Handynutzung im EU-Ausland

Preissenkung für Telefonieren, Simsen und Surfen

Mit dem Smartphone Fotos ins soziale Netzwerk hochladen, schnell mal die E-Mails checken oder sich zu Hause per Anruf melden. „Wer das im anstehenden Auslandsurlaub macht, sollte sich zuvor gut über die Prei­se informieren“, rät die Verbraucherzentrale NRW. Denn während hier­zulande der Kampf um die günstigsten Tarife tobt, ist beim Roaming, also der Handynutzung im Ausland, noch kein funktionierender Wettbe­werb erkennbar. Die Folge: Verbraucher müssen auf Reisen deutlich tiefer in die Tasche greifen. Zum einen nämlich gelten die üblichen Flatrates nicht für die Nutzung im Ausland, und zum anderen steigen die Minutenpreise nach dem Grenzübertritt wie der Urlaubsflieger nach dem Start in höhere Sphären. Immerhin: Pünktlich zum Beginn der Reisesai­son zwingt die EU nun die Anbieter in den Mitgliedsländern, den preisli­chen Sinkflug einzuleiten. „Seit dem 1. Juli dürfen abgehende Gesprä­che nur noch mit höchstens 35 Cent pro Minute berechnet werden. Das sind 7 Cent weniger als bisher.“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Folgende Tipps der Verbraucherschützer helfen Reisenden, die Kosten bei der Handynutzung im Ausland nicht in ungeahnte Höhen zu treiben:

Änderungen beachten: Ankommende Anrufe, für die man im Aus­land auch bezahlen muss, sowie das Versenden von SMS dürfen nur noch um die 10 Cent pro Minute bzw. Nachricht kosten. Erstmals ist darüber hinaus ein Höchstpreis fürs Surfen festgelegt, der bei 83 Cent pro übertragenem Megabyte liegt. Dabei muss die Abrech­nung pro Kilobyte erfolgen. Damit nicht genug. In den nächsten Jahren sollen die erlaubten Höchstpreise weiter sinken.

Tarifoptionen prüfen: Vor Reiseantritt sollte man sich genau infor­mieren, welche Kosten bei der Handynutzung im Ausland im eige­nen Tarif tatsächlich anfallen. Denn neben dem Tarif mit den ange­gebenen Höchstpreisen haben die Anbieter auch andere Tarifoptio­nen im Portfolio. Diese sehen zum Teil eine Grundgebühr vor oder ein einmaliges Entgelt für den Verbindungsaufbau, welches zusätz­lich zu den Minutenpreisen anfällt und vor allem Kurzgespräche ver­teuern. Für Nutzer, die sich längerfristig im Ausland aufhalten, kann sich eine derartige Tarifoption jedoch auch als günstiger herausstel­len. Tarifwechsel sind in der Regel binnen eines Kalendertags ent­geltfrei möglich. Über die konkret anfallenden Preise muss der Anbieter bei Grenzübertritt per SMS kostenfrei informieren.

Geräte richtig einstellen: Auch in der Hosentasche kann das Smartphone durchaus erhebliche Kosten produzieren: zum Beispiel durch die Aktualisierung von Software und Apps oder durch Herun­terladen von E-Mails. Wer das verhindern möchte, sollte das Gerät vor Reiseantritt so einstellen, dass es sich nicht ohne Rückfrage automatisch ins Internet einwählt. Auch auf dem Smartphone instal­lierte Navigationssoftware funktioniert übrigens in vielen Fällen nur bei einer laufenden Internetverbindung. Welche Handgriffe zur Deaktivierung erforderlich sind, verrät die Bedienungsanleitung. Hilfe hierzu gibt`s auch beim Hersteller oder in Internetforen.

Datenroaming: Wer beim digitalen Surfen am Strand die Zeit ver­gisst, ist durch die EU-Regelungen vor dem finanziellen Kentern geschützt. Die Mobilfunkanbieter müssen ihre Kunden nämlich war­nen, wenn Kosten von knapp 50 Euro produziert wurden. Bei knapp 60 Euro müssen sie die Verbindung sogar automatisch trennen. Verbraucher können die Sperre aktiv aufheben oder von vornherein höhere oder niedrigere Grenzwerte setzen. Positiv auch: Dieser Schutz gilt nun auch außerhalb der EU.
WLAN nutzen: Vor bösen Überraschungen bei den Kosten ist auch geschützt, wer sich nicht über seine SIM-Karte ins Internet einwählt, sondern dafür beispielsweise das hoteleigene Drahtlosnetzwerk (WLAN) oder ein Internetcafe nutzt. Auf Online-Banking oder andere sensible Geschäfte sollte man allerdings dann sicherheitshalber bes­ser verzichten.

Weitere Informationen zum mobilen Telefonieren gibt’s in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW oder im Internet unter www.vz-nrw.de/roaming .

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