Alle zwei Jahre streicht sich die Fischbranche den Februar rot im Kalender an: Dann findet in Bremen die traditionsreiche „fish international“ statt. Neben der bewährten Mischung aus Produktschau, Diskussion aktueller Themen und Möglichkeiten für Aufbau und Pflege von Kontakten setzt Deutschlands einzige Fisch-Fachmesse stets neue Akzente. So finden Besucher von Sonntag bis Dienstag, 9. bis 11. Februar 2013, einen deutlich vergrößerten Sektor Aquakultur. Der neue Wettbewerb um das „Beste Seafood-Produkt“ stößt bereits auf viel positive Resonanz in der Branche und die neue „Gastro Ivent“ mit Impulsen und Lösungen für die Gastronomie parallel zur Fischfachmesse sorgt für zusätzliche Attraktivität.
Die Gastro Ivent ergänzt die fish international durch ein ausgesuchtes Angebot aus dem gesamten Lebensmittel- und Getränkespektrum. Zudem will sie Gastronomen ansprechen, die Fisch allein nicht interessierte. Ein Konzept, das ankommt: „Wir haben schon viel Lob dafür bekommen“, sagt die Projektleiterin der Doppelmesse, Sabine Wedell, und freut sich unter anderem über interessante Neuaussteller.
So ist die dänische Fischwirtschaft deutlich stärker vertreten als in den vergangen Jahren. Neben Einzelpräsentationen wie der des Kaltwassergarnelenspezialisten Chrisfish A/S oder Seawell Hirtshals A/S gibt es diesmal einen dänischen Gemeinschaftsstand. Mit Uhrenholt A/S kommt der nach Unternehmensangaben weltweite Vorreiter in Sachen Shrimps mit Euro-Biosiegel. Mit Vilsund Blue a/s ist dem Unternehmen zufolge einer der beiden führenden Muschelproduzenten in Europa dabei, Kimpex A/S ist für pelagische Fische und Frischfisch bekannt.
Auf dem Produktsektor bietet die fish international zudem mit dem erstmals veranstalteten Wettbewerb „Bestes Seafood-Produkt“ Händlern und Gastronomen eine interessante Orientierungsmöglichkeit. Firmen können ihre Produkte in dem Wettbewerb präsentieren und erhalten so eine neue Option für Werbung. Neben dem Publikum küre eine Fachjury die Sieger, berichtet Sabine Wedell. „Und zu unserer Freude ist diese Jury schon jetzt hochkarätig besetzt – wir nehmen das als Indikator für die Wertschätzung des Preises in der Branche.“
Zugesagt haben unter anderem Fisch-Einkäufer großer Handelsketten wie Rewe, Edeka Minden-Hannover und familia Nordwest. Außerdem sind die Facheinkäufer von Sodexo, Servicebund, Dussmann Service und Compass Group dabei. Für Qualitätsmanagement und Produktentwicklung stehen Repräsentanten von bofrost, der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft oder des Technologie-Transferzentrums in Bremerhaven.
Ein neues Produkt kommt so kurzfristig auf den Markt, dass es für den Wettbewerb nicht in Frage kommen dürfte. Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) möchte am Messemontag den ersten zertifizierten Zuchtlachs präsentieren. „Zurzeit sind zwei norwegische Betriebe im Zertifizierungsprozess“, berichtet Sun Brage vom ASC.
Die ASC-Präsentation nimmt sich wie ein Sahnehäubchen auf dem Aquakulturbereich der Messe aus, der 2014 stark ausgeweitet wird. „Damit reagieren wir auf Besucherwünsche“, sagt Sabine Wedell. Sehr stolz sei die Messe Bremen zum Beispiel, zwei international bekannte Koryphäen verpflichten zu können. Üblicherweise veranstalten Professor Dr. Michael Timmons und Dr. James Ebeling ihren fachlich anspruchsvollen und doch unterhaltsamen Workshop zu Fischzucht in Kreislaufanlagen (Recirculating Aquaculture Systems/RAS) während der Sommermonate an der Cornell University in Ithaca/New York. Erstmals präsentieren sie ihn nun in Europa: am Montag und Dienstag, 10. und 11. Februar, im angrenzenden Congress Centrum Bremen.
„Wir wenden uns an Menschen, die überlegen, in die Zucht in Kreislaufanlagen einzusteigen“, sagt Michael Timmons. „Auch richtet sich der Workshop etwa an Züchter, die schon auf dem Sektor tätig sind und ihre Anlage ausbauen oder umstellen wollen.“ Thema ist vor allem die technische Konzeption von Anlagen – vom kleinen bis zum Industriemaßstab, erklärt James Ebeling. Außerdem geht es um die Wirtschaftlichkeit.
Dass der außergewöhnliche Workshop stattfinden kann, ist der Unterstützung des führenden Komplettanbieters Aquacultur Fischtechnik aus Nienburg sowie des großen Fischfutterherstellers Biomar A/S zu danken. Die Nienburger sind zudem wieder mit einem großen Stand für Zubehör und Technologie im Aquakultur-Ausstellungsbereich vertreten. Hinzu kommen unter anderem mehrere neue Aussteller.
Die Messen sind Sonntag und Montag von 10 bis 18 Uhr, Dienstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Für die fish international und die Gastro Ivent gilt ein gemeinsames Ticket. Für den RAS-Workshop ist die Anmeldung unter www.fishinternational.de erforderlich.