Das Restaurant Tantris ist vom Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz in die Liste schützenswerter Baudenkmäler aufgenommen worden.
Rot wie Hummer und schwarz wie Trüffel sind die Erkennungsfarben des Münchner 2-Sterne-Restaurants Tantris, nicht zu vergessen der orangefarbene Teppichboden an Decken und Wänden. Nach einem Entwurf des Schweizer Architekten Prof. Justus Dahinden 1971 erbaut, holte Bauherr Fritz Eichbauer mit seinem ersten Küchenchef Eckart Witzigmann die Nouvelle Cuisine nach Deutschland. Das „deutsche Küchenwunder“ begann. „Mit dem Tantris hat sich mein Vater einen Lebenstraum erfüllt. Dass es nun zum sehr lebendigen Denkmal wird macht uns stolz“, kommentiert Felix Eichbauer die Entscheidung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. „Wir sind sehr glücklich mit der Architektur, die im Zusammenspiel mit Hans Haas’ Küche und unserem ungezwungenen Service eine unverwechselbare Atmosphäre schafft.“
Die Aufnahme des Tantris in die Liste denkmalgeschützter Bauten begründet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege folgendermaßen:
„Geschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung: Das Tantris ist ein höchst seltenes Beispiel privaten Bauens, denn der Bauherr wollte mit diesem Bauwerk einen Raum für Deutschlands Spitzenküche schaffen: exotisch und fremd sollte das Tantris sein. Hierfür stehen auch die Fabelwesen aus Beton des Künstlers Bruno Weber. Zudem steht es im Zusammenhang mit dem Bauboom der Landeshauptstadt München zum Olympiajahr 1972. Es war immer Treffpunkt von Personen der Zeitgeschichte. Welche Verabredungen mögen an den Tischen des Tantris getroffen, welche wichtigen Entscheidungen an diesen Tischen vorbereitet worden sein!
Baukünstlerische Bedeutung: Das Tantris ist das Werk des Schweizer Architekten und Designers Justus Dahinden. In dem Ineinandergreifen von Raumbereichen und der Außengestaltung mit Sichtbeton ist es ein herausragendes Beispiel Bauens der frühen 1970er Jahre. Der Architekt Justus Dahinden, geboren 1925 in Zürich, entwirft plastische, beinahe skulpturale Bauwerke. Die Räume sind abwechslungsreich, oft auf verschiedenen Ebenen angelegt. Dahinden hat viele international beachtete Bauten entworfen…“
Prof. Dahinden ist über die Nachrichten aus München hoch erfreut: „Sie hat in mir echte Festtagsstimmung ausgelöst. Die Anerkennung der Ess- und Trinkarena in München überragt für mich alle anderen Akklamationen, die meine Bauten weltweit erhalten haben. Denn in den Räumen des Tantris kommt die Ganzheit der Emotionen der Menschen zum Schwingen. Das Tantris ist eine Form gewordene Emotion.“
Der bescheidene Hans Haas, Münchens bester und 2 Sterne Ausnahme-Koch, arbeitet jetzt in einem Denkmal.