Marktcheck von Foodwatch zu sog. "Kinderlebensmitteln" ist unseriös

Die Ergebnisse des vom Unternehmen Foodwatch verfassten Reports zu sog. „Kinderlebensmitteln“ halten einer näheren Überprüfung nicht stand. Der Report ist aus Sicht der Lebensmittelwirtschaft einseitig und die daraus abgeleiteten Forderungen sind überzogen. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. rügt als Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft folgende Punkte:

Die Auswahl der sog. „Kinderlebensmittel“ durch eine eher unmethodische Recherche ist willkürlich und folgte offenbar nur dem Ziel, möglichst viele Produkte in eine „rote“ also negative Kategorie einsortieren zu können. So existiert beispielsweise keine Definition von „Kinderlebensmitteln“. Zudem werden zahlreiche der genannten Produktkategorien wie etwa Frühstücksflocken zu mehr als 80% von Erwachsenen verzehrt.

Die von Foodwatch genannte Zahl von 1.514 „Kinderlebensmitteln“ täuscht darüber hinweg, dass der Anteil sog. „Kinderlebensmittel“ am Gesamtsortiment nur sehr klein ist. Vergleicht man diese Zahl mit dem Angebot von rund 100.000 Artikeln in einem durchschnittlich großen Supermarkt, so machen „Kinderlebensmittel“ gerade einmal 1,5 % aus.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Übergewicht bei Kindern zahlreiche Ursachen hat. Eine der wichtigsten sind dabei Bewegungsmangel und der gesamte Lebensstil. So bewegen sich vor allem Kinder und Jugendliche heute deutlich weniger als vor zehn oder 20 Jahren. Es ist deshalb falsch, kindliches Übergewicht allein auf die Ernährung zurück zu führen und hierfür wiederum ausschließlich die Lebensmittelwirtschaft verantwortlich zu machen.

Foodwatch verkennt, dass es keine „gesunden“ oder „ungesunden“ Lebensmittel gibt, sondern nur eine unausgewogene oder ausgewogene Ernährung. In einer ausgewogenen Ernährung haben auch sog. „Kinderlebensmittel“ ihren Platz. Die von Foodwatch erhobenen Forderungen, ausschließlich „ausgewogene“ Lebensmittel herzustellen und zu bewerben, sind deshalb absurd.

Foodwatch leistet keinen Beitrag zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung. Mehr noch, das Unternehmen schürt bewusst eine irrationale Zucker- und Fett-Hysterie und attackiert damit die Wahlfreiheit der Verbraucher und die Lebensmittelvielfalt. Letzten Endes maßt sich Foodwatch damit an, für den Konsumenten zu entscheiden, was sich auf seinem Tisch finden darf und was nicht.

Die unmittelbare Verantwortung der Lebensmittelwirtschaft besteht in der Produktion geschmackvoller, hochwertiger und sicherer Lebensmittel, die auch Spaß machen und zu mehr Lebensfreude beitragen. Darüber hinaus engagiert sich die Lebensmittelwirtschaft im Rahmen ihres gesamtgesellschaftlichen Engagements in vielfältiger Weise. Zahlreiche sportliche und schulische Veranstaltungen würde es ohne diese Unterstützung überhaupt nicht geben. Daher ist es auch widersprüchlich, wenn Foodwatch den Unternehmen einerseits mangelnde Verantwortung vorwirft, Ihnen aber andererseits ihre vielfältigen, sozialen Aktivitäten untersagen will.

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