Salat ist oft erheblich mit Pestiziden und Nitrat belastet. In einigen Sorten fanden sich sogar bis zu neun verschiedene Spritzgifte, wie eine aktuelle Untersuchung des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST zeigt.
ÖKO-TEST hat in den zehn größten deutschen Supermarktketten Salate eingekauft, darunter Kopf-, Eisberg- und Feldsalat, aber auch Rucola und Lollo Rosso, und ins Labor geschickt. Dieses fand teilweise Pestizide in erhöhten Gehalten. Der Rucola-Salat einer Netto-Filiale überschritt sogar die gesetzliche Höchstmenge des Pestizids Imidacloprid, das neuen Studien zufolge für das Bienen- und Hummelsterben verantwortlich gemacht wird.
Der Test zeigt zudem, dass die Produzenten oft einen Mix aus vielen verschiedenen Pestiziden spritzen. Das machen sie, weil es zwar für einzelne Pestizide gesetzliche Grenzwerte gibt, nicht aber für Mehrfachrückstände. So finden sich auf zwei Kopfsalaten gleich neun verschiedene Wirkstoffe. Welche Auswirkungen ein solcher Pestizid-Cocktail auf die Gesundheit hat, ist unklar.
Im Winter enthält Salat mehr Nitrat als im Sommer. Denn in den Treibhäusern wird kräftig gedüngt, und die Blätter bekommen weniger Licht ab, das den Stoff abbaut. Aus Nitrat können im Körper krebserregende Nitrosamine entstehen. Die erlaubten Höchstkonzentrationen von Nitrat werden zwar in allen Proben eingehalten, doch einige Sorten wie etwa Rucola und Kopfsalat wiesen „stark erhöhte“ Werte auf. Beim Endivien- und Eisbergsalat waren dagegen die Rückstände geringer.
Die ÖKO-TEST-Untersuchung zeigt, dass Eisbergsalat und Romana aus Spanien vergleichsweise wenig belastet sind. Auch an den Salaten aus Deutschland gibt es meist nicht viel auszusetzen. Negativ sind allerdings oft Salate mit Herkunftsland Belgien oder Italien aufgefallen.
Das ÖKO-TEST-Magazin März 2013 gibt es im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.