Kennen Sie Montenegro?

Wenige wissen, dass sich hinter den Stränden eine kaum entdeckte Bergwelt bis in alpine Höhen auftut! Gleich hinter den fast 300 Kilometern Küste türmen sich grandiose Gebirge auf, warten bunte Almwiesen und gleich fünf Nationalparks – Das Durmitor-Massiv weiter im Landesinnern, ein UNESCO-Weltnaturerbe, ist der Star in Montenegros Bergwelt: 48 Zweitausender, Gletschermulden, 18 Bergseen

Bis zu 150.000 Deutsche kamen einst Jahr für Jahr an die 117 Sandstrände zwischen Herzog Novi und Ulcinj auf dem südlichen Balkan. Aber das war in der Hoch-Zeit des Adria-Tourismus, im ehemaligen Jugoslawien, bevor die Urlauberzahlen nach unten gingen. Seit sechs Jahren ist Montenegro unabhängig und hat sich in den wenigen Jahren mit einem sehr ambitionierten Entwicklungsprogramm fit gemacht für den neuen Tourismus.

Die Bucht von Kotor, UNESCO-Weltnatur- und -kulturerbe, ist immer noch zum Verlieben schön, das Meer ist blau und die Strände sind feinsandig. Sie sind gepflegt und verfügen über eine immer bessere Gastronomie und teils schon sehr luxuriöse Hotels. Neu ist, dass jetzt auch das früher fast unbekannte Hinterland erschlossen und zu einer neuen Attraktion geworden ist.

Denn gleich hinter den fast 300 Kilometern Küste türmen sich grandiose Gebirge auf, warten bunte Almwiesen und gleich fünf Nationalparks, jeder einzigartig. Sie sind auf Wanderer, Trekkingradler und Mountainbiker vorbereitet. Nichts musste dafür herausgeputzt werden, aber mit großem Aufwand und engagierter Hilfe von Naturfreunden und Einheimischen – und auch der deutschen GIZ – wurde (und wird) das Hinterland mehr in den Mittelpunkt gerückt.

Das Programm hat auch einen Namen: „Wilderness Hiking & Biking“ wurde 2007 ins Leben gerufen. Bis dahin gab es keinen einzigen Wanderweg, der diesen Namen verdient hatte, von Trekking- oder gar Mountainbiking-Routen ganz zu schweigen. Heute gibt es ein Netz von über 6.000 Kilometern Wander- und Trekkingrouten, die Hälfte ist schon beschildert. Die passende Infrastruktur wächst zügig: spezielle Bed-and-Bike-Unterkünfte wurden geschaffen, und vor allem kleine Familienbetriebe sorgen für Übernachtung und lokale Gastronomie.

Der Deutsche ReiseVerband DRV verlieh Montenegro für „Wilderness Hiking & Biking“ 2011 den Umweltpreis für nachhaltige Tourismus-Projekte.

Das kleine Land hat aber auch eine Vielzahl touristischer Superlative zu bieten. Nicht nur die Bucht von Kotor, Europas südlichsten Fjord und den einzigen im Mittelmeer. Das Orjen-Gebirge ragt gleich hinter der Küste bei Herzeg Novi empor, verführerisch zum Bergwandern oder für eine erste, kleine Radtour oder gar eine, allerdings ziemlich anspruchsvolle, 70-Kilometer-Rundtour.

Das Durmitor-Massiv weiter im Landesinnern, ein UNESCO-Weltnaturerbe, ist der Star in Montenegros Bergwelt. 48 Zweitausender, Gletschermulden, 18 Bergseen. Das schroffe Karst-Gebirge lockt zu Wanderungen, Trekking, Mountainbiking, auch auf zahlreichen Hochplateaus, und im Winter zum Skilaufen und Kiteskiing. Ausgangspunkt ist meist Zabljak, knapp 150 Kilometer auf guter Straße von der Küste entfernt. Und dann sind da noch Rafting und Canyoning, im nach dem Grand Canyon größten Canyon der Welt, im schäumenden Wasser der Tara-Schlucht, 93 Kilometer lang und unglaubliche 1.300 Meter tief.

Das Durmitor-Gebirge ist Nationalpark, aber nur einer von fünfen und jeder ist einen Urlaub wert. Der Nationalpark Skadarsee mit dem größten See des Balkans, etwa so groß wie der Bodensee, ist Europas weitestes Vogelschutzgebiet. Der Nationalpark Lovcen besitzt viele historische Sehenswürdigkeiten und ein grandioses Bergpanorama. Der Biogradska Gora Nationalpark ist mit 1.600 Hektar einer der letzten Urwälder Europas. Und der jüngste Nationalpark, Prokletije, hat die höchsten Gipfel des Balkans und den neuen Drei-Länder-Wanderweg, 200 Kilometer in Montenegro, Albanien und dem Kosovo.

Wanderer, Trekkingradler und Mountainbiker finden weitere Informationen und Kartenmaterial auf der offiziellen Webseite www.montenegro.travel

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