Mandeln sind ein wahres Allroundtalent. Seit langem gelten
diese als eine nahr- und schmackhafte Zwischenmahlzeit und die
neuesten Forschungsergebnisse liefern noch mehr Grund, Mandeln in
eine gesunde Ernährung, auch für Menschen mit Diabetes mellitus oder
dessen Vorstufe, Prädiabetes, aufzunehmen. Zum einen verbessern sie
die Blutzuckerkontrolle entscheidend, zum anderen wirken sie sich
positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Wer Mandeln bereits zum
Frühstück verzehrt, hat einen geringeren Blutzuckerspiegel und fühlt
sich langanhaltender gesättigt.
Mandeln sorgen für einen gesunden Blutzuckerspiegel
Dr. Richard Mattes, Professor für Nahrungsmittel und Ernährung an der
amerikanischen Purdue Universität Lafayette, untersuchte in seiner
Studie die unmittelbaren Auswirkungen und Second-Meal-Effekte (sprich
die Wirkung auf die nachfolgende Mahlzeit) von Mandeln bei
Erwachsenen mit verminderter Glukosetoleranz. Eine verminderte
Glukosetoleranz hat zur Folge, dass die Fähigkeit des Stoffwechsels,
nach der Aufnahme von Glukose, den Blutzuckerspiegel ohne eine
zeitlich begrenzte inakzeptable Blutzuckererhöhung im Normbereich zu
halten, vermindert ist. Dabei kam er zu folgendem Ergebnis: Mandeln
enthalten verschiedene Bestandteile wie ungesättigte Fettsäuren und
Ballaststoffe, die verhindern, dass der Blutzuckerspiegel nach
Mahlzeiten zu stark ansteigt. Wer ein kohlenhydratreiches Frühstück
um Mandeln ergänzt, kann so die Blutzuckerkonzentration nach dem
Frühstück und sogar nach dem Mittagessen verringern. In der
Untersuchung analysierten die Forscher, wie sich verschiedene
Mandelformen auf die Insulinempfindlichkeit und das Sättigungsgefühl
bei Testpersonen mit einer Vorstufe von Diabetes mellitus (=
Prädiabetes oder pathologische Glukosetoleranz) auswirken. Die
Studienteilnehmer, die ein Frühstück mit ganzen Mandeln verzehrten,
fühlten sich länger gesättigt und wiesen einen geringeren
Blutzuckerspiegel nach dem Frühstück und der zweiten Mahlzeit auf als
die Testpersonen, die ein Frühstück ohne Mandeln zu sich nahmen.
Mit Mandeln den Cholesterinspiegel senken
Wer 20 Prozent seines täglichen Kalorienbedarfs durch Mandeln deckt,
kann sein Körperfett, die Nüchtern-Insulin- und Blutzucker-Werte
sowie andere wichtige Körperwerte wesentlich verbessern. Forscher in
Taiwan testeten in einer Studie mit 22 Patienten, die alle an Typ 2
Diabetes mellitus erkrankt waren, zwei unterschiedliche Diätformen.
Zum einen unterzog sich ein Teil der Patienten einer NCEP (US
National Cholesterol Education Programm) Step II Diät, bei der
weniger als 7% der täglichen Kalorienzufuhr durch gesättigte
Fettsäuren und weniger als 200 mg Cholesterin zu sich genommen
wurden. Der zweite Teil der Patienten hielt eine Mandel-Diät, bei der
20% der täglichen Kalorien von Mandeln gedeckt wurden, darunter
geröstete, ungesalzene, ganze Mandeln in Hauptgerichten, Desserts
oder Snacks. Im Durchschnitt nahm jeder Teilnehmer 56 Gramm Mandeln
am Tag zu sich. Im Vergleich zur NCEP Step II Diät verringerten die
Patienten der Mandel-Diät signifikant Körperfett, Nüchtern-Insulin-
und Blutzucker-Werte, den Gesamtcholesterinspiegel, die Werte des
LDL-Cholesterins („schlechtes“ Cholesterin) und das Verhältnis von
LDL- zu HDL-Cholesterin („gutes“ Cholesterin).
Wichtiger Nährstofflieferant
Sven-David Müller, Ernährungsexperte und Medizinjournalist, Weimar an
der Lahn, weiß um das natürlich Gute von Mandeln: „Mandeln sollten
Bestandteil einer ausgewogenen Ernährungsweise sein. Im Vergleich mit
anderen Nüssen sind Mandeln Gramm für Gramm diejenigen mit dem
höchsten Gehalt an Eiweiß, Ballaststoffen, Vitamin E, Kalzium,
Riboflavin und Niacin. Deshalb ist meine Empfehlung: Der Verzehr
einer Handvoll Mandeln am Tag, die in diesem Umfang nicht dick
machen, sondern sogar bei der Gewichtsreduktion helfen, hält den
Heißhunger in Schach und das Energielevel hoch. Mandeln liefern
wichtige und wertvolle Nährstoffe wie z.B. Kalzium, das unseren
Knochenbau unterstützt. Durch ihre cholesterinsenkende Wirkkraft und
ihre positive Beeinflussung des Blutzuckerspiegels, sind sie außerdem
ideal für die Ernährung von Diabetikern.“
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