Ob Schäuferla, Kren oder Seidla – das Tourismusgebiet zwischen Nürnberg, Bamberg und Bayreuth hat kulinarisch viel zu bieten. Auf die große Vielfalt der regionalen Produkte ist man hier sehr stolz. Besucher sind herzlich zu einem Gourmet-Streifzug durch die Gaststätten, Brennereien und Brauereien eingeladen. Genussmomente garantiert!
Aus der Erde
Ob frisch gehobelt oder verzehrfertig im Glas – der Meerrettich, auch Kren genannt, ist fest mit der Gastronomie der Fränkischen Schweiz verbunden. Sogar die Bratwurst wird hier traditionell mit Kren gegessen. Im Rahmen der „Scharfen Wochen“ im Oktober bieten teilnehmende Gastronomien allerlei schmackhafte Speisen mit Meerrettich an. Ob Apfel-Kren-Eis oder Brokkoli-Flan mit Meerrettich – hier zeigt die Wurzel, was in ihr steckt. Als eines der bedeutendsten Anbaugebiete des Gewächses hat die Region viel dazu beigetragen, dass der bayerische Meerrettich seit 2010 zum „Weltgenusserbe Bayerns“ zählt.
Auch ein anderes Gewächs ist regional stark vertreten: der Kürbis. In der Herbst- und Wintersaison werden viele kulinarische Köstlichkeiten rund um die orange Frucht angeboten. Wie wäre es mit einer würzigen Suppe, einem aromatischen Chutney oder Relish, einer fruchtigen Marmelade oder pikant eingelegtem Gemüse? Ein echtes Highlight für die Geschmacksnerven.
Aus dem Wasser
Schon im 19. Jahrhundert befasste sich der Schriftsteller und Poet Viktor von Scheffel mit der einzigartigen Landschaft der Fränkischen Schweiz und ihren enormen Fischbeständen. Er schrieb vor allem über den edelsten Fisch seiner Zeit: die Bachforelle. Die Wiesent, die mitten durch die Region fließt, weist Experten zufolge auch heute noch eine der höchsten Besatzdichten an Bachforellen in ganz Europa auf. Deshalb ist dieser Fisch aus den Küchen der Region auch nicht mehr wegzudenken. Fangfrisch auf den Tisch, egal ob als Filet auf Spargel-Lauch-Ragout, im Bierteig oder im Ganzen gebraten, ist die heimische Bachforelle damals wie heute ein purer Genuss.
Aus dem Wald
Gerade im Herbst, wenn die Jagdsaison beginnt, reservieren Restaurants und Gaststätten in der Fränkischen Schweiz Wildgerichten einen Platz auf der Speisekarte. Bei Rehrücken, Damhirschkotelett auf Waldpilzen mit Preiselbeer-Spätburgunder-Jus, Hirschsteak mit Pfifferlingssoufflé oder Wildschweinbraten läuft jedem Wild-Fan das Wasser im Mund zusammen. Die Tiere ernähren sich ausschließlich von regionalen Gewächsen und können sich frei bewegen. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Fleischqualität aus und grenzt dieses Regionalprodukt deutlich von der industriellen Ware ab.
Von der Weide
Aus dem Wald auf die Weide: Auch das Juralamm gilt als heimische Spezialität. Die Tiere werden traditionell von einer Wiese zur nächsten getrieben und können dort nach Herzenslust viele wilde Kräuter und Gräser fressen. Kenner schätzen dieses Fleisch besonders wegen seiner hervorragenden Qualität. Der Klassiker Schäuferla vom Lamm mit Gemüse schmeckt dabei mindestens genauso gut wie die neuen Rezeptkreationen, die sich die Wirte auch 2014 wieder ausdenken. Übrigens: Das Schäuferla, die knusprig gebratene Schulterpartie, gibt es traditionell auch vom Schwein und schmeckt mit Kloß und Kraut besonders gut.
Von den Bäumen
Der Anbau von Obst hat in der Fränkischen Schweiz eine lange Tradition. Als größtes zusammenhängendes Anbaugebiet für Süßkirschen in Mitteleuropa werden hier jedes Jahr unzählige der kleinen roten Früchte geerntet. Neben der Süßkirsche werden unter anderem auch Zwetschgen, Äpfel, Erdbeeren, Birnen, Mirabellen, Quitten und Walnüsse kultiviert. Doch aus den leckeren Früchten werden nicht nur herrliche Kuchen, Torten oder andere Süßspeisen hergestellt. Das Obst wird auch in den etwa 300 Brennereien der Region verarbeitet. Neben den Obstbränden gibt es einen feinen Nussgeist oder andere Spezialitäten wie den Mispelgeist. Eins ist klar: Wer die Selbstgebrannten hier verkostet hat, will keine anderen mehr trinken.
Was ebenso bei keiner Feinschmecker-Tour fehlen darf, ist das Bier. Mit 74 Brauereien kann die Region eine der größten Brauereidichten deutschlandweit aufweisen. Die kleine Gemeinde Aufseß steht sogar als Ort mit der größten Brauereidichte der Welt im Guinness-Buch der Rekorde. Durch die Vielzahl an kleinen Brauereibetrieben, die alle nach alten Familienrezepten brauen, ist eine wahre Geschmackslandschaft entstanden. An einem frischen Seidla, fränkisch für einen halben Liter Bier, kommt hier keiner vorbei. Aber welches schmeckt am besten? Probieren ist angesagt!
Die Fränkische Schweiz liegt im Städtedreieck Bamberg – Bayreuth – Nürnberg. Der Naturpark ist eine der ältesten und beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands mit einer kleinstrukturierten, bäuerlich geprägten Naturlandschaft, durch die sich romantisch anmutige Tallandschaften schlängeln, überragt von 35 mittelalterlichen Burgen und Ruinen. Mehr als 700 idyllisch gelegene, kleine Dörfer mit schmucken Fachwerkhäusern und blühenden Wiesen vermitteln das Gefühl, im „Schlupfwinkel Deutschen Gemütes“ zu sein. Sowohl für Sportfreunde als auch für Kulturinteressierte bietet die Region zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.
Weitere Informationen unter www.fraenkische-schweiz.com