Fast 50 Prozent der Eltern kontrollieren ihre Kinder über Facebook

44 Prozent der Eltern kontrollieren ihre Kinder über deren Facebook Accounts. Dies geschieht ohne deren Einverständnis, wie die neueste Studie von AVG zeigt. Laut Tony Anscombe, Internet-Sicherheits Experte des Unternehmens, wirft diese Studie die Frage auf, inwiefern soziale Netzwerkseiten eine neue Art von Eltern-Kind Beziehung darstellen. „Derartige Seiten liefern den Eltern Überwachungsmethoden, ohne dass sie ihre Kinder direkt über deren Onlineaktivitäten befragen müssen.“

Digital Coming of Age, fünfter Teil der Forschungsreihe Digital Diaries, befasst sich mit der Frage, inwiefern die 4400 weltweit befragten Eltern in die Online-Aktivitäten ihrer 14 bis 17 jährigen Kinder eingreifen bzw. diese beurteilen. Mehr als ein Drittel der Eltern ist darüber besorgt, dass Postings auf diversen Netzwerkseiten die Jobaussichten ihrer Kinder beeinflussen. Spanische Eltern (65 Prozent) machen sich darüber die meisten Gedanken, tschechische Eltern (29 Prozent) am wenigsten. Deutschland liegt mit 47 Prozent im Mittelfeld, ebenso wie Frankreich (45 Prozent) und Australien (42 Prozent).

Fast 50 Prozent der Eltern glauben, dass ihre Kinder in der Schule den verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet lernen. Englische Eltern vertrauen dem Unterricht am meisten (59 Prozent), die Tschechen am wenigsten (31 Prozent). In Deutschland liegt das Vertrauen mit 44 Prozent knapp unter der Hälfte, ebenso in Kanada und Frankreich (jeweils 43 Prozent).

„Wir wissen von unserer Arbeit, dass die Kinder und Jugendlichen das Internet sehr breit nutzen“, so Will Gardner, CEO von ChildNet International. „Viele Eltern wissen nicht genau, welche Seiten besucht werden und reagieren verunsichert. Dabei wäre es wichtig, dass sie über ihre Sicherheitsbedenken oder über Themen wie den Stellenwert von Online-Freundschaften sprechen.“

Wesentliche Ergebnisse der Studie Digital Coming of Age:

In Deutschland vermuten lediglich 9 Prozent der Eltern, dass ihre Kinder dem „Sexting“ (das Versenden eigener Nacktfotos per SMS) nachgehen. Dies ist mit Abstand der geringste Wert. In den meisten anderen Ländern machen sich die Eltern diesbezüglich mehr Sorgen, wie beispielsweise in Kanada (20 Prozent) und in England (23 Prozent).
15 Prozent der deutschen Eltern vermuten, dass ihre Kinder im Internet Zugang zu pornografischen Seiten haben. Zusammen mit Frankreich (ebenfalls 15 Prozent) haben beide Länder mit Abstand den geringsten Prozentsatz. Die Mehrheit der befragten Eltern der anderen Länder macht sich diesbezüglich mehr Sorgen: In Italien sind es 22 Prozent, in Tschechien 24 Prozent.
Bei der Frage nach illegalen Musikdownloads zeigt sich ein ähnliches Bild. Nur 16 Prozent der deutschen Eltern machen sich diesbezüglich Gedanken. Am meisten sorgen sich die Eltern in Spanien (45 Prozent).
Knapp die Hälfte der befragten Eltern ist besorgt, dass Mobil-Fotos der Kinder geo-tagged (Ermittlung der geographischen Position) werden könnten.
Elterliche Freundschaften mit ihren Kinder auf Facebook: Mehr als die Hälfte der englischen Eltern sind mit ihren Kindern auf Facebook befreundet. In Deutschland liegt der Anteil bei 51 Prozent, in Japan mit 10 Prozent bei Weitem darunter.

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