Für Räucherfisch gilt aber wie für jede andere Form von Fisch: Ohne richtige Lagerung und penible Hygiene verdirbt er rasch. Wie genau aber nehmen es die Anbieter mit den Lagerbedingungen bei Räucherlachs, Räuchersaibling und Räucherforelle? Kann sich der Verbraucher darauf verlassen, dass die gekaufte Ware einwandfrei ist? Halten die Produkte so lange wie per Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum versprochen?
Ein aktueller Test auf www.konsument.at zu 30 Proben Räucherfisch zeigt: großteils ja. Bei einigen Produkten wurde zwar gegen Ende der Haltbarkeitsfrist ein erhöhter Keimgehalt festgestellt, gesundheitsschädliche Listerien waren jedoch in keiner der Proben nachweisbar.
21 von 30 getesteten Räucherfischen wurden mit „sehr gut“ bewertet, nur zwei Proben waren „wenig zufriedenstellend“. Die volle Punktzahl gibt es sowohl für Produkte vom Diskounter ab zwei Euro pro 100 Gramm, als auch für höherpreisige Ware bis zu 7 Euro pro 100 Gramm.
Bei der Verarbeitung von Fisch ist es wichtig, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird und die Produkte bei der richtigen Temperatur gelagert werden. Aus diesem Grund begann der Qualitätstest für 20 Lachs-, 7 Forellen- und 3 Saibling-Proben dieses Mal bereits beim Einkauf – mittels Temperaturmessung in den Kühlvitrinen und bei den Produkten selbst. Fünf von 30 Proben waren wärmer gelagert als auf der Packung empfohlen. Dies machte sich später auch im Keimgehalt dieser Produkte bemerkbar.
Die meisten Produkte sind einwandfrei
Die strenge Einhaltung der Kühlvorschriften ist aber kein Garant für niedrige Keimzahlen. Auch vier völlig korrekt gelagerte Räucherfischproben (3 Lachs, 1 Forelle) wiesen im Labortest einen vergleichsweise höheren Keimgehalt auf. Trotzdem erfreulich: Keine der Proben war gegen Ende der Mindesthaltbarkeit verdorben, d.h. auch bei erhöhtem Keimgehalt wären die Produkte nicht gesundheitsschädigend gewesen. „Nichtsdestotrotz raten wir Schwangeren, Kindern oder immungeschwächten Personen, nur bei gegartem Fisch zuzugreifen“, so Birgit Beck, Ernährungswissenschafterin beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) gegenüber Gourmet Report.
Keine einheitlichen Hinweise auf den Etiketten
Nachbesserungsbedarf sieht Beck im Bereich der Etikettierung. „Die empfohlenen Lagertemperaturen klaffen zum Teil weit auseinander. Je nach Hersteller sind auf den Verpackungen Werte zwischen -1 Grad bis hin zu +7 Grad Celsius angegeben. Woran soll sich der Konsument nun orientieren? Generell raten wir, Räucherfisch nicht allzu lange zu lagern, sondern nach dem Kauf möglichst bald zu verbrauchen.“
Die Testergebnisse im Detail gibt es auf www.konsument.at.