Das Siegel „Ohne Gentechnik“ hat sich in Deutschland erfolgreich etabliert und sorgt für Transparenz und Wahlfreiheit beim Lebensmittelkauf
Das Siegel „Ohne Gentechnik“ entwickelt sich immer mehr zu einer wichtigen Navigationshilfe beim Lebensmitteleinkauf. Inzwischen nutzen mehr als 100 Unternehmen das Siegel des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Im Mai 2008 war die Regelung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln, die ohne Anwendung gentechnischer Verfahren hergestellte wurden, in Kraft getreten. Vier Jahre später zieht Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner eine positive Bilanz: „Es ist erfreulich, dass das Siegel in der Wirtschaft und bei den Verbrauchern angekommen ist und wachsenden Zuspruch findet. Das Siegel ist ein wichtiges Instrument, um die Wahlfreiheit für Verbraucher zu sichern. Egal ob Milch, Eier, Fleisch oder Joghurt – wer ganz bewusst auf Gentechnik in Lebensmitteln oder Futtermitteln verzichten will, ist mit dem Siegel „Ohne Gentechnik“ auf der sicheren Seite“.
Das „Ohne Gentechnik“-Siegel wird vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) vergeben. Ziel des Verbandes ist es, die Erzeugung von Lebensmitteln ohne Gentechnik mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen, zu fördern und die Verbraucher über Lebensmittel ohne Gentechnik aufzuklären. In Anwesenheit von Bundesverbraucherministerin Aigner wurde heute der 100. Lizenznehmer, die bayerische Molkerei „Zott“, ausgezeichnet. „Als 100. Unternehmen machen Sie Mut, so dass noch viele weitere folgen werden“, sagte die Ministerin bei der Übergabe des Siegels.
Mit der Kennzeichnungsangabe “Ohne Gentechnik” dürfen seit Mai 2008 tierische Erzeugnisse gekennzeichnet werden, wenn – für eine gesetzlich festgelegte Zeit vor Gewinnung des Lebensmittels – auf als „genetisch verändert“ zu kennzeichnende Futtermittel verzichtet wurde. Im August 2009 hatte Bundesministerin Aigner das “Ohne Gentechnik”-Logo der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Mai 2010 wurden die Nutzungsrechte und die Verwaltung des Logos dem Verein übertragen. Mit der Einführung des Logos durch das Bundesverbraucherministerium wurde auch dem Wunsch der Verbraucherverbände und Teilen der Lebensmittelwirtschaft entsprochen. Das “Ohne Gentechnik”-Logo ist als Marke in Deutschland, der Schweiz und Österreich eingetragen. Der Verband „Lebensmittel ohne Gentechnik“ hat derzeit 114 Mitglieder und vertritt damit nach eigenen Angaben Lizenznehmer mit einem Gesamt-Jahresumsatz von 8,3 Mrd. Euro.
Eine verbindliche Kennzeichnung für tierische Produkte wie Milch, Eier oder Fleisch einzuführen, die von Tieren stammen, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden, ist nach den Vorgaben des europäischen Lebensmittel-Kennzeichnungsrechts gegenwärtig nicht möglich. Eine solche Regelung kann nur auf europäischer Ebene getroffen werden. Für solch eine umfassende „Prozesskennzeichnung“ setzt sich Bundesministerin Aigner weiterhin mit Nachdruck auf europäischer Ebene ein. Um in der Zwischenzeit in Deutschland diese Lücke zu schließen, erhält die Wirtschaft mit dem “Ohne Gentechnik”-Logo die Möglichkeit, freiwillig Transparenz zu schaffen. Mit Hilfe dieses Logos sind Produkte ohne Gentechnik für die Verbraucherinnen und Verbraucher klar erkennbar.
Weitere Informationen unter www.ohnegentechnik.org