ÖKO-TEST: Pestizide in Lebensmitteln

Unkrautvernichtungs- und Insektenmittel als Beilage
Obst und Gemüse abseits der großen Warenströme, wie Weinblätter, Linsen oder exotische Früchte, sind oftmals stark mit Pestiziden belastet, warnt ÖKO-TEST. Das Verbrauchermagazin fand in 14 der 56 untersuchten Produkte Rückstände über den Höchstmengen. Elf davon hätten gar nicht verkauft werden dürfen.

Die untersuchten Produkte enthielten nicht nur bis zu 22 unterschiedliche Pestizide pro Probe. Auch wurden die erlaubten Höchstmengen von bis zu elf Pestiziden überschritten – pro Probe. Zwei Weiblätter wiesen stark erhöhte Kupfermengen auf, in einer Marke lag der Kupfergehalt sogar über der gesetzlichen Höchstmenge. Kupfer schädigt die Umwelt, denn es reichert sich im Boden an und vergiftet Mikroorganismen und andere im Boden lebende Tiere. Beim Menschen kann eine Überdosis zu Leberschäden führen.

Schockierend sind auch die Untersuchungsergebnisse einer brasilianischen Feigenprobe, in der ein überhöhter Rückstand des Reifungsmittels Ethephon steckt. Das Spritzmittel gilt als nervenschädigend, ebenso wie das Insektenmittel Deltamethrin, das das Labor in Cherry-Tomaten aus dem Senegal in einem relativ hohen Gehalt gefunden hat. Isst ein Kind 150 g von diesen Tomaten, ist auch hier ein akutes Gesundheitsrisiko nicht auszuschließen.

Negativ aufgefallen sind auch Linsen aus der Türkei, Italien und Spanien sowie Limetten aus Mexiko und Chilischoten aus Uganda. Doch es gibt auch gute Nachrichten für Exoten: Prinzessbohnen, Zuckererbsen, Papayas, Mangos und Ananas waren gar nicht oder nur sehr gering belastet. ÖKO-TEST empfiehlt Verbrauchern, besser Bio-Ware zu kaufen, um auf der sicheren Seite zu sein. Ansonsten sollte man das frische Obst und Gemüse gründlich waschen und gegebenenfalls schälen. Auch durch das Garen von Gemüse werden Pestizide teilweise zerstört.

Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2012 gibt es seit dem 27. April 2012 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

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