Beim Natursommer im Loisachtal von Mai bis September 2012
stillen nicht nur Sensenmähkurse die Sehnsucht nach friedlichem Landidyll
Gefühl sollten die Teilnehmer mitbringen und auch ein bisschen Geduld. Es kann nämlich schon eine Weile dauern, bis es wirklich ans Gras geht. Erst wenn die Mähapparate in aufwendiger Handarbeit geschärft und individuell justiert sind, beginnt das Training für den perfekten Schwung. Tatort ist der Klostergarten in Benediktbeuern. Ziel das schnörkellose Schwenken des schneidenden Stiels. „Ohne einen gleichmäßigen Rhythmus geht nichts beim Sensenmähen“, erläutert der ehemalige Bauingenieur Otto Gion (74), der die Kurse im Rahmen des Natursommers im Loisachtal anbietet. Wer das traditionsreiche Handwerk selbst einmal probieren möchte, hat am 19. Mai und 25. August für 3 Euro Gelegenheit zum geführten Schneidkurs durch den Garten des barocken ehemaligen Benediktinerklosters, das seit 1930 im Besitz der Salesianer Don Boscos ist ( www.benediktbeuern.de ).
Morgens um neun geht’s los. Bewaffnet mit Sensen, Rechen und Gabeln macht sich die Gruppe um Otto Gion auf den Weg und sucht den perfekten Platz zum Dengeln, Wetzen und Mähen. In feinster Millimeterarbeit werden die Werkzeuge geklopft, gehärtet und mit Schärfsteinen vom letzten Wetzsteinmacher der Region ( www.glentleiten.de ) geschliffen. Dann beginnt das naturnahe Workout, bei dem alle Muskelgruppen beansprucht werden. In malerischer Kulisse zeigt Gion die wichtigsten Tricks und Griffe, bevor sich die Teilnehmer an die eigene Sense machen und dabei schnell die Bedeutung des rhythmischen Schwungs begreifen.
Irgendwann sausen die Klingen im Gleichklang durch die Gräser, streuen dabei die Samen der verblühten Wiesen und sorgen so für den Fortbestand der artenreichen Pflanzenvielfalt im Tölzer Land. „Beherrscht man die Kunst des Sensens, kann man durch gezieltes Mähen, Rechen und Lagern den eigenen Garten zu einem Gesamtkunstwerk machen“, schwärmt Gion, der seine Schüler erst ziehen lässt, wenn die Mahd ordentlich zusammen gerecht und über Holzböcke zum Trocknen aufgehängt ist. „Nur so tut man der Landschaft mit dem Mähen wirklich etwas Gutes“, weiß der Experte.
Und die Landschaft ist es, die auch im Mittelpunkt des Natursommers im Loisachtal steht, der mit dem Löwenzahnfrühling im Mai beginnt und bis zu den Schwammerlwochen im September dauert. Von der Schatzsuche, auf der man mit GPS-Geräten ausgerüstet durch die friedlichen Flure streift, bis zur Tümpelsafari, die den Blick aus der Froschperspektive fördert, erleben Kinder und Erwachsene die Natur in ihren unterschiedlichsten Facetten. „Urlauber finden bei uns das friedliche Landidyll, nach dem sie sich in stressigen Zeiten sehnen“, erklärt Dr. Andreas Wüstefeld von Tölzer Land Tourismus: „Ob altes Handwerk oder Spurensuche rund um Kochel- und Walchensee – unsere Authentizität wird den gesamten Sommer über spür- und erlebbar.“
Das Tölzer Land repräsentiert als Tourismusmarke die 21 Städte und Gemeinden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Region erstreckt sich südlich von München bis zur Tiroler Grenze. Der Starnberger See im Osten, Kochel- und Walchensee im Süden und der Sylvenstein-Stausee im Westen bieten zahlreiche Erholungsmöglichkeiten – ebenso wie Isar und Loisach, die sich als blaue Bänder durch die Bilderbuchlandschaft schlängeln. Der höchste Gipfel ist die Benediktenwand (1801 m). Bergbahnen führen auch im Sommer auf den Herzogstand (1731 m) am Walchensee, auf das Brauneck (1555 m) in Lenggries und auf den Blomberg (1248 m), den Hausberg von Bad Tölz.
Weitere Infos:
Tölzer Land Tourismus, Prof.-Max-Lange-Platz 1, 83646 Bad Tölz, Tel.: 08041 / 505206,
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www.toelzer-land.de