Essen und Trinken bei Zöliakie

Etwa einer von 200 Menschen ist in Deutschland von Zöliakie
betroffen. Die Krankheit beruht auf einer Unverträglichkeit gegenüber dem
Getreideeiweiß Gluten. Das auch als „Klebereiweiß“ bekannte Gluten
ist in vielen heimischen Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Grünkern,
Roggen, Hafer und Gerste enthalten und bestimmt die Backeigenschaften des
Mehles. Bei einer entsprechenden genetischen Veranlagung führt der Verzehr
von glutenhaltigen Lebensmitteln zu einer chronischen Entzündung der
Dünndarmschleimhaut.

„Bis heute ist die einzig Erfolg versprechende Therapie der Zöliakie der
lebenslange Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel. Das erfordert eine
strikte Ernährungsumstellung. Für Zöliakiebetroffene stellen glutenfreie
Lebensmittel eine wesentliche Erleichterung beim Lebensmitteleinkauf dar“
sagt Dr. Helmut Oberritter, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung e. V. (DGE). Produkte können als „glutenfrei“
gekennzeichnet werden, wenn sie höchstens 20 Milligramm Gluten pro
Kilogramm enthalten. Inzwischen tragen zahlreiche Teig- und Backwaren, aber
auch Milchprodukte als Zeichen der Glutenfreiheit die „Durchgestrichenen
Ähre“ auf dem Etikett.

Auch wenn anhand des stark wachsenden Angebotes in den Lebensmittelregalen
der Eindruck entstehen könnte, glutenfreie Produkte seien grundsätzlich
gesundheitsförderlich: Diese Lebensmittel sind speziell für Menschen mit
einer Unverträglichkeit gegen das Getreideeiweiß entwickelt worden. Für
andere Verbraucher bringt eine glutenfreie Ernährung, die teilweise mit
großen Einschränkungen verbunden ist, keine gesundheitlichen Vorteile.
Darüber hinaus sind die Spezialprodukte meist deutlich teurer. Menschen
mit Reizdarm und anderen Magen-Darm-Beschwerden sollten die Ursachen durch
einen Arzt abklären lassen.

www.dge.de

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