Stiftung Warentest: Reisekoffer

Jeder zweite Griff der getesteten Reisekoffer enthält Schadstoffe. Vier sind sogar sehr stark belastet, darunter zwei Modelle des Branchenriesen Samsonite. Die meisten Koffer sind zudem nicht wasserdicht. Für die Juni-Ausgabe der Zeitschrift test hat die Stiftung Warentest 17 Hart- und Weichschalenkoffer geprüft und nur drei mit „Gut“ bewertet.

Der Tragegriff des American Tourister Tokyo Chic steckt dermaßen voller Schadstoffe, dass eine Reise zum Gesundheitsrisiko werden kann. Mit dem Ergebnis konfrontiert, erklärt Samsonite, das Modell vom Markt zu nehmen. Restbestände werden aber noch verkauft. Drei weitere Koffer sind ebenfalls stark mit Schadstoffen belastet. Darunter auch der Travelite Elbe One, der K-Classic von Kaufland sowie der teuerste im Test, der Samsonite Cubelite für 370 Euro. Bei den Schadstoffen handelt es sich um gefährliche Phthalat-Weichmacher und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Enthält ein Griff zum Beispiel mehr als 10 Milligramm PAK pro Kilogramm Kunststoff vergaben die Tester ein „Mangelhaft“. Im Tragegriff des American Tourister fanden sie sogar 18.000 Milligramm PAK pro Kilogramm Kunststoff. Beim Anfassen der Griffe können die Stoffe über die Haut in den Körper gelangen. Im schlimmsten Fall können sie Krebs erzeugen, das Erbgut verändern, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen.

Ein guter Koffer muss auch mal einen Regenguss aushalten, doch nur einer ist wirklich wasserdicht. Bei allen anderen dringt mehr oder weniger Wasser ein, über die Öffnungen der Teleskopgriffe oder die Reisverschlüsse. Bei der Haltbarkeit gab es keine Kritik: Die Dauertests für Räder, Riemen und Griffe haben alle tadellos bestanden. Nähte, Reißverschlüsse und Schlösser halten ebenfalls. Auch beim Falltest erweisen sich die meisten Koffer als stabil.

Gourmet Report mag die Koffer von Tumi und Briggs & Riley, weil sie sehr stabil sind und Jahrzehnte halten (zumindestens die alten Tumis)

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