Jahrgang 2011: Viele gute Weine, aber kein Jahrhundertjahrgang. Der »Winzer des Jahres« kommt aus Baden, der Aufsteiger von der Nahe, die Entdeckung vom Mittelrhein/Ahr und die »Kollektion des Jahres« aus der Pfalz.
Hohe Temperaturen im Herbst, geradezu explodierende Mostgewichte – das machte den Jahrgang 2011 schon vor der Ernte fast zur Legende. Dass er ein Jahrhundertereignis werden würde, war schnell beschlossene Sache. Gar vom Kometenjahrgang war die Rede, von einer Reihe grandioser 11er Jahrgänge: Nach 1811 und 1911 nun der 2011er. »Es tut uns leid, dass wir nun etwas Wasser in den Wein gießen müssen. Sicherlich gab es auch in 2011 wieder große Weine, doch leider sind gerade die Spitzen oft von zuviel Alkohol geprägt und lassen vor allem Frische vermissen“, bedauert Joel Payne.
Unter der Aufsicht des Chefredakteurs des Gault&Millau WeinGuide hat ein Team von über 20 Verkostern mehr als 12.500 Weine auf die Zunge genommen – und kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Es sind oft die einfachen Erzeugnisse, die Basisweine der Güter, die in 2011 punkten können. »Selten gab es so einen Andrang in unseren Schnäppchen- und Gutsweinlisten, selbst zahlreiche Literweine können Trinkfreude auslösen“, so Payne. Die besten Weine aus einem unübersehbaren Angebot herauszufiltern, das gelingt mit dem neuen WeinGuide spielend.
Mit der Ausgabe für 2013 feiert der Gault&Millau WeinGuide ein kleines Jubiläum. Vor nunmehr 20 Jahren wurde die erste Nummer in Angriff genommen. Joel Payne dankt ausdrücklich seinem langjährigen Weggefährten Armin Diel, der mit ihm zusammen vor zwei Jahrzehnten Gründer des WeinGuide war. Der neue Weinführer ist fast doppelt so dick wie die Ausgabe vor zehn Jahren. Im Vergleich zur ersten Ausgabe vor 20 Jahren wird der Mehrwert noch deutlicher: Heute gibt es vier mal so viele Betriebe und sechs mal so viele Weine wie in der Ausgabe 1994. Damit der Weinfreund einfacher und schneller die besten und günstigsten Weine entdecken kann, helfen weitere Übersichten im Gault&Millau WeinGuide Deutschland 2013.
Auf 928 Seiten sind in der 20. Ausgabe des Gault&Millau WeinGuide nunmehr 721 Betriebe mit mindestens einer Traube verzeichnet, weitere 355 sind als empfehlenswert eingestuft. Mehr als 12.500 Weine wurden verkostet, rund 8.700 finden schließlich Erwähnung im Buch. Unter diesen Weinen ist manche Entdeckung zu machen. Die Redaktion hat zahlreiche Spitzenweine herausgefiltert, die für wenig Geld viel Trinkvergnügen bereiten.
Ein wesentliches Merkmal der deutschen Weinlandschaft ist ihre Vielfalt. Hierzulande findet der Konsument eigentlich Weine für jeden Geschmack – er muss nur wissen, wo. Dabei hilft der Gault&Millau WeinGuide, der auch die neuen Trends der Weinszene widerspiegelt. Die Modeweine vom Sauvignon blanc bis zum Blanc de Noirs sind im Führer mit ihren besten Exemplaren gelistet. Ausgefallene Rotwein-Cuvées haben ebenso ihren Platz wie die Klassiker, deren Pflege sich die Redaktion besonders verbunden führt. Dabei stehen der Spätburgunder und der Riesling im Vordergrund.
Der Riesling allein bietet eine ungeheure Vielfalt. Im Gault&Millau WeinGuide wird sein außerordentlich facettenreiches Spektrum aufgeblättert. Kein Weingut und kein Wein von Bedeutung fehlt im Buch. Dies unterscheidet den Gault&Millau entscheidend von anderen Publikationen und Wettbewerben. Erneut werden in einer eigenen Liste »Leichter trockener Riesling«, einem vielfachen Genießerwunsch folgend, auch Exemplare mit nur 11,5 und 11 Prozent Alkohol aufgeführt.
Dass die Bewertungen des Gault&Millau WeinGuide auch über längere Zeit Bestand haben, zeigt die Verkostung »Zehn Jahre danach – Bernhard Breuer Trophy«, in der vor einer Dekade getestete trockene Rieslinge nochmals auf den Prüfstand kommen, dieses Jahr zum elften Mal. »Vor allem Spitzenweine aus Rheinhessen, der Pfalz und von der Nahe des Jahrgangs 2002 haben sich eindeutig zu ihrem Vorteil entwickelt«, sagt Herausgeber Joel Payne. Erneuter Sieger wurde ein »Großes Gewächs« von Wittmann, diesmal aus dem Westhofener Morstein (94 Punkte). Bei der »Zehn-Jahre-danach«-Verkostung der 2002er Spätburgunder war die Spitze erheblich dünner besetzt. Letztlich machte der »R« von Bernhard Huber aus Baden (93 Punkte) das Rennen.
Der Jahrgang 2002 stand beim Riesling immer etwas im Schatten des sehr guten 2001ers. Bei der Nachverkostung der 2002er Riesling Spätlesen aber zeigte sich, dass überall gute bis sehr gute Qualitäten in der Flasche herangereift sind. »Wie sich bei unserer Probe herausstellte, überzeugt der Jahrgang vor allem mit seiner überragenden Frische«, urteilten die Verkoster rund um Chefredakteur Joel Payne. Sieben Moselweine finden sich unter den besten zehn, doch der Sieger kommt von der Nahe. Emrich-Schönlebers »Rutsch« aus dem Monzinger Frühlingsplätzchen war mit 94 Punkten nicht zu schlagen.
