Cooles Budapest

Phillip Duckwitz besuchte das vorweihnachtliche Budapest und hat die besten Tipps für Sie – Was sind Salonzuckerl? Erholung im Cafe Gerbeaud – Hüte von Valeria Vazekas – Budapester Maßschuhe von Vass – Icebar – Jazzclub – so viel Spaß in Budapest

Mitten im Zentrum der Metropole Budapest, im Umkreis des
angesagten Einkaufsviertels in Donau-Nähe tut sich eine Oase der Stille und
Beschaulichkeit auf. Der Vörösmarty tér, ist der Platz auf dem der
traditionelle Weihnachtsmarkt aufgebaut ist. Hier genießt man zum Beispiel
, einen Brotfladen mit Kartoffelteig oder die süßen Kürtöskalacs,
Baumkuchen-ähnliche Hefespindeln, deren Zubereitung ich sogleich bestaunen
kann, während ich mich treiben lasse, vorbei an den bunten Buden mit
allerlei wundersam-unbekanntem, dass ich aus Deutschland gar nicht kenne.
Da bietet ein Händler filigran handgefertigte Marionetten an, ein anderer
kommt mit Holzblasinstrumenten daher, Kleidung aus Filz oder Schmuck aus
Holz und Edelmetallen – es bleibt kein Wunsch offen und lässt mich als
westlichen Besucher staunen.
Überall begegnen mir die berühmten „Salonzuckerl“, ein ursprünglich in
Seidenpapier gewickeltes Zuckerstück, das als Baumbehang verwendet wird,
das heute als Schokoladen-Kreation in allen denkbaren Variationen erhältlich
ist. Beim Anblick eines Holzschnitzers kommt mir direkt der Luka-Tag am 13.
Dezember in den Sinn, der in der ungarischen Weihnachtstradition eine große
Rolle spielt. Denn am Luca-Tag wird mit dem Bau des so genannten Luca
Széke – Lucastuhles – begonnen. Dieser wird aus sieben verschiedenen
Holzarten gefertigt. Dabei wird aber jeden Tag nur ein kleines Stück
angefügt, um ihn dann erst bis zum Weihnachtsabend fertigzustellen. Einer
alten Sage zufolge soll man sich bei der Christmette darauf stellen, um
dann erkennen zu können, bei wem unter den Anwesenden es sich um eine Hexe
handelt. Und ein Aberglaube besagt zudem, dass man am 13. Dezember mit
verschiedenen Methoden den zukünftigen Gatten eines heranwachsenden
Mädchens vorhersagen könne.

Exklusives Shoppen und Erholung im Cafe Gerbeaud
Erholung und Entspannung für den Augenblick finde ich nach so vielen
Eindrücken des Weihnachtsmarktes in dem berühmten Cafè Gerbeaud, dem
Traditions-Kaffehaus direkt am Vörösmarty tér. Eingerichtet im Wiener Stil
des 19. Jahrhunderts versinke ich in der wohligen Wärme dieses Cafès,
genieße süße Kuchen-Kreationen und lasse meine Gedanken für einen Moment
schweifen ob des Erlebten der letzten Tage.

Das ist schon eine kuriose Stadt an der Donau. Buda und Pest, die zwei
Teile der ungarischen Hauptstadt, auf beiden Seiten des Flusses. Seit 1873
sind sie eins. Und während auf der Buda-Seite auf dem Budaberg der
Burgpalast hoch über der Stadt im Burgviertel thront und besonders abends
einen romantisch-atemberaubenden Blick über die Stadt bietet, liegt auf der
durch die Kettenbrücke verbunden Pest-Seite das neue Stadtzentrum. Hier
pulsiert das Leben, Regierungssitz und Parlament liegen in Donau-Nähe,
ebenso wie viele Museen.

Direkt an der Donau liegt auch die Große Markthalle, in der sich alles
erdenkliche einkaufen lässt. Ungarische Paprika in allen Variationen,
Salami jeder Größe und Form und viele andere Spezialitäten treffen meine
Blicke, es duftet in tausend Nuancen. Auf dem Obergeschoss erwarten mich
traditionelle Handwerkskunst und touristische Waren jeder Art. Es ist ein
Fest für die Sinne, das lebendige und farbenfrohe Treiben zu erleben. Da
wird gefeilscht, gehandelt und eingekauft bis die Einkaufstasche ächzt.

Die Fussgänger-Zone rund um die bekannte Andrassy-Straße ist mein nächstes
Ziel. Ein Mekka für Shopping-Hungrige mit dem Hang zum Ausgefallenen und
Besonderen. Allein das Schauen lohnt sich da, denn die Kreativität der Mode
ist in Budapest ebenso berühmt wie ihre Tradition. Erfreue ich mich noch im
Hutgeschäft V50 der abgefahrenen Kreationen von Valeria Vazekas, die alle
ihre ausgefallenen Hüte selbst entwirft, so erwarten mit ein paar Straßen
bei Vass, weiter einem der traditionellen Herren-Schuhgeschäfte Budapests
Maßanfertigungen der Spitzenklasse. Bunt und ausgefallen geht es auch in
der „Eventuell-Galerie“ zu, einem Forum für junge Künstler, die hier ihre
Schöpfungen anbieten. Diese und zahlreiche kleine Lädchen, liebevoll
hergerichtet begegnen mir bei einem vorweihnachtlichen Einkaufsbummel durch
die „neue Hauptstrasse“, der Flaniermeile mit exklusiven
Einkaufsmöglichkeiten im Zentrum Budapests.

