USA Studie: Kinder essen weniger gern Lebensmittel, von denen sie wissen, dass sie gesund sind – Einer neuen Studie zufolge denken Kinder, dass Lebensmittel nicht gleichzeitig gesund sein und gut schmecken können
Wenn es darum geht, Kinder dazu zu bringen, sich gesund zu ernähren, sollten Eltern lieber nichts über die Vorzüge gesunder Ernährung sagen und darauf verzichten, Kindern zu erzählen, dass bestimmte Lebensmittel sie groß und stark machen.
Einer neuen, von Professor Ayelet Fishbach an der Universität Chicago Booth School of Business geleiteten Untersuchung zufolge lehnen Kinder gesunde Nahrung einfach deshalb ab, weil sie wissen, dass sie gut für ihre Gesundheit ist. Sobald sie das wissen, gehen sie davon aus, dass das Essen nicht gut schmecken kann.
In dem Artikel „If it’s Useful and You Know it, Do You Eat? Preschoolers refrain from Instrumental Food” (etwa: „Wenn es gesund ist und du weißt es, isst du es dann auch? Kindergartenkinder lehnen gesundes Essen ab“), der in der Fachzeitschrift für Konsumforschung „Journal of Consumer Research” veröffentlicht wird, zeigen Fishbach und Michal Maimaran von der Kellogg School of Management an der Northwestern University, dass Kindergartenkinder weniger geneigt sind, Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, wenn ihnen gesagt wird, dass diese ihnen dabei helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wie zum Beispiel zu wachsen oder lesen zu lernen.
„Kindergartenkinder scheinen zu denken, dass Nahrungsmittel nicht gleichzeitig zwei Funktionen erfüllen können, dass sie nicht gesund sein und gut schmecken können”, sagt Fishbach. „Daher bringt der Hinweis, dass das Essen von Karotten sie groß oder schlauer macht, die Kinder nicht dazu, Karotten zu essen. Wenn Sie möchten, dass Ihre Kinder Karotten essen, empfiehlt es sich, beim Anbieten der Karotten nur zu erwähnen, dass sie gut schmecken oder einfach nichts weiter zu sagen.”
Die Untersuchungen ergänzen fünf Versuche mit 270 Kindergartenkindern, in welchen jeweils ein Versuchsleiter Bildergeschichten über ein Mädchen vorlas, das eine kleine Mahlzeit zu sich nahm. In einigen Geschichten hatte sie Interesse an den Lebensmitteln, weil sie gesund waren, in anderen, weil sie gut schmeckten und in manchen wurde kein Grund für ihr Interesse an den Lebensmitteln erwähnt.
In jedem Fall aßen die Kinder mehr von einem Nahrungsmittel, wenn kein Grund erwähnt worden war, warum man es essen sollte, oder wenn es als schmackhaft dargestellt worden war, als wenn sie dachten, dass das Nahrungsmittel gesund sei.
„Unsere Studie bezog sich auf ganz kleine Kinder, und wir sollten bedenken, dass der Geschmack für ältere Kinder aufgrund ihrer ausgeprägteren Selbstkontrolle bei der Entscheidung für ein Lebensmittel eine geringere Rolle spielt, so Fishbach im Gourmet Report gespräch. „Auf der anderen Seite kennen die meisten von uns Teenager, die nur sechs verschiedene Lebensmittel essen, was bedeuten könnte, dass ihr Denken mit dem von kleinen Kindern vergleichbar ist.”