Geschmacksverstärker in Fertiggerichten

Viele Lebensmittelhersteller vertuschen geschickt, dass sie ihre minderwertigen Produkte mithilfe von Geschmacksverstärkern aufpeppen. Das zeigt ein Test in der aktuellen Februar-Ausgabe von ÖKO-TEST. Käufer sollten sich daher nicht von Werbeaussagen wie „in Hausmacherqualität“, „Traditionell“ oder „Original“ täuschen lassen.

Die Gulasch-Suppe von Amsberg Feinkost soll laut Werbeaussage „Hausmacherqualität – nach guter alter Art“ bieten. Doch zu finden ist darin Mononatriumglutamat.

ÖKO-TEST wollte wissen, wie es Hersteller mit der Verbraucherinformation halten, wenn sie ihren Produkten Geschmacksverstärker zusetzen. 115 Lebensmittel hat das Magazin genau unter die Lupe genommen; 73 von diesen enthalten Zusatzstoffe wie E 621 (Mononatriumglutamat). Der Stoff, der das China-Restaurant-Syndrom verursacht, wird nicht nur in der asiatischen Küche verwendet. Er steckt auch in „Original Pfälzer Blutwurst“, „Kräuterlingen zum Streuen“ oder „Original Thüringer Rinderrouladen“. Glutamat hat nur den einen Zweck: Geschmack an Geschmackloses zu bringen und vorzutäuschen, was die Zutaten nicht hergeben. Davon ist auf der Verpackung aber nichts zu lesen, die Produkte werden mit Werbesprüchen wie „Hausmacherqualität nach guter alter Art“ angepriesen.

30 der getesteten Lebensmittel enthalten ausschließlich Hefeextrakt. Alle diese Produkte werden mit Hinweisen beworben wie „ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker“ oder „natürlich ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“. Rechtlich gesehen ist das nicht zu beanstanden. Denn Hefeextrakt enthält zwar Glutamat, ist aber von Rechts wegen eine Zutat. ÖKO-TEST rät deshalb, bei Auslobungen wie „ohne künstliche Geschmacksverstärker“ misstrauisch zu sein. Zumeist erhalten die Produkte Ersatzstoffe, die die gleiche Funktion erfüllen. Für den Verbraucher ist es aber nicht einfach, mit einem Blick auf die Zutatenliste Geschmacksverstärker zu erkennen. Diese verstecken sich oft hinter unverdächtigen Begriffen wie „hydrolisiertes, pflanzliches Eiweiß“.

Das ÖKO-TEST-Magazin Februar 2013 gibt es seit dem 25. Januar 2013 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

Gourmet Report meint: Glutamat ist eines der besterforschten Lebensmittel und in normaler Dosierung ungefährlich. Professor Dr. Thomas Vilgis: „Physiologisch gesehen kann der Mensch die durch das Essen zugeführte Glutaminsäure leicht wegstecken. In seinem Körper befinden sich ohnehin ständig mehr als 50 Milligramm bis 2 Gramm davon als Folge der körpereigenen Biochemie. Wohldosiert eingesetzt sind Glutamat, Sojasauce und andere Proteinhydrolysate spannende Würzmittel.“
Wenn jedoch Glutamat dazu verwandt wird, um minderwertige Produkte aufzuhübschen, ist es kritisch anzusehen.

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