Kochen ist Chefsache

Jacky Bonnot (Michaël Youn) ist ein begnadeter und sehr leidenschaftlicher Koch – aber
leider total dogmatisch. Er flippt aus, wenn er mitansehen soll, wie andere Zutaten benutzt
oder Lebensmittel lieblos zubereitet werden. Den letzten Job in einer Brasserie verliert Jacky,
weil er den Gästen vorschreiben will, welchen Wein sie zu trinken haben. Als diese nicht
gehorchen, nimmt er ihnen das Essen einfach weg. Bei seinem nächsten Vorstellungsgespräch
in einem Schnellrestaurant, schwärmt der Küchen-Enthusiast von Köstlichkeiten, die in
einem Gourmet-Tempel für Begeisterung gesorgt hätten – leider sind Fernfahrer keine
Feinschmecker und Jacky steht wieder auf der Straße. Zum vierten Mal in einem Monat! Das
ist für seine hochschwangere Frau Béatrice (Raphaëlle Agogué) zu viel. Sie muss immer noch
arbeiten, weil das Konto der Bonnots tief in den roten Zahlen steckt. Zerknirscht schwört
Jacky seiner geliebten Frau den erstbesten Job anzunehmen.

Auch um den berühmten Drei-Sternekoch Alexandre Lagarde – seit Jahrzehnten der Star unter
den französischen Köchen – ist es nicht gut bestellt. Stanislas Matter (Julien Bouisselier), der
neue, jung-dynamische Geschäftsführer des Lebensmittelkonzerns, zu dem sein Restaurant
gehört, will ihn zwingen, endlich auf die trendige Molekular-Küche umzusatteln. Er wittert
riesige Umsätze, wenn er die Produkte groß auf den Markt bringt. Ein Gräuel für Alexandre.
Weit schlimmer ist jedoch, dass der Gourmetkoch sein absolutes Gespür für die perfekte
Zusammenstellung eines Gerichts verloren hat. In wenigen Tagen ist die neue Frühlingskarte
fällig und Alexandre ist total blockiert. Das Ganze nimmt ihn so mit, dass er sogar die
Verabredung mit seiner Tochter völlig vergisst, die kurz vor ihrem Abschluss steht und vor Wut
über so viel Missachtung Cheeseburger und Fritten mit extra Majo bestellt.

Jacky tritt wie versprochen einen neuen Job an. Er arbeitet als Maler in einem Altersheim und
muss unzählige Fenster und Türen streichen. Dabei fällt sein Blick auch in die Küche, wo die
Köche Titi (Serge Lariviere), Moussa (Issa Doumbia) und Chang (Bun Hay Mean) gerade ein
Kabeljau-Gericht verhunzen. Ihre müde Verteidigung „Die Alten wollen ihr Essen immer auf
die gleiche Art“ lässt Jacky nicht gelten. Unter seiner Anleitung wird in Windeseile eine neue,
sehr feine Kabeljau-Kreation gezaubert, die Jacky voller Stolz den Bewohnern präsentiert –
und erst einmal auf wütende Ablehnung stößt. Am nächsten Tag verlangen die Alten jedoch
lautstark, dass Jacky wieder kochen soll.

Währenddessen zieht Matter Jr. die Daumenschrauben an. Kurz vor Beginn seiner live
gesendeten Koch-Show erfährt Alexandre, dass seine beiden besten Köche von Matter
abgeworben wurden. Ein Skandal. Auf dem Großmarkt ergeht es ihm nicht viel besser.
Großabnehmer Matter erpresst die Händler, dass sie Alexandre keine Ware mehr verkaufen
dürfen, sonst storniert er seine Aufträge. Nur ein langjähriger Verkäufer verspricht weiter zu
liefern. In seiner Not wendet sich Alexandre an seinen alten Freund, den Senior-Chef des
Unternehmens. Paul Matter (Pierre Vernier) lebt mittlerweile just in dem Altenheim, dass
Jacky seit neuestem bekocht. Während Lagarde vor sich hin lamentiert, versucht Paul seinen