Zum »Winzer des Jahres« der Ausgabe 2013 kürt die Gault&Millau-Redaktion Joachim Heger vom Weingut Dr. Heger in Ihringen am Kaiserstuhl. »Seit Jahrzehnten holt er weiße Burgunder von allererster Güte aus dem fabelhaften Ihringer Winklerberg und dem großartigen Schlossberg in Achkarren. Nun haben auch seine Spätburgunder zur badischen Spitze aufgeschlossen«, lobt Joel Payne den sympathischen Winzer.
Der Ehrentitel »Kollektion des Jahres« geht diesmal in die Pfalz: an Hansjörg Rebholz, der in 2011 ein großartiges Sortiment erzeugt hat. »Ob Weißburgunder, Chardonnay, Riesling oder Spätburgunder – der Siebeldinger Ausnahmewinzer beherrscht die ganze Klaviatur par excellence. Und was im Jahrgang 2011 glänzt, ist wirklich pures Gold«, hebt die Redaktion hervor.
Der »Aufsteiger des Jahres« kommt von der Nahe: Betriebsleiter Karsten Peter vom Gut Hermannsberg in Niederhausen. »In nur drei Jahren führte er diesen ehedem weltberühmten Betrieb zurück in die Gebietsspitze. Vom Gutswein bis zur edelsüßen Rarität – ein Sortiment aus einem Guss. Der Leuchtturm an der Nahe brennt wieder«, erklärt Joel Payne während der Präsentation.
Der Titel »Entdeckung des Jahres« geht an das Weingut Josten und Klein: »Dies ist eine der wenigen Neugründungen im Lande. Gleich in zwei Gebieten starten die beiden Winzer durch: am Mittelrhein und an der Ahr. Mit Riesling, Spätburgunder und Sauvignon Blanc punktet das dynamische Duo«, sagt Joel Payne bei der Präsentation des WeinGuide in der Rheinland-Pfalz Bank in Mainz.
Zum »Sommelier des Jahres« wurde Thomas Sommer vom Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) gekürt. »Sein Herz gehört dem deutschen Wein, vor allem großen Rieslingen. Dabei bleibt er offen für junge Winzertalente und weltweite Trends. Vorbildlich!« lobt die Chefredaktion.
Der Titel »Weinkarte des Jahres« geht an Jianhua Wu, der in Berlin das Restaurant Hot Spot betreibt. »Der Chinese verbindet auf ideale Weise die Liebe zu seiner Heimat mit der zum deutschen Riesling. Und er demonstriert beispielhaft, wie gut gereifte Weine mit der asiatischen Küche harmonieren. Selbst Winzer aus der ganzen Republik pilgern zu ihm«, bemerkt die Gault&Millau-Redaktion.
Mit dem neuen Gault&Millau WeinGuide wird es dem Genießer leicht gemacht, den Lieblingswein zu finden. Auf großes Interesse preisbewusster Weinfreunde stößt die Zusammenstellung der Betriebe mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Neben einer Liste der günstigsten Weißweingüter sind auch Produzenten roter Schnäppchen verzeichnet. Zudem haben die Autoren die süffigsten Schoppenweine in der Literflasche aufgeführt – alles Wegweiser zu guter Qualität, die nicht die Welt kostet. Außerdem erleichtert ein Verzeichnis von Fachhändlern den Weg zum deutschen Spitzenwein.
In neun Kategorien, wovon drei trockenen Weinen vorbehalten sind, listet der Gault&Millau WeinGuide die besten Weißweine des Jahrgangs 2011 und die vorzüglichsten 2010er Rotweine Deutschlands. Die Gruppenbesten werden als »Siegerweine des Jahres« ausgezeichnet. Zwei davon stammen von der Saar (bester Riesling
Kabinett und beste Riesling Auslese), zwei aus der Pfalz (bester Weißer Burgunder und bester trockener Riesling), zwei aus dem Rheingau (bester feinherber Riesling und bester edelsüßer Riesling), einer aus Rheinhessen (bester Winzersekt), einer von der Nahe (beste Riesling Spätlese) und einer aus Baden (bester Spätburgunder).
Der Gault&Millau WeinGuide steht in der Tradition des »Reiseführer für Genießer« Gault&Millau Deutschland, der seit 30 Jahren fundierte Restaurantkritik und strenge Bewertungen mit Lesevergnügen verbindet.
Bei der Bewertung der Weingüter steht die Weinqualität an erster Stelle. Der WeinGuide dient außerdem als touristisches Nachschlagewerk. Er zeigt dem Reisenden die Routen zu den Gütern, verzeichnet Anschriften und Öffnungszeiten sowie Hinweise auf Verkostungsmöglichkeiten, Vinotheken, Gutsausschank und Verkauf. Beide Ausgaben des Gault&Millau 2013 sind auch als App für iPhone und – neu – für Android-Smartphones erhältlich.
Der kompetente Guide durch die deutsche Weinlandschaft, herausgegeben von Chefredakteur Joel B. Payne. Ausführliche Artikel über mehr als 1.000 Winzer. Alle Weingüter mit Kontaktadressen, alle Weinbaugebiete mit Übersichtskarten; mit Weinhändlerlisten.
900 Seiten, Format 13,5 x 21,0 cm, Flexcover
ISBN-13: 978-3-86244-204-1 Portofrei Bestellink