welcher bei zwölf Grad ins Glas, und trinkt man aus der Tulpe oder lieber aus dem Weißweinglas? Wie sollte Champagner lagern, und schmeckt er wirklich anders, wenn er aus der Magnumflasche kommt? Diesen und weiteren Fragen geht Piper-Heidsieck gemeinsam mit fünf Sommeliers aus renommierten Häusern wie den Zwei-Sterne-Restaurants Lorenz Adlon Esszimmer in Berlin und Haerlin in Hamburg oder dem Sterne-Gourmetrestaurant First Floor nach.

Piper-Heidsieck: hinter diesem Namen verbirgt sich erstklassige Qualität. Nicht umsonst wurde Kellermeister Régis Camus, der seit 2002 für die Produktion verantwortlich zeichnet, von der anspruchsvollen Jury der IWC London bereits sieben Mal in Folge als Sparkling Winemaker of the Year ausgezeichnet – eine weltweit bisher einzigartige Ehre. Hat man so etwas Gutes im Glas, lohnt es sich, ein paar einfache Tipps zu beherzigen.

Der Grundstein wird beim Jahrgang gelegt
Wie ein Champagner sich später im Glas präsentiert, wird bereits bei Produktion und Abfüllung bestimmt. Während jahrgangsloser Champagner einen immer wiederkehrenden, gleichbleibenden Geschmack aufweist und den Stil des jeweiligen Champagnerhauses ausdrückt, ist Jahrgangschampagner eine komplexere und aufwändigere Angelegenheit. Er reflektiert in erster Linie den Jahrgang in Kombination mit dem Stil des Hauses. Marco Franzelin, Sommelier des Zwei-Sterne-Restaurants Haerlin in Hamburg, erklärt: „Jahrgangschampagner stellt eine größere Herausforderung für den Kellermeister dar, denn bei der Produktion kann er nicht auf Reserveweine zurückgreifen, um die perfekte Balance zu finden. Während für jahrgangslosen Champagner verschiedene Jahrgänge zusammenkommen, besteht Jahrgangschampagner immer nur aus der Charge des jeweiligen Jahres“. Ob ein Champagner ein Jahrgangschampagner wird, entscheidet jedes Haus für sich. Ein guter Jahrgangschampagner muss verschiedene Kriterien erfüllen: Er braucht ein hohes Lagerpotential, eine dichte Komplexität und einen Wiedererkennungswert des jeweiligen Jahrgangs. „Es ist die Krönung eines jeden Hauses, einen Vintage Champagner zu machen, der das Terroir und die klimatischen Bedingungen ebenso wiedergibt wie eine persönliche, unverwechselbare Handschrift“, so Franzelin.

Unterschiede zwischen Magnum- und regulärer Flasche
Bei der Abfüllung stellt sich die Frage nach der Flaschengröße. Champagner aus Magnumflaschen entwickelt aufgrund der harmonischeren Reifung einen nachhaltigeren Geschmack und ein höheres Alterungspotential. „Die größere Abfüllmenge sorgt dafür, dass das Produkt resistenter gegen Umwelteinflüsse wie Temperaturschwankungen und Lichteinfall ist“, erklärt Gunnar Tietz, Sommelier des Sterne-Gourmetrestaurants First Floor in Berlin und Gault Millau Sommelier des Jahres 2011. „Champagner entwickelt – wie andere Schaumweine auch – durch die Freisetzung von Schwefelverbindungen bzw. Schwefelwasserstoff den so genannten ‚Lichtgeschmack‘. Deshalb sollte man Champagner, egal in welcher Flaschengröße, am besten im Dunkeln lagern.“

Shahab Jalali, Sommelier des Zwei-Sterne-Restaurants Lorenz Adlon Esszimmer in Berlin, bestätigt: „Man wählt einen geschützten Platz im Keller und legt die Flaschen dort ab. Das ist wichtig, Champagner sollte nie stehend aufbewahrt werden, damit der Korken nicht durch Austrocknung schrumpft. Der Ort sollte dunkel und trocken sein, idealerweise herrscht dort eine Temperatur von zehn bis zwölf Grad.“

Wie lange Champagner gelagert werden kann, hängt vom Jahrgang, der Herstellung und den Trauben ab. So kann ein Blanc des Blancs länger reifen, und auch Jahrgangschampagner lassen sich vergleichsweise über einen größeren Zeitraum lagern. „Die Trauben sind hier von höherer Qualität und bilden ausreichend Fructose. Bei Flascheninhalten, die länger als 24 Monate gären, erfolgt im Laufe des Alterungsprozesses eine bessere Verbindung mit den Hefen“, so Jalali.

Öffnen und Einschenken
Ist der Champagner aus der Lagerung genommen, sollte er langsam gekühlt und vorsichtig geöffnet werden. „Aufgrund des enthaltenen Kohlendioxids stehen Schaumweinflaschen unter Druck. Daher ist es besonders wichtig, dass die Flasche vor dem Öffnen keinen Erschütterungen ausgesetzt wird“, präzisiert Nils Hoyer, Sommelier des Sternerestaurants Bodendorf’s im Relais & Châteaux Hotel Landhaus Stricker auf Sylt. „Beim Servieren hält man das Glas leicht schräg, dabei sollte der Champagner ins Glas fließen, nicht fallen. Auf keinen Fall darf das Glas überlaufen. Schäumt ein Champagner beim Öffnen trotz richtiger Lagerung und Temperatur über, kann das ein Hinweis auf mangelnde Qualität sein.“ Außerdem muss Champagner vor dem Servieren immer verkostet werden. Die Flaschen sind mit Naturkorken verschlossen, und nur so lässt sich ein Korkschmecker ausschließen. Bei feinen, filigranen Champagnern mit geringer Perlage empfiehlt Hoyer ein herkömmliches Champagnerglas, bei fruchtigen und opulenteren Sorten finden im Bodendorf’s Chardonnayglas und Bordeauxpokal Verwendung.

Die Temperatur bestimmt das Aroma
Die Trinktemperatur ist enorm wichtig für die Entfaltung der Aromen. Wie kühl ein Champagner serviert wird, hängt vor allem von der dominierenden Rebsorte ab. „Leichte, junge Champagner, die zum Aperitif oder als Einstieg in ein Menü gereicht werden, haben meist einen hohen Anteil an Chardonnay-Trauben“, so Gerhard Retter, Sommelier der Fischerklause am Lütjensee bei Hamburg. „Hier empfehle ich eine Trinktemperatur von sechs bis acht Grad. Reife, kraftvolle Champagner aus Pinot-Trauben hingegen dürfen auch gerne zehn bis zwölf Grad haben.“ Wird ein Champagner zu kalt serviert, wirkt sich das hemmend auf das Aroma aus. Die Weine erscheinen plump und breit, die Kohlensäure hat einen fast aggressiven Charakter, und der Alkohol schmeckt deutlich hervor. „Speziell gereifte Champagner und im Holz ausgebaute Typen entfalten ihr Aroma bei etwas höheren Temperaturen meist am besten, wobei ich persönlich finde, dass es kein größeres Verbrechen am Wein gibt als zu warmen Champagner.“

Für den Fall, dass es mit der Kühlung einmal schnell gehen muss, hat Retter einen besonderen Tipp: „Schichten Sie abwechselnd Salz und Eiswürfel in einen Sektkühler und stellen Sie die Flasche hinein. Das Salz ‚frisst‘ das Eis auf, wobei sehr schnell extreme Kälte freigesetzt wird. Diese Technik nennt man ‚Frappieren‘.“

www.piper-heidsieck.com

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