Was dem Deutschen die Currywurst ist dem Briten Fish & Chips – es gibt wahrhaft eklige und es gibt welche, da möchte man immer nur noch mehr bekommen – die besten gibt es in London im „George“ Pub, der zum Andaz Hotel gehört – F&B Manager Sascha Lenz , Chefkoch Selva Muthusamy
Wie in Berlin die Currywurst ein Muss ist – die beste gibt’s bei Gabis Imbiss auf den Charlottenburger Wochenmärkten – ist in London Fish & Chips ein Muss. In den meisten Imbissen ist es ein ziemlich fettes Fastfood, gutee Pubs machen es ordentlich, das „George“ göttlich.
Die Pommes sind perfekt, die Sauce Tartare zum Fingerlecken, das Erbsenmus perfekt und der Fisch – es gab Schellfisch, eine Dorsch Art, auf engl Haddock – ist ein einziger Traum. Chef Selva ist ganz bescheiden: Das Rezept hat Chef Stewart, der hier viele Jahre arbeitete, entworfen. Es ist simpel, natürlich und lecker. Mit Abstand der beste Fisch und Chips, den wir je hatten. Mit unter 14 Pfund auch wahrhaft preiswert. Übrigens, überteuert und gar nicht gut ist der Fish & Chips bei Harrods im Bentleys Seafood Grill: satte 22 Pfund werden in diesem Imbiss aufgerufen! Trotzdem immer voll. Ziemlich voll kann es im „George“ auch werden. Viele Büroleute kehren dort nach der Arbeit ein. Es ist lebhaft.
Wir wichen deswegen auf das vornehmere Seafood Restaurant „Catch“ aus. Und das war eine gute Idee. Denn hier gibt es britische Austern.
12 Stk für 22 – 24 Pfund. Wir probierten die kleinen, aber sehr leckeren Maldon und die fleischige Carlingford Austern, beide ausgezeichnet. Ich mochte die kräftigen Maldon lieber, meine Begleitung schätzte die Iren mehr. Dazu hatten wir französischen und italienischen Wein glasweise, für London und für Hyatt zum erstaunlich günstigen Kurs.
Weil alles ausgezeichnet war, gönnten wir uns noch ein Dessert. Auch diese tadellos. So isst man gerne im Hotel. Nein, so isst man generell gerne. Fotos auf unser Facebook Seite: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151418372088124.1073741826.168996673123&type=1 . Wir habe das CATCH sehr glücklich und zufrieden verlassen.
Dieses Andaz Hotel – Hindi für „individuell“ – erstaunt sowieso. In mehrerer Hinsicht. Zuerst irritiert es, dass hier alles anders ist. Das Personal trägt zivil. Man weiß also nie, ist das ein anderer Gast oder ein Mitarbeiter? Vermutlich sind die Mitarbeiter die, die besonders freundlich grüßen. Auch die Gästen grüßen hier. Die gute Atmosphäre steckt wohl an.
Als nächstes erstaunt, dass die fünf Restaurants überwiegend von Gästen von draussen besucht werden. Das hat einen Grund. Die sind alle gut und preiswert, wenn auch nicht gerade billig. Das 1901 wird vom Guide Michelin lobend erwähnt. Und alle Restaurants sind gut besucht! In London, wo es Konkurrenz ohne Ende gibt. Verantwortlich für dieses Wunder ist der Deutsche F&B Manager Sascha Lenz, der schon im Hyatt Jekaterinburg im russischen Ural mit dem Berliner Küchenchef Alex Moser Furore machte. Es war das beste Restaurant vor Alaska. Ostwärts gesehen (7000 km).
Hier in London kann der Rüsselheimer Lenz aus dem vollen schöpfen. Sogar eine hauseigene Kochschule hat er, die er auch vermietet.
Am Bahnhof Liverpool Street in London kann man jetzt wirklich ausgezeichnet speisen. Und der Fish & Chips ist jeden Umweg wert!
Andere empfehlenswerte Restaurants in London:
Dinner by Heston Blumenthal: www.gourmet-report.de/artikel/344476/London-preiswert-fuer-Feinschmecker/
The Ledbury: www.gourmet-report.de/artikel/344479/The-Ledbury/