Freund zu überreden, sein Essen zu kosten. Schließlich nimmt Alexandre einen Löffel und
stellt verzückt fest, dass es sein Rezept von 1996 ist, als er noch auf dem Höhepunkt seines
Schaffens war – ein Gedicht. Aber von einem Maler gekocht? Völlig aufgeregt läuft er in den
Hof und will Jacky vom Fleck weg als Sous-Chef engagieren – allerdings mit einer
zweiwöchigen unbezahlten Probezeit.

Nicht nur muss er sich von seinem glühenden Fan Jacky
anhören, dass das Rezept von 1997 stammt und welche Zutaten tatsächlich verwendet
wurden, der begnadete Autodidakt gibt ihm tatsächlich einen Korb. Er will Béatrice nicht
enttäuschen! Erst im letzten Moment knickt Jacky ein und sagt doch zu.
Am Abend versucht der Unglücksrabe seiner Frau zu erklären, dass er im Traditionsrestaurant
„Le cargo Lagarde“ anfangen wird. Er bringt es jedoch nicht übers Herz und schwindelt sie
an, dass er immer noch im Altersheim arbeitet, mittlerweile jedoch als Koch. Seinen ersten
Test als Sous-Chef im Drei-Sterne-Restaurant besteht er mit Bravour. Er muss vor dem
versammelten Küchenpersonal die Zutaten eines Gerichts nur mir der Nase bestimmen und
landet bis ins letzte Detail einen Volltreffer. Endlich ist Jacky in seinem Element. Das Essen
geht perfekt angerichtet aus der Küche und zur Not springt er sogar als Koch ein. Hatte
Lagarde anfangs noch gedacht, dass der Anfänger den ersten Tag nicht überstehen wird,
nimmt er ihn am Ende der Woche sogar mit in seine Live-Sendung! Eine Katastrophe für den
armen Jacky. Wenn Béatrice nun die Sendung sieht? Er kann unmöglich im Fernsehen
auftreten. Doch Alexandre kennt kein Pardon. Schließlich taucht Jacky getarnt mit einer
dunklen Sonnenbrille beim Dreh auf und verlangt, dass er Brian genannt wird. Sein
Temperament macht ihm aber auch hier einen Strich durch die Rechnung.

Als der große
Lagarde, allen Ernstes ein falsches Gewürz an das Gericht geben will, kommt es zum
lautstarken Streit zwischen den beiden. Alexandre ist fassungslos – die Fernsehleute
begeistert.
So richtig überspannt der erfindungsreiche Sous-Chef den Bogen, als er in Lagardes
Abwesenheit ein Rezept verändert. Ausgerechnet als es heißt, dass zwei Kritiker im Haus
sind. Alexandre rast zurück ins Lokal, um das Schlimmste zu verhindern und trifft auf zwei
höchst zufriedene und sehr gut informierte Gäste. Sie verraten ihm, dass die Michelin-Kritiker, die am ersten Tag der neuen Frühlingskarte kommen werden begeisterte Anhänger
der Molekular-Küche sind. Das ist der Todesstoß!

Aber erst einmal muss Alexandre seinen
Sous-Chef runterputzen, denn seine Rezepte sind heilig. Es prasselt nur so Beschimpfungen,
aber so schnell lässt sich Jacky nicht einschüchtern. Er kontert, dass Alexandre seit der
Trennung von seiner Frau nichts Aufregendes mehr kreiert hat und trifft damit den Nagel auf
den Kopf. Das ist zu viel – Jacky fliegt raus! Geknickt gibt er seine Arbeitskleidung zurück
und will schon gehen, da holt Alexandre ihn überraschend zurück. Die Angst vor dem Verlust
seines dritten Sterns quält den Altmeister zu sehr, insbesondere seit er weiß, dass Matter in
seinem lebenslangen Vertrag eine Lücke gefunden hat. Verliert der Sternekoch auch nur einen
Stern, ist er sein geliebtes Restaurant los. Also stellt der Verzweifelte den überglücklichen
Jacky wieder ein.

