Messe SlowFisch vom 9. bis 11. November in Bremen: Die SlowFisch steht für die Philosophie „gut, sauber, fair“ der Organisation Slow Food – Die SlowFisch ist an den Veranstaltungstagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet – Der Eintritt kostet 9 Euro
Fische spielen darin eine Hauptrolle: die schon in der Antike gezüchteten Karpfen zum Beispiel werden heute unter anderem aus Teichen in der Oberpfalz gezogen oder in Bioqualität in der Oberlaustitz gefangen. Sie sind auf der SlowFisch ebenso zu kosten wie die ersten Bio-Muscheln Deutschlands, Plattfische aus der Ostsee oder auch Kaisergranat aus der Nordsee vor Helgoland.
Die Aussteller bringen aber auch handwerklich hergestellte, nur in kleinen Mengen verfügbare Käsesorten, Hirschsalami und Reh-Rilette oder Fleisch vom Eidertaler Auerochsen mit. Dazu passen ausgesuchte Olivenöle oder Senfsorten, exotische Salze wie das pinkfarbene Murray-River-Salt aus Australien oder vegetarische Chutneys von süß-sauer bis scharf-pikant. Und damit all die Leckereien auch gut rutschen, gibt es auf der SlowFisch auch jede Menge Gutes zu trinken.
Wein spielt von jeher eine besondere Rolle im SlowFisch-Konzept: Weinberater von Slow Food helfen Besuchern bei Weinproben, in der Vinothek der Messe den für sich richtigen Tropfen zu entdecken. Neben anderen kleinen Weingütern sind dort Winzer vertreten, die dem Deutschen Barrique-Forum angehören. Sie alle lassen ihre Weine in Eichenholzfässern reifen. Ihr Ziel: Die Vanillearomen des Holzes sollen sich dabei mit den Aromen der Trauben verbinden und dem Wein unter anderem mehr Tiefe verleihen.
Es ist auch Hochprozentigeres zu haben, allem voran Obstbrände aus heimischer, sogar bremischer Produktion, zum Teil von solch seltenen Gewächsen wie dem Böhmischen Rosenapfel oder der Birnensorte Maklone. Einige Anbieter füllen zudem Getränke in Flaschen, die eher in Großbritannien vermutet werden. Baden-Württemberg und insbesondere Schwaben hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Hochburg der Whisky-Destillation entwickelt. Wie schmeckt Single Malt, der nicht aus den Highlands kommt, sondern aus Süddeutschland? Ein Besuch der SlowFisch macht in dieser Hinsicht ebenso klüger wie in Sachen Gin. Eine Dresdener Manufaktur stellt seit 2011, angetrieben von den Wünschen 30 sachkundiger Bartender, eine eigene Variante her, die sich unter anderem durch intensive Zitrusnoten im Wacholderaroma auszeichnet.
Zu den vielen trinkbaren Angeboten ohne Alkohol gehören ausgefallene Kaffee- und Kakaosorten. Und Milch – Vorzugsmilch. Erstmals ist der Bundesverband der Vorzugsmicherzeuger und Direktvermarkter mit einem Stand vertreten. Nur rund 80 Bauern in Deutschland dürfen solche Milch vermarkten, wie sie früher gang und gäbe war und doch fast gänzlich aus den Lebensmittelgeschäften verschwunden ist: mit Fettkügelchen darin und Rahm obendrauf. Weil diese Milch völlig naturbelassen ist, ist sie nach Angaben des Verbandes das am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt.
Fetter geht kaum, aber süßer. Alle Zutaten der auf der SlowFisch vorgestellten Limetten- und Passionsfruchtlimonade sowie Eistees sind Bio-Ware. Das wirklich Besondere: Die Limos sind „Bio-Softdrinks mit einem ordentlichen Schluck sozialer Gerechtigkeit“, so die Hersteller. Die Rezeptur entstand in einer Wohngemeinschaft in Hamburg-St. Pauli, 2009 vertrieben die Hersteller die ersten Flaschen „LemonAid“, später dann auch „ChariTea“ – Produktnamen, die Programm sind. Obst, Tee und Rohrzucker kauft die kleine Firma zu fairen Handelsbedingungen, also höheren Preisen als üblich, in den Herstellerländern der Dritten Welt ein. „Fair Trade genügt uns aber nicht“, sagt Mitarbeiter Jan van Schwamen. Darum spendet das Unternehmen fünf Cent je verkaufte Flasche an soziale Projekte in den Ländern, aus denen es Ware bezieht. „Bis Ende dieses Jahres werden so rund 200.000 Euro zusammengekommen sein“, sagt van Schwamen, denn inzwischen setzt das Start-up schon rund zwei Millionen Flaschen Bio-Brause jährlich ab.
Die SlowFisch ist an den Veranstaltungstagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 9 Euro (ermäßigt und für Slow-Food-Mitglieder 7 Euro). Besonderes Bonbon: Das Ticket erlaubt zudem den Besuch zweier Parallelveranstaltungen in der Messe Bremen – der Urlaubsmesse ReiseLust und der Reisemobilausstellung CARAVAN Bremen.
Weitere Informationen unter www.slowfisch-bremen.de