Früchtebrote haben eine lange Tradition
In der Vorweihnachtszeit sind würzig-süße Früchtebrote eine gesunde Alternative zu Plätzchen und Co. Denn sie versorgen den Körper mit wertvollen Vitaminen, Mineralien, Ballaststoffen, aber auch reichlich Energie – pro 100 g rund 300 kcal.
Das dunkelbraune Kletzenbrot oder Hutzelbrot ist eines der ältesten Weihnachtsgebäcke und vor allem im bayerischen und schwäbischen Raum verbreitet. „Hutzeln“ und „Kletzen“ sind Dörrbirnen, die früher in der Nachhitze des Backofens getrocknet und auf diese Weise für den Winter haltbar gemacht wurden. Die Bauern bereiteten das Früchtebrot ohne Honig oder Zucker und nur mit Birnen zu. Heute werden auch andere Trockenfrüchte wie getrocknete Apfelringe, Feigen, Datteln, Rosinen, Aprikosen und Pflaumen verwendet. Exotisch wird es mit Kokoschips, Cranberrys, getrockneter Papaya und Mango. Auch Haselnüsse, Wal- und Paranüsse, Mandeln und Cashewkerne dürfen nicht fehlen. Weihnachtsgewürze wie Zimt, Ingwer, Anis und geriebene Zitronenschale geben der Spezialität das besondere Aroma. In manchen Rezepten gehört auch noch ein Schuss Rum, Sherry oder Orangensaft in den Teig.
Die älteste Form der Herstellung ist, die Früchte in den Brotteig einzubacken. Dafür wird das Dörrobst über Nacht in wenig Wasser eingeweicht und am nächsten Tag zerkleinert. Dann vermengt man die Früchte mit der Einweichflüssigkeit, dem Hefeteig und den Gewürzen. Die Zugabe von Zucker ist nicht notwendig, da die Früchte ausreichend für Süße sorgen. Die Masse lässt sich zu kleinen länglichen Laiben formen beziehungsweise in eine Kastenform füllen. Nachdem der Teig mindestens eine Stunde geruht hat, kann man ihn im Ofen dunkelbraun backen. Am besten schmeckt der Adventsklassiker, wenn man ihn einige Tage durchziehen lässt. Luftdicht verpackt und an einem dunklen Ort gelagert, sind die nahrhaften Brote mehrere Wochen haltbar.
Heike Kreutz, www.aid.de