Budapester Kneipen-Szene von cool bis abgefahren

Wie gut dass ich gegenüber dem Parlament im kleinen, aber feinen Iberostar
Grand Hotel fussläufig zur Innenstadt wohne, denke ich bei mir. Lockt mich
doch abends der nahe Franz-Lizt-Platz als beliebtestes Kneipenviertel der
Stadt und lasse dafür heute das nicht weniger beliebte, jüdische Viertel
„Joszdo“ mit seinen sechs Innenhöfen in sieben Häusern und zahlreichen,
urigen Kneipen ausfallen.
Richtig „cool“ finde ich an diesem Abend jedoch die Icebar in der Szarka-
Straße. Eingemummt mit einem Lammfell-Umhang darf ich den minus 7 Grad
kalten Eisbar-Raum betreten und mich in der Kühlkammer eines bunten
Cocktails erfreuen. Die erst seit einem Jahr bestehende Icebar hat bei
Besuchern aus dem In-und Ausland bereits Kult-Status erlangt. Nach dieser
coolen Erfahrung wärme ich mich bei heißen Rhytmen im Budapest Jazzclub mit
seiner besonders warmen Atmosphäre auf und lasse die Nacht bis zum frühen
Morgen bei dem ein oder anderen Shot von „Unicum“ – dem beliebtesten
Kräuterschnaps Ungarns – in der Ruinen-Bar „Szymala“ ausklingen. Diese
abgefahrene Kneipen-Höhle mit gemischtem Publikum begegnet mir mit einer
unbeschreiblich irrealen Atmosphäre.

Erholung im Szechenyi Bad
Genug geshoppt, geschlemmt und gefeiert, am nächsten Morgen suche ich
Erholung im berühmten „Szechenyi Bad“, dem bekannten Budapester Thermalbad
nahe dem Heldenplatz mit heißen Heilwasser-Quellen, die sich in einem im
klassizistischen Stil erbauten Badekomplex des 19. Jahrhunderts in der
malerischen Umgebung des Stadtwäldchens gegenüber dem Zoo befinden. Durch
seine Ausmaße ist das Bad das größte seiner Art in Europa.
Und während sich meine vom Stadtbummel angespannten Glieder im warmen
Wasser erholen, verarbeite ich die Eindrücke dieses vorweihnachtlichen
Shopping-Urlaubs. Freundlichkeit, Ruhe, und Weltoffenheit der Menschen in
dieser Stadt und eine quirrlig-bunte und lebendige Atmosphäre einhergehend
mit traditionellem und hochklassigem Flair begegnen mir hier und überzeugen
mich schnell, dass ich diesen eigentlich viel zu kurzen Besuch in Budapest,
im „Paris des Ostens“ bald wiederholen sollte.

Tipps und Nützliches:

Wie kommt man hin:
Von Deutschland aus fliegen täglich viele Airlines nach Budapest, die Stadt
ist in 1,5 Stunden gut erreichbar. Einen guten Flugpreisvergleich bietet Opodo

Währung und Geld:
Landeswährung ist der Forint, Umrechnungskurs 1:282 (Stand November 2012).
Euro wird gelegentlich auch angenommen. Es gibt überall Wechselstuben und
Geldautomaten. Am günstigen zieht man sich das Geld mit der Debitkarte (EC) aus dem Automaten.
Unterkunft:
Luxus in Zentrumsnähe bietet sich zum Beispiel im Iberostar Grand Hotel
unweit der Sankt Stephan Basilika und gegenüber des Parlaments.
www.thegrandcollection.com/de/hotels/budapest/ Preise bei booking oder HRS vergleichen

Ausgehen:
Restaurants:
Tipp: Auf dem Budaberg im Burgviertel befindet sich das romantische Café-
Restaurant Pierrot, in dem sich vor allem auch ungarische Spezialitäten
genießen lassen. www.pirerrot.hu

Bars:
Die Ice-Bar im Zentrum auf der Pest-Seite ist zweifellos ein echtes Muss
für Erlebnishungrige Nachtschwärmer. www.icebar.hu
Die Ruinen-Bar Szymala ist ein irreal-abgefahrener Ort für Kneipen-
Liebhaber, der seinesgleichen sucht: www.ruinpubs.com/

Musik:
Der Budapest Jazz-Club ist für Jazz-Fans ein Muss. Neben der warmen
Atmosphäre der Location finden hier regelmäßig hochklassige Live-Konzerte
statt. www.bjc.hu/

Shoppen:
Shopping ist ein weites Feld in Budapest. Ein sehenswertes Muss ist zum
Beispiel der Hutladen von Valerie fazekas: http://valeriefazekas.com
Handgemachte Herrenschuhe haben in Budapest bereits eine lange und gut
bekannte Tradition. Ein Schuhladen ist beispielsweise Vass Schuhe: www.vass-cipo.hu

Die Eventuell-Galerie bietet für wenig Geld mit der Möglichkeit zu satten
Rabatten eine Auswahl von Designer-Mode für Sie: www.eventuell.hu

(c) Phillip Duckwitz / + Gourmet Report Recherche

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