Viele Verbraucher haben keine Chance auf eine gute und günstige Berufsunfähigkeits-versicherung. Darauf macht das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST aufmerksam, das Policen nicht nur im Hinblick auf Preis und Bedingungen unter die Lupe genommen hat, sondern auch die Annahmepolitik der Versicherer untersucht hat. Das Resümee: Die Assekuranzen picken sich mittlerweile die guten Risiken heraus, bei denen die Gefahr, zahlen zu müssen, eher unwahrscheinlich ist, und weisen Interessenten schon beim kleinsten Zipperlein ab oder schränken den Versicherungsschutz rigide ein. Und nimmt der Kunde die Antragshürde, scheitert der Vertrag oft am Preis.
Keine Versicherung im Test ist wirklich spitze. Denn bietet eine Police erstklassige Bedingungen zu bezahlbaren Preisen und sichert obendrein fast alle Berufe wirklich bis zum Rentenalter ab, hakt es bei der Annahmepolitik. Die Beiträge sind vor allem für Berufsgruppen mit körperlicher Belastung geradezu unverschämt teuer, während Akademiker und Führungskräfte den gleichen Schutz oft zum Schnäppchenpreis bekommen. Im Test muss die 30-jährige Krankenschwester zum Beispiel bis zu viermal so viel bezahlen wie die gleichaltrige Krankenhausärztin.
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen will, muss sich schon sehr gut informieren. Die beste Police auf eigene Faust zu finden, kommt einem Glücksspiel gleich. Es gilt, eine Vielzahl von Stolpersteinen zu umgehen. So ist eine Police nur dann empfehlenswert, wenn sie so lange läuft, wie der Kunde auf sein Einkommen angewiesen ist. Doch vor allem für handwerkliche Berufe sind meist nur Verträge erhältlich, die bis zum 60. oder 62. Lebensjahr laufen. Da einen die Berufsunfähigkeitsversicherung ein Berufsleben lang begleitet, ist es zudem wichtig, auf ausreichende Vertragsflexibilität zu achten.
Das ÖKO-TEST-Magazin April 2012 gibt es seit dem 30. März 2012 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.