Alles wieder gut? Keineswegs. Jacky hat seine Frau in dem Glauben gelassen, immer noch im
Altersheim zu arbeiten. Mit den Köchen ist er von Lagardes Küche aus per Skype verbunden,
damit die alten Herrschaften auch weiterhin so herrliches Essen bekommen. Nun plant die
ahnungslose Béatrice vorbeizukommen, um Jacky ein paar Babysachen zu zeigen. Seine
Freunde warnen ihn. Doch während Jacky noch versucht Béatrice anzurufen, um ihr zu sagen,
dass er im Verkehr feststeckt und sie nicht vorbeikommen soll, steht sie schon in der Küche
und erlebt unbemerkt von ihrem Schwindler-Gatten die ganze Szene mit. Stocksauer verlässt
Beatricé ihren Mann, ohne eine Nachricht zu hinterlassen.
Lagarde holt einen seiner besten Rotweine aus dem Keller, um Jacky zu trösten. Es bleibt
nicht bei einer Flasche und in kürzester Zeit schmieden sie wilde Pläne. Jacky kennt Juan
(Santiago Segura), ein berühmter Molekular-Koch aus Spanien, den er sofort nach Paris
zitiert. Und schließlich hat Jacky auch eine Idee, wo seine Frau sein könnte. Bei ihren Eltern
auf dem Land! Alexandre bietet an, ihn dorthin zu begleiten und die Aufgebrachte zu
beschwichtigen. Beide Vorhaben gehen gründlich daneben. Béatrice ist unversöhnlich und der
Molekular-Koch, der heimlich in Lagardes Privatküche arbeitet, ist ein totaler Flopp. Er
zaubert Würfelchen, die statt nach Ente nach Fisch schmecken und sprengt schließlich fast
die Küche in die Luft. Auch das lustige, aber etwas unterbelichtete Trio aus dem Altersheim,
das Jacky als Hilfsköche engagiert hatte, treibt Alexandre zur Verzweiflung. In ihrer Not
entschließen sich Alexandre und Jacky als Chinesen verkleidet ein bisschen Gourmet-Spionage bei einem trendigen Molekular-Koch zu machen. Geisha Jacky stibitzt wichtige
Zutaten, während Samurai Alexandre nur unter größten Mühen eine Schlägerei mit dem
unverschämten Wichtigtuer, vermeiden kann.

In der Nacht vor dem alles entscheidenden Tag folgt Alexandre zum ersten Mal seit Jahren
wieder seinem Herzen. Er backt köstliche Kuchen und vor allem Brioche, die seine Tochter
früher so geliebt hat, um sie gestärkt in die mündliche Prüfung zu schicken. Endlich spürt der
Meisterkoch wieder, wie wunderbar es ist, aus Liebe zu kochen. Und er geht noch weiter. Um
bei der Prüfung anwesend zu sein, schickt er kurzerhand Jacky mit Titi, Moussa und Chang
allein ins Restaurant. Sie werden es schon richten. Doch als sie im Restaurant ankommen,
sind alle Kühlschränke leer und das Team steht untätig herum. Matter hat seine Drohung
wahr gemacht und stolziert triumphierend durch die Räume.

Siegesgewiss macht der
skrupellose Chef Jacky ganz mies zur Schnecke, der am Boden zerstört aufgeben will. Doch
da erreicht ihn ein ganz unerwarteter Anruf, der seine Kochleidenschaft in ungeahnte Höhen
treibt!

Ein Film von Daniel Cohen
mit
Jean Reno, Michaël Youn, Raphaëlle Agogué, Joulien Boisselier, Salomé Stevenin,
Serge Larivière u.v.a.
Kinostart: 7. Juni 2012

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