Das Essen im Restaurant war gut, der Service auch. Besonders im Ausland stellt sich dann die Frage, wie viel Trinkgeld angemessen ist. Während Gäste in Deutschland mit zehn Prozent des Rechnungsbetrages richtig liegen, gilt dieser Grundsatz in vielen anderen Ländern nicht.
Wo Fallstricke für Urlauber lauern und in welchen Staaten bereits ein freundliches Lächeln als Dankeschön ausreicht
Trinkgeld in Asien kaum verbreitet:
In zahlreichen asiatischen Staaten gilt Trinkgeld als unüblich und wird schlimmstenfalls sogar als Beleidigung empfunden. Japaner etwa betrachten perfekten Service als Selbstverständlichkeit, die nicht extra honoriert werden muss.
Kein Muss ist Trinkgeld auch in Vietnam, Thailand, Singapur und Malaysia. Aber natürlich freuen sich die Kellner über ein anständiges Trinkgeld!
Unterschiedliche Gepflogenheiten in Europa:
In Europa wiederum sind die Trinkgeldgewohnheiten von Land zu Land ganz unterschiedlich. In Frankreich etwa freut sich der Kellner im Bistro über ein paar Münzen, im Restaurant erwartet er ein „ pourboire“ in Höhe von zehn Prozent. Frankreich-Kenner bitten beim Kassieren aber nicht darum, den Rechnungsbetrag aufzurunden. Stattdessen lassen sie den gewünschten Betrag einfach beim Verlassen des Restaurants auf dem Tisch liegen. Auch in Spanien und Portugal bleibt das Geld einfach auf dem Tisch. Zehn Prozent der Gesamtrechnung sind hier vollkommen ausreichend. Italiens Restaurants erheben meist schon eine Gebühr für das Brot und das Gedeck. Trotzdem freut sich der Kellner über 10 % Tipp. In griechischen Restaurants sind zehn Prozent eine angemessene Größenordnung.
Auch in Skandinavien: Hier gelten zehn Prozent als angemessen. In Russland freuen sich die Kellner mittlerweile sehr über Trinkgeld – auch in kleinen Restaurants. Auch wenn gehobene Restaurants meist von sich aus ein Service-Entgelt berechnen, sollte man bei gutem Service einen Tipp da lassen.
Ähnliches gilt für die Schweiz und Österreich.
In ganz Europa gilt 10 % als guter Tipp, den man bei guter Leistung zahlen sollte. Natürlich kann man bei weniger Leistung weniger Tipp gegeben werden. Auch gar kein Tipp ist okay, wenn man mit dem Service nicht einverstanden ist.
Ausser in den Mittelmeerländern gelten ein paar kleine Münzen dalassen aber als grobe Beleidigung. Dann lieber nichts!
In Nordafrika gehört Trinkgeld zum guten Ton:
Eine lange Tradition hat das Bakschisch in nordafrikanischen Ländern. Das Wort stammt aus dem Persischen und bedeutet so viel wie „Gabe“. In Tunesien, Marokko oder Ägypten erwarten Servicekräfte für sämtliche Dienstleistungen ein Bakschisch – also auch die Bedienung im Restaurant. Mit maximal zehn Prozent liegen Restaurantbesucher hier richtig.
Trinkgeldpflicht in der Türkei und in Nordamerika:
Zu den Ländern mit einer regelrechten Trinkgeldpflicht gehört die Türkei. Bakschisch zu unterschlagen, gilt am Bosporus als sehr unhöflich. Geradezu auf Trinkgeld angewiesen ist das Service-Personal in amerikanischen Restaurants. Die Löhne der Angestellten in Kanada und den USA sind so niedrig, dass ein „tip“ von 15 bis 25 Prozent zum guten Ton gehört.
Trinkgeld und Kleiderordnung im Ausland