GaultMillau 2013

Benoît Violier ist GaultMillaus «Koch des Jahres 2013» in der Schweiz – Benoît Violier, in Crissier Nachfolger von Frédy Girardet und Philippe Rochat, begeisterte vom ersten Tag an Gäste und Berufskollegen – Violier ist mit der Höchstnote 19 „Koch des Jahres 2013“

Seit dem 1. April ist Benoît Violier, 41, in Crissier der Boss. Er steht mit 22 Köchen in einer neu gebauten Küche und legt fünfmal im Jahr eine neue Karte auf. Die ersten drei hat der GaultMillau wiederholt und mit wachsender Begeisterung getestet. Chefredaktor Urs Heller gegenüber Gourmet Report: „Hervorragend. Ihm den 19. Punkt vorzuenthalten, wäre ein Fehlurteil.“

Natürlich ist der Aufstieg in den Koch-Olymp auf den ersten Blick raketenhaft, aber der Eindruck täuscht. Violier, der begeisterte Hochgebirgs-Jäger, hat jahrelang für Frédy Girardet und Philippe Rochat (als Küchenchef) gearbeitet. Seine früheren Chefs haben ihm schon immer ein ausserordentliches Talent attestiert. Und ein gutes Händchen für erstklassige Mitarbeiter: Im vollständig umgebauten «Hôtel de Ville» ist ein herausragendes Team am Werk. Vorgänger Philippe Rochat wird für seine herausragende Arbeit als GaultMillaus «Aussteiger des Jahres» noch besonders geehrt.

Sechs Köche stehen nun mit 19 Punkten an der Spitze der Schweizer Gastronomie: Benoît Violier (Crissier VD), Andreas Caminada (Fürstenau GR), Philippe Chevrier (Satigny GE), André Jaeger (Schaffhausen), Didier de Courten (Sierre VS) und Bernard Ravet (Vufflens-le- Château VD).

18 Punkte für Heiko Nieder im «Dolder»
Auch in der Deutschschweiz macht ein Chef einen grossen Sprung nach vorn: Heiko Nieder vom «The Restaurant» im «The Dolder Grand». Ein hervorragender Koch, der nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlässt, jeden einzelnen Gang intensiv austestet und sich deswegen auch recht gewagte Kombinationen erlauben kann. Nieder steigt hoch auf 18 Punkte, ist nach dem Wegzug von Marcus G. Lindner (nach «The Alpina» Gstaad) die neue Nummer 1 in der grossen Stadt. So hoch geratet sind in der näheren Umgebung nur Hans-Peter Hussong («Wirtschaft zum Wiesengrund», Uetikon am See) und Rico Zandonella («Rico’s Kunststuben», Küsnacht). Auch Zandonella hat ein sehr wichtiges Jahr hinter sich: Er hat das Erbe von Horst Petermann endgültig angetreten. Im Restaurant ist es lässiger, unbekümmerter und preiswerter geworden; in der Küche wird genauso diszipliniert und knallhart gearbeitet wie beim berühmten Vorgänger.

Die beiden anderen «Aufsteiger des Jahres»: In der Romandie hat David Tarnowski («Le Montagne», Chardonne VD) einen weiteren Punkt erobert (17). Im Tessin kennen alle Gourmets und Jetsetter in «da Enzo» in Ponte Brolla den Signor Enzo (Andreatta), ein zugegebenermassen hervorragender Gastgeber. Der GaultMillau ehrt den stillen Mann im Hintergrund, Küchenchef Andrea Cingari. Was der Dalsass-Schüler selbst im grössten Hochsaison-Stress leistet, beeindruckt und ist neu 16 Punkte wert.

Die «Entdeckungen des Jahres»: Beat Walker und Marco Helbling führen hoch über dem Dörfchen Gurtnellen und der Gotthard-Autobahn mit viel Liebe und «Älplerchoscht» das «Gasthaus im Feld» – eine «Trouvaille» und mit 14 Punkten bewertet. Georges Lelièvre hat bei grossen Chefs (Georges Wenger, Bernard Ravet) gearbeitet und ist jetzt selbst gross in Form: 15 Punkte für seine über dem Lac Léman gelegene «Auberge de l’Union» in Arzier VD.

Hommage an die besten Schweizer Winzer
Auffallend bei den gegen 1000 Restaurantbesuchen der GaultMillau-Tester: Die besten Schwei- zer Winzer bekommen auf den Karten der besten Schweizer Restaurants immer mehr Platz, werden für die gewaltigen Fortschritte in den letzten Jahren belohnt. Dass bei GaultMillaus «Sommelier des Jahres 2013» neben renommierten Produkten aus Frankreich, Italien und Spanien das Beste aus der Bündner Herrschaft im jahrhundertealten Gewölbekeller liegt, ist kein Zufall: Oliver Friedrich, freundlicher Maître und begabter Sommelier bei Andreas Caminada in Fürstenau GR, ist ein exzellenter Botschafter für Schweizer Wein; die Menüs seines berühmten Chefs sind darauf abgestimmt.

