Sylt bleibt Deutschlands Genussinsel Nummer eins. Das geht aus den aktuellen Bewertungen des „Guide Michelin“ hervor, der erneut Spitzen-Restaurants in Deutschland ausgezeichnet hat. Für das Jahr 2014 verleiht der Restaurantführer insgesamt neun Sterne an fünf Sylter Küchenchefs. Und auch der „Gault Millau“ erteilt den Sylter Gastronomen erneut Bestnoten. Und dennoch: Das kulinarische Selbstverständnis der Insel verbindet großartige Küche längst nicht mehr zwangsweise mit einem „Sternzeichen“. Im Gegenteil: Durchweg von Klasse, lautet das Motto.
Drei mal zwei, daran ändert sich auch in diesem Jahr nichts: Mit Johannes King vom „Söl’ring Hof“ (Rantum), Alexandro Pape vom „Fährhaus“ (Munkmarsch) und Sebstian Zier vom „La Mer“ (List) wartet die Genussinsel Sylt auch weiterhin mit drei Zwei-Sterne-Restaurants auf. Alle drei Küchenchefs erhielten zudem auch vom Restaurantführer „Gault Millau“ erneut Spitzenbewertungen: jeweils 17 von 20 möglichen Punkten – wobei 20 Punkte grundsätzlich nicht vergeben werden. Allerdings: Im „La Mer“ im Hotel „Grand Spa A-Rosa“ in List hat Küchenchef Sebastian Zier zwar seine zwei Sterne verteidigt, doch wird das Restaurant Anfang 2015 geschlossen. Man freue sich zwar über die neuerliche Auszeichnung, aber diese Art hochwertiger Gourmetgastronomie rechne sich nicht für das Ferienhotel, heißt es aus der A-Rosa-Gruppe.
Das zweite Restaurant im A-Rosa jedoch, das „Spices“, bleibt bestehen – und behält seinen Stern und bekommt 15 Punkte. Und das trotz des Ausscheidens von Küchenchefin Sarah Henkel. Ihr Nachfolger Patrick Büchel, geborener Hamburger mit Wurzeln in Singapur, führt seit vergangenem Frühjahr die asiatisch inspirierte Küche der Koreanerin mit großem Erfolg fort und wurde dafür auf Anhieb von beiden renommierten Restaurantführern belohnt. Ebenfalls ein Stern erstrahlt zudem wie schon in den Vorjahren über Holger Bodendorfs Restaurant im Tinnumer „Landhaus Stricker“. Der Gault Millau, der nach dem französischen Schulnotensystem beurteilt, gibt dem Küchenchef sogar 18 Punkte und stellt ihn damit noch über die Zwei-Sterne-Köche. Und auch Jens Rittmeyer vom „Kai 3“ in Hörnum verteidigte erneut seinen Stern sowie 17 Punkte.
Jörg Müller, der seit 25 Jahren in Westerland ein Hotel mit Ein-Sterne-Restaurant betrieb, beendet dagegen seine Grande cuisine und verzichtete in diesem Jahr auf eine neuerliche Bewertung. „Ich bin jetzt 67 und möchte nicht mehr täglich mit der Belastung konfrontiert sein, die eine solche Bewertung mit sich bringt“, erklärte er jetzt in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. „Der Aufwand ist einfach zu hoch. Die Belastung der Mitarbeiter und speziell meiner Frau, die das alles mit mir gelebt hat, war enorm.“ Im Hotel steht ein Generationswechsel an: Müllers Tochter und Schwiegersohn stehen bereit. Und das Gourmetrestaurant „Jörg Müller“ wird Anfang kommenden Jahres in den friesisch-rustikalen „Pesel“ integriert, der vor allem durch hochwertige regionale Küche besticht.
Austern aus List, Salzwiesenlamm aus Morsum sowie zahlreiche andere lokale Produkte aus den Meeres- und Kräutergärten der Insel prägen die Sylter Speisekarten ohnehin. Grundsätzlich gilt: Die Küche Sylts ist nicht nur vielfältig, sondern immer auch von Klasse geprägt. Ihre Ausnahmestellung als die deutsche Genussinsel beweist Sylt damit letztlich auf der gesamten gastronomischen Palette – vom lockeren Strandbistro bis hin zur Gourmet-Klasse. So hat der aktuelle „Guide Michelin“ auch in diesem Bereich drei weitere Sylter Restaurants geehrt: Der „Bib Gourmant“, die Auszeichnung für eine gute, regional geprägte Küche mit einem besonders günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis, ging an die Restaurants „Karsten Wulff“ (Keitum), „Morsum Kliff“ (Morsum) und das „Bistro Stadt Hamburg“ (Westerland). Gut denkbar also, dass im kommenden Jahr weitere Sterne über der Genussinsel Sylt aufgehen werden.
Alle Sylter Restaurants auf einen Blick in Genussflyer „Sylt à la carte“. Kostenlos zu bestellen bei der Sylt Marketing GmbH telefonisch unter 04651 – 82020 oder per E-Mail anzufordern unter info@sylt.de.