Die kommunikative Dimension des Essens

Essen ist reden mit anderen Mitteln

Essen dient nicht nur dem Überleben. Es ist auch Ausdruck der eigenen Kultur, des sozialen Umfelds und der eigenen Identität. Im Sinne von „Essen ist reden mit anderen Mitteln“ sind Mahlzeiten eine Form der Kommunikation. Das Forschungsprojekt „Kulinarische Diskurse als Indikatoren sich wandelnder Gesellschaften“ an der Universität Flensburg beschäftigt sich intensiv mit diesem Themenbereich. Die Wissenschaftler untersuchen Essmuster als Mittel der Kommunikation und konnten drei kommunikative Ebenen identifizieren: Gespräche und die kommunikative Atmosphäre beim Essen, das Reden über das Kochen und Essen und das Essen selbst, also Auswahl, Gestaltung und Verzehr. „Was immer Menschen kochend und essend gemeinsam tun, es fördert Beziehungen und erhält die Kommunikation“, so Professor Ines Heindl in der Fachzeitschrift Ernährungsumschau.

Eine angenehme Atmosphäre beim Essen fördert gute Gespräche. Aber nicht nur die direkte Kommunikation bei den Mahlzeiten spielt eine Rolle. Die Auswahl der Speisen bis hin zu deren Verweigerung sind Mittel des individuellen Ausdrucks. Im größeren Rahmen sind Esskultur, Kommunikation und auch die Küche als Ort des Kochens und Essens Ausdruck der geistigen, kulturellen und politischen Werte einer Gesellschaft. Erkenntnisse zu Essmustern als Mittel der Kommunikation können neue Impulse für die Erziehung, Bildung und Beratung geben.
Annalena Schraut, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.uni-flensburg.de/ihl/

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