Martin Dalsass ist ein herausragender Koch. Er ist neu im «Talvo» in St. Moritz-Champfèr zu Hause und rockt das Engadin mit seiner Energie, mit den ständig neuen Gerichten auf seiner mediterranen Karte. Der Südtiroler hat ein Herz für Raucher: Eine der rustikalen Stuben ist als Fumoir deklariert. Dalsass gewinnt den «Prix Davidoff» und ist «The CigarMan of the Year».

Grosse Hotels, ausgezeichnete Hoteliers
Der GaultMillau ehrt überragende Hotels, die konsequent auf die Karte Gastronomie setzen. Als «Hotel des Jahres» wurde das «Baur au Lac» in Zürich ausgezeichnet. Ein Familienhotel mit 168-jähriger Tradition.

Gefeiert wurde der Waadtländer Küchenchef Laurent Eperon, der im «Pavillon» für 17 Punkte kocht und damit zu den besten Chefs der Stadt gehört. Ebenfalls geehrt wurde der scheidende Direktor Michel Rey, der das Haus über 30 Jahre lang geprägt hat.

Auch der «Schweizer Star im Ausland» ist ein sehr erfolgreicher Hotelmanager: Jonas A. Schürmann aus Egerkingen ist in Asien karrieremässig durchgestartet, führt zurzeit das «Mandarin Oriental» in Hongkong mit 830 Mitarbeitern und nicht weniger als zehn Restaurants, die meisten mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

1000 Testessen für den Guide und die App
Für die 45 Testerinnen und Tester des GaultMillau Schweiz wars ein spannendes Jahr: Fast 1000 Restaurants wurden besucht, um für den Guide und für die GaultMillau-App (erscheint mit den letzten Updates im Dezember), die 842 besten Schweizer Restaurants zu finden, zu bewerten und vor allem zu beschreiben. 79 Restaurants sind neu im GaultMillau. 73 Restaurants haben sich um einen Punkt verbessert. 39 Restaurants erfüllten die hohen Erwartungen nicht ganz und müssen sich mit einer tieferen Bewertung begnügen.

Köche, die der GaultMillau 2013 besonders auszeichnet

Koch des Jahres:
Benoît Violier, Hôtel de Ville, Crissier VD (19)
Ihm die Höchstnote zu verweigern, wäre ein Fehlurteil. Benoît Violier tritt mit viel Selbst- vertrauen, Talent und Engagement die Nachfolge der beiden Kochlegenden Frédy Girardet und Philippe Rochat an. Sein Start in Crissier: Fulminant. Mit den besten Produkten. Mit nur zwei Komponenten pro Gang. Mit einem tollen Team in der hypermodernen Küche.

Aufsteiger des Jahres in der Deutschschweiz:
Heiko Nieder, The Dolder Grand, The Restaurant, Zürich (18)
Sein Kochstil ist eigenwillig. Gearbeitet wird chirurgisch präzis. Dem Zufall überlässt Heiko Nieder nichts. Wer bei ihm isst, muss sich darauf ganz einlassen, auf Überraschungen gefasst sein, über verblüffende Einfälle schmunzeln. «The Restaurant» heisst sein Lokal. Es macht «The Dolder Grand» richtig gross.

Aufsteiger des Jahres in der Westschweiz:
David Tarnowski, Le Montagne, Chardonne VD (17)
Der Mann hat Talent, und GaultMillau verfolgt seinen Werdegang seit Jahren
sehr aufmerksam. Jetzt ist David Tarnowski auf dem Höhepunkt: Er kocht risikofreudig, beherrscht aber sein Metier meisterlich. Kulinarische Raffinesse, serviert in einem sympathisch unkomplizierten Restaurant.

Aufsteiger des Jahres im Tessin:
Andrea Cingari, Da Enzo, Ponte Brolla TI (16)
Den Boss kennen alle: Enzo (Andreatta)! Höchste Zeit, sich den Namen seines Küchen- chefs zu merken: Andrea Cingari, nervenstark und stressresistent, glänzt in allen Disziplinen. Der Dalsass-Schüler verwandelt das Jetset-Restaurant von Ponte Brolla in ein echtes Gourmet-Restaurant. Seine Leidenschaft: Pasta, Pesce, im Herbst Wild und Trüffel.

Entdeckung des Jahres in der Deutschschweiz:
Beat Walker und Marco Helbling, Gasthaus im Feld, Gurtnellen UR (14)
«Älplerchoscht» bieten die beiden Freunde Beat Walker und Marco Helbling in ihrem sympathischen Gasthof hoch über Gurtnellen und der Nord-Süd-Autobahn an. Das ist krass untertrieben. Zwar prägen Uri und regionale Produkte ihre Küche.
Aber die Umsetzung ist einfallsreich, präzis, begeisternd. Eine echte Entdeckung eben.

Entdeckung des Jahres in der Westschweiz:
Georges Lelièvre, Auberge de l’Union, Arzier VD (15)
Der junge Chef aus Morges hatte erstklassige Lehrmeister: Georges Wenger,
Bernard Ravet. Jetzt ist Georges Lelièvre selbst der Boss, in einem hübschen Restaurant in Arzier VD, mit einer traumhaft schönen Veranda zum Lac Léman. Seine Küche
ist aufwändig, ausgewogen und trotzdem kontrastreich.

Aussteiger des Jahres:
Philippe Rochat, Hôtel de Ville, Crissier VD (19)
Was sagt man zu einem Abschied, der eigentlich viel zu früh kommt? Merci, Chef! Merci für grossartige Stunden in Crissier. Merci für die unerschrockene Art,
Frédy Girardets grosses Erbe anzutreten und jetzt so souverän an Benoît Violier weiterzugeben. Merci für die vielen jungen Köche, die Rochat ausgebildet, geformt und in die Selbstständigkeit entlassen hat. Ein grosser Abgang!

Sommelier des Jahres:
Oliver Friedrich, Schloss Schauenstein, Fürstenau GR (19)
Alles spricht von Andreas Caminada, dem Popstar der Schweizer Küche. Wir ehren seinen Partner an der Front: Oliver Friedrich hat im Gewölbekeller von Schloss Schauenstein gewaltig aufgerüstet. Vor allem die besten Bündner Winzer sind mit allen Jahrgängen und Formaten vertreten. Den Empfehlungen des «Sommeliers des Jahres» kann man vertrauen.

The CigarMan of the Year:
Martin Dalsass, Talvo by Dalsass, St. Moritz-Champfèr GR (18)
Die Nächte im «Talvo» vor der Toren von St. Moritz sind lang, ausgelassen, voller kulinarischer Höhepunkte. Martin Dalsass ist eingezogen, mit seiner mediterran aus- gerichteten Küche, mit Dutzenden von Olivenölen, mit tausend Ideen. Und mit einem prall gefüllten Humidor im «Salon Davidoff». Geniesser Dalsass ist «The CigarMan of the Year».

Schweizer Star im Ausland:
Jonas A. Schürmann, Mandarin Oriental, Hongkong
Er hat Egerkingen verlassen, hat als Hotel-Profi Asien entdeckt und erobert. Heute führt Jonas A. Schürmann mit grossem Erfolg das berühmte «Mandarin Oriental» in Hongkong und damit 830 (!) Mitarbeiter. Der Boss ist Feinschmecker. Also gibts in seinem
Hotel nicht weniger als zehn Restaurants. Über den meisten leuchtet ein Stern.

Hotel des Jahres:
Baur au Lac, Zürich (17 & 13)
Das luxuriöse «Baur au Lac» ist «Hotel des Jahres». GaultMillau ehrt damit
zwei ganz besonders: «Pavillon»-Chef Laurent Eperon, der zu Zürichs besten Chefs aufsteigt. Und den scheidenden Direktor Michel Rey, der das edle Haus im riesigen Park über 30 Jahre lang mit seinem Stil und seiner Eleganz geprägt hat.

Gourmet Report gratuliert allen Gewinnern!
Besonders, die Schweizer mögen es uns verzeihen, freuen wir uns über das gute Abschneiden von Heiko Nieder, der mit CHROMA type 301 Kochmesser arbeitet

Lesen Sie alles über den Gault Millau Schweiz 2013
Hier der Hauptartikel über die gesamte Schweiz:
www.gourmet-report.de/artikel/343316/GaultMillau-2013/

Lokal, nach Gebieten aufgeteilt – ausführlicher:
Zürich: www.gourmet-report.de/artikel/343317/Heiko-Nieder/
Basel: www.gourmet-report.de/artikel/343318/Peter-Knogl-Tanja-Grandits/
Luzern: www.gourmet-report.de/artikel/343319/Fabian-Inderbitzin/
Zentralschweiz: www.gourmet-report.de/artikel/343320/GaultMillau-2013-Zentralschweiz/
Bern: www.gourmet-report.de/artikel/343321/Robert-Speth/
Mittelland: www.gourmet-report.de/artikel/343322/Andy-Zaugg/
Ostschweiz: www.gourmet-report.de/artikel/343323/Christoph-Ko776hli/
Graubünden: www.gourmet-report.de/artikel/343324/Andreas-Caminada-und-Martin-Dalsass/
Tessin: www.gourmet-report.de/artikel/343325/Andrea-Cingari/
Wallis: www.gourmet-report.de/artikel/343326/Didier-de-Courten/
Westschweiz: www.gourmet-report.de/artikel/343327/Philippe-Rochat-geht-Benoit-Violier-kommt/
Koch des Jahres: www.gourmet-report.de/artikel/343328/Koch-des-Jahres-2013/

GaultMillau Guide Schweiz 2013
Urs Heller
Der Reiseführer für Gourmets –
Mit Sonderteil «Die besten Schweizer Hotels»
842 Restaurants getestet, bewertet und kommentiert
572 Seiten + 4 Seiten Umschlag, 7 Stadtpläne, Übersichtskarte Schweiz Format 13,5 x 21 cm, CHF 52.–

Portofrei bestellen: ISBN 978-3-85859-361-0

Gourmet Report gratuliert allen genannten Küchenchefs!

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (4 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

×