Ob historische Klassiker, gut gehütete Geheimtipps oder absolute Newcomer – eines haben alle deutschen Biergärten gemeinsam: Mit schattigen Kastanien, kühlem Bier und deftigen Spezialtäten warten sie auch in diesem Jahr auf zahlreiche Besucher. Passend zum Sommer, ist die Saison unter freiem Himmel wieder eröffnet. Welche zehn Biergärten in diesem Jahr unbedingt einen Besuch wert sind, verrät David Pohle, Chefredakteur des Reisemagazins Sehnsucht Deutschland und präsentiert seine Favoriten.
Schillergarten, Dresden
Einer der ältesten noch existierenden Gastronomiebetriebe in Dresden ist der Schillergarten. Direkt an der Loschwitzer Brücke gelegen, war der Biergarten früher noch unter dem Namen „Fleischersche Schenke“ bekannt und Stammgasthof des berühmten Friedrich Schillers. Ihm verdankte der Schillergarten so auch seinen neuen Namen. „Gemütlich unter einer dicken alten Kastanie sitzend, kann man dort nun in einem der schönsten Biergärten Deutschlands die freie Zeit genießen, während die sächsischen Dampfschifffahrtsflotten freundlich tutend auf der Elbe vorbeiziehen“, verrät David Pohle, „der perfekte Platz für einen ruhigen Sommerabend.“
Spezial-Keller, Bamberg
Nur wenige Gehminuten von der historischen Altstadt entfernt, erwartet Besucher des Spezial-Kellers der wohl schönste Panoramablick auf das Weltkulturerbe Bamberg, den Kaiserdom und das Kloster Michaelsberg. Nach einem kurzen Fußmarsch auf den Stephansberg, einem von sieben Bamberger Hügeln, können Gäste regionale Küche mit typisch fränkischen Speisen genießen. „Für seine Besucher ist der Spezial-Keller auch bei schlechtem Wetter geöffnet“, erklärt der Experte, „Wer trotz Sommerregen nicht darauf verzichten mag draußen zu sitzen, ist hier bestens aufgehoben, da ein Teil der schönen Terrasse überdacht ist.“
Herzogliches Bräustüberl, Tegernsee
Typisch bayrisch werden die Gäste am Tegernsee begrüßt: In feschen Dirndl kümmert sich dort die Bedienung um die Verpflegung der Gäste. „Ob Bierbratl, Leberkas oder Weißbier – spätestens bei dem Blick auf die Speisekarte bekommt man ein Gefühl dafür, in welchem Bundesland man sich gerade befindet“, so David Pohle. „Mit traumhaftem Blick auf den Tegernsee und den Wallberg, lässt es sich optimal verweilen.“
Liebhard’s Bräustüberl, Aying
Ein Biergarten wie aus dem Bilderbuch findet man zwischen Tegernsee und München. Da lohnt sich auch die Anfahrt, für die man Zeit mitbringen sollte, sofern öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden: 40 Minuten braucht man mit der S-Bahn vom Münchener Hauptbahnhof. Hat man den Weg erstmal hinter sich gebracht, kann man beruhigt die Seele baumeln lassen. „Für kulinarische Höhepunkte sorgen typisch bayrische Schmankerl: Schweinsbraten mit Sauerkraut, frisch gebackene Brezn und Weißwürste, um nur einige zu nennen“, verrät der Experte.
Burgberg, Erlangen
Über 11.000 Plätze unter alten Linden, Kastanien und Eichen machen den Biergarten Burgberg zum größten in Europa. Traditionell kommt das ausgeschenkte Bier direkt von den dort ansässigen Brauereien. Der Tipp von David Pohle: „Seit 1755 wird hier jährlich das Bergkirchweih gefeiert – das drittgrößte Volksfest Bayerns. Die tolle Stimmung dabei sollte jeder einmal live erlebt haben.“
Seehaus, Englischer Garten, München
Idyllisch und vielseitig – so präsentiert sich das Seehaus am Englischen Garten. Besucher können hier Spezialitäten vom Grill und Paulaner Weißbier traditionell im Schatten der Kastanienbäume genießen. Wer es gerne lebhafter und sonnig mag, kann es sich mit Speis und Trank auch direkt am Wasser gemütlich machen. „Bayrische Spezialitäten laden Besucher nicht nur in den Sommermonaten, sondern ganzjährig zum Verweilen ein.“, erklärt der Chefredakteur von Sehnsucht Deutschland, „Der Geheimtipp unter den Einheimischen.“
Karlheinz Hausers Süllberg, Hamburg
„Die Elbe in Hamburg und bayrische Schmankerl passen nicht zusammen? Falsch“, so der Experte. Sternekoch Karlheinz Hauser zeigt am Hamburger Süllberg, was er in seinen Münchener Zeiten bei Gerd Käfer gelernt hat. Oberhalb des malerischen Treppenviertels von Blankenese gelegen, befindet sich der schönste Biergarten Hamburgs. Während Segler und Containerschiffe auf der Elbe an den Gästen vorbeischippern, können auch hier bayrische Klassiker genossen werden – der Hamburger Geheimtipp!
Galerie Burghof, Kaiserswerth, Düsseldorf
Auf romantische Sonnenuntergänge an warmen Sommerabenden können sich in Düsseldorf die Besucher der Galerie Burghof freuen. Der dazugehörige Biergarten bildet das idyllische Herzstück und bietet viele kulinarische Höhepunkte. Mit rund 300 Plätzen lässt es sich an rustikalen Tischen und Bänken, welche aus echten Baumstämmen gesägt wurden, entspannen. „Direkt am Rhein gelegen, gibt es in Düsseldorf keinen besseren Platz, um bei einem kühlen Glas Altbier den Sonnengang zu genießen“, erklärt David Pohle.
Die Fischerhütte am Schlachtensee, Zehlendorf, Berlin
Unter schattenspendenden Bäumen, direkt am Schlachtensee, findet man auch in Berlin Idylle und bayrische Gelassenheit. Die denkmalgeschützte Fischerhütte mit Weinhandlung, Restaurant, Bar und Festsaal zeichnet sich im Sommer besonders mit seinem angrenzenden Biergarten aus. Mit gut 1.500 Plätzen dürfen sich Gäste jedes Jahr aufs Neue auf Biergartenspezialitäten vom Hendl bis zur Weißwurst freuen. Übrigens: Im Winter hat der Biergarten auch geöffnet. Dann gibt’s zur Weißwurst Glühwein.
Stadtwaldhaus, Krefeld
Wer nach einem langen Spaziergang, einer Fahrt mit dem Tretboot oder einem Tennismatch im Krefelder Stadtwald ein kühles Bier genießen möchte, für den ist das Stadtwaldhaus die richtige Adresse. „Für viele ist Krefeld wohl keine typische Biergartenstadt. Tatsächlich werden Besucher des Stadtwaldhauses jedoch eines Besseren belehrt – auch deshalb, da er zu einem der größten Biergärten außerhalb Bayerns zählt“, so der Experte, „Über 2.000 Gästen bietet der Biergarten Platz und steht in punkto kulinarische Köstlichkeiten seinen bayrischen Kollegen in nichts